Confusion
gemeinsamen Wind verdanken, so ziehen all die verschiedenen Unternehmungen und Handelsgesellschaften Europas und des Osmanischen Reiches ihre Kraft aus einem stetigen Silberfluss in Richtung Osten. Folglich liegt der beste Ort, um Rohsilber gegen Waren zu tauschen, so weit im Osten wie möglich, damit nicht Mittelsmänner den
ganzen Gewinn abschöpfen. Das Schiff, das wir verwenden werden, ist eine Halb-Galeere oder Galiot, die offensichtlich nicht dazu geeignet ist, um Afrika herumzusegeln und die Durchfahrt zum Hafen des Moguls in Surat zu wagen; der östlichste Punkt, den wir damit anpeilen können, ist daher Kairo.«
Darauf entspann sich zwischen dem Pascha und ihrem Besitzer eine ziemlich lange Unterhaltung auf Türkisch, die in der Übersetzung ins Sabir am Ende so zusammengefasst wurde: »Pantoffel, uns wurde das Gerücht zugetragen, ein Haufen von Galeerensklaven beabsichtige, in der Flussmündung vor Bonanza gegen die Spanier zu kämpfen, ein hoffnungsloses Unterfangen, wie man meinen sollte, und daraus scheint sich nun die Möglichkeit eines Quidproquo , wie die Jesuiten es nennen würden, zu ergeben.«
»Fußboden, es würde dich erniedrigen, dich mit den Berechnungen befassen zu müssen, die von mir und meinem armenischen Kameraden hier in mühevoller Kleinarbeit angestellt wurden; wenn aber der Pulverdampf sich verzieht und die Galiot, beladen mit Kaffeebohnen und anderen Schätzen des Ostens, aus Kairo zurückkehrt, sollten die Einnahmen – abzüglich Steuern, Gebühren, Provisionen, Bakschisch , Gewinnanteilen und Gewinnmitnahmen – ausreichen, um die peinlich niedrigen Auslösesummen für alle zehn betroffenen Rudersklaven zu zahlen.«
»Pantoffel, im heiligen Koran steht geschrieben, dass Geiseln zu halten eine Sünde ist, und so bekümmert es uns über die Maßen, dass aufgrund von Umständen, die wir nicht zu verschulden haben, zu jedem beliebigen Zeitpunkt Zehntausende von ihnen in unseren banyolars schmachten. Deshalb ist der Plan, wie beschrieben, durchaus ehrenwert. Andererseits sind aber alle Menschen Versuchungen ausgesetzt, und Christen sind offensichtlich noch anfälliger dafür als die meisten anderen; was könnte also diese Sklaven, wenn sie erst einmal losgekettet sind, davon abhalten, ihre Aufseher anzugreifen und die Galiot – mitsamt dem Silber – in die Freiheit zu rudern?«
»Oh Fußboden, so hart und kühl, es wäre in der Tat einfältig, ein paar Sklaven dermaßen zu vertrauen. Natürlich würden sie, wenn sie südwärts führen und die Straße von Gibraltar passierten, von den Kriegsgaleeren dieser Zitadelle des Islam gefasst und mit der Hakenstrafe belegt werden. Gingen sie unmittelbar an Land, würden die Spanier sie fassen. Was aber, so könnte ein kluger Fußboden sich fragen, wenn sie sich nun gen Norden wenden, die ganze Iberische Halbinsel
umschiffen und Kurs auf Frankreich oder England nehmen würden? Das ist eine äußerst kritische Frage und möglicherweise ein schwerwiegender Fehler in dem Plan; Allah sei Dank, gibt es aber einen anderen Sklaven, dessen Lippen in diesem Augenblick auf dich gepresst sind und dessen Missgeschicke ihn in Bezug auf diese Dinge vieles gelehrt haben.«
Jack fragte sich gerade, was wohl die Hakenstrafe war, und hätte deshalb um ein Haar sein Stichwort verpasst, aber Dappa knuffte ihn, und er fing an, die Rede, die er einstudiert hatte, herunterzurasseln, wenn auch mit gewissen Verbesserungen, die ihm gerade erst in den Sinn gekommen waren. »Meine Worte richten sich nicht einmal an den Fußboden, sondern an den Schmutz, der zwischen den Platten liegt, denn solange ich meine Würde und meinen Rang als Janitschar nicht wiedererlangt habe, fühle ich mich nicht würdig, den Fußboden direkt anzusprechen; dennoch besteht Hoffnung, dass einige meiner Überlegungen ihren Weg hinauf zu den Ohren irgendeines Möbelstücks oder Nipptischchens finden, das sich in verantwortlicher Position befindet.« Mehrere weitere Stupser von Dappa und Räusperer von Moseh hatten diesen ersten Teil seiner Rede unterbrochen und es ihm erschwert, in einen Rhythmus zu finden. »Ich habe mir gestattet – und das war unverzeihlich -, mich bei der Belagerung von Wien gefangen nehmen zu lassen, und mich dann eine Weile in der Christenheit herumgetrieben – das ist eine lange Geschichte, ohne klaren Anfang, Mittelteil oder Schluss. Lass mich nur erwähnen, oh wunderbarer Schmutz der Fußbodenritzen, dass ich, bevor ich völlig den Verstand verlor und der arme
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