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Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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möchtest?«
     
    Ja, was sollte er tun. Eigentlich hielt ihn hier nichts mehr. Der Rechtsanwalt hatte es ihm sogar geraten aus Genf wegzuziehen. Sicher war sicher, wenn er seine Aussage bei der Polizei machte und Luc oder andere Typen aus der Truppe auf Vergeltung aus waren. Und die Aussage bei der Polizei, die wollte Patrice machen. Zumindest das war er Claude noch schuldig.
     
    Tja, wenn Claude noch wäre, dann würde die Sache sowieso anders liegen, aber so. Er könnte mit seinem Vater in die USA gehen. Doch Patrice war auch volljährig, er brauchte keinen Vormund. Eigentlich wollte er jetzt nicht bei dem Mann leben, der sich noch nie um ihn gekümmert hatte, der sogar den Unterhalt für ihn nicht gezahlt hatte. Angeblich, weil er nicht zahlen konnte. Und jetzt sollte er bei dem Mann wohnen und sich seine Ausbildung oder das Studium bezahlen lassen? Nein, das war falsch. Es fühlte sich falsch an. Jedoch, welche andere Option hatte er dann noch?
     
    Er könnte in die Wohnung seiner Mutter ziehen. Die Schule beenden, danach versuchen ein Stipendium zu ergattern und zu studieren. Aber es würde hart werden, verdammt hart. Das bisschen Geld, das von dem Ersparten seiner Mutter übrig blieb nachdem die Kosten für die Beerdigung abgezogen waren, wäre nicht mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.
     
    Das wusste auch Pascal und in Kombination mit seinem schlechten Gewissen hatte er wohl das Angebot gemacht Patrice mit über den Atlantik zu nehmen.
     
    Alexis wartete wohl auf eine Antwort und Patrice zog einmal mehr die Schultern in einer hilflosen Geste nach oben.
     
    Dann kam auch schon Federico zu ihnen und nun war es an Alexis kurz zu verschwinden. Immerhin wollten sie einigermaßen repräsentabel sein, wenn schon Pascal hierher kam. Wer hatte eigentlich die bescheuerte Idee gehabt ihn einzuladen? Sie hätten sich auch in einem Café treffen können, wie Patrice jetzt einfiel. Oder in Pascals Hotel. Aber Patrice musste es wohl gestern so dahergesagt haben, ohne sich Gedanken um die Konsequenzen zu machen.
     
    Federico übernahm es den Rest des Frühstücktisches zu decken. Patrice war es gar nicht aufgefallen, dass er nur dasaß und Löcher in die Luft starrte. Erst als der Duft der Aufbackbrötchen zu ihm herüberwehte, regte er sich. Sein Magen knurrte lautstark.
     
    Federico lächelte verständig und schmierte ihm sogar ein Brötchen. Unter anderen Umständen hätte Patrice dies als pure Bevormundung empfunden. Doch heute nahm er es dankbar an und biss mit Genuss in die noch etwas warme Kruste.
     
    Das Essen mit seinem Vater verlief so steif, wie er es sich nur erträumt hatte. Pascal fühlte sich sichtlich unwohl in der Gegenwart von Alexis und Federico. Was Patrice zu der insgeheimen Frage veranlasste, wie wohl Pascal zur Homosexualität stand. Man redete über das Wetter, Sport und im Allgemeinen um den heißen Brei herum.
     
    »Also mein Angebot steht noch«, meinte dann Pascal, als alle Brötchen gegessen waren. Er blickte Alexis mit hochgezogenen Augenbrauen nach, als dieser in Richtung Küche verschwunden war, wo sich schon Federico seit ein paar Minuten mit dem dreckigen Geschirr beschäftigte.
     
    »Sie sind schwul«, rutschte es aus Patrice heraus. Einfach so, weil er sehen wollte, wie sein Vater reagierte.
     
    Pascal nickte nur unsicher und rieb sich über die Stirn. »Tja, jedem das seine.« Für Patrice klang das so: ›So lange sie mich in Ruhe damit lassen und ich damit nichts zu tun habe, von mir aus.‹ Besser er besprach dieses Thema nicht heute auch noch mit seinem Erzeuger.
     
    Er hatte auch keine Lust Pascal die Sache mit Claude und der Schlägerei zu erklären. Es ging den Kerl eigentlich auch mal gar nichts an. Es war Patrices Leben und seine Schwierigkeiten.
     
    »Was meinst du?«
     
    Patrice hatte nicht zugehört. Verdammt, daran musste er wirklich arbeiten. Es fiel ihm zurzeit so schwer sich auf andere Menschen zu konzentrieren.
     
    »Ich weiß nicht«, begann er unsicher.
     
    Einmal mehr war es Alexis, der ihn aus seiner misslichen Lage befreite. »Ich habe mir auch etwas überlegt«, begann er und setzte sich wieder zu ihnen an den Tisch.
     
    Pascal schien es gar nicht recht zu sein, dass sich nun wieder fremde Menschen in die Familienangelegenheit einmischten. Dabei war Pascal für Patrice der Fremde hier.
     
    »Patrice interessiert sich für ein Informatikstudium.«
     
    »Wirklich?«, Pascal musterte ihn mit neuen Augen.
     
    Patrice nickte nur,

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