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Confusion

Confusion

Titel: Confusion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Stephenson , Nikolaus Stingl
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Buch streichen, und Signore Capponi wird schreiben, dass ihm dieser Bursche 5000 ecus schuldet und so fort.«
    »Aber etwas Geld muss doch den Besitzer wechseln!«, beharrte Abraham, der zwar schon von alldem gehört hatte, es aber dennoch nicht ganz zu glauben vermochte. Er war vierzehn Jahre alt.

    »Ja – ein winziger Betrag«, sagte Jacob Gold. »Aber erst nachdem sie jede denkbare Möglichkeit erschöpft haben, das Ganze auf Papier abzuwickeln, indem sie multilaterale Übertragungen zwischen den verschiedenen Häusern in die Wege leiten.«
    »Wäre es nicht einfacher, Geld zu benutzen?«, fragte Abraham hartnäckig.
    »Vielleicht – wenn sie welches hätten!«, sagte Eliza. Das war scherzhaft gemeint, brachte die anderen jedoch einen Moment lang zum Schweigen.
    »Wieso haben sie keins?«, wollte Abraham wissen.
    »Das hängt davon ab, wen Ihr fragt«, sagte Eliza. »Die häufigste Antwort lautet, dass sie keines brauchen, weil das System so reibungslos funktioniert. Andere werden Euch sagen, dass jedes hier verfügbar werdende Edelmetall sofort nach Genf geschmuggelt wird.«
    »Warum?«
    »In Genf gibt es Banken, die einem für Edelmetall einen in Amsterdam zahlbaren Wechsel ausstellen.«
    Adam machte große Augen. »Wir sind also nicht die Einzigen, die sich Sorgen darum machen, wie man Gewinne in barer Münze aus Lyon herauszieht!«
    »Natürlich nicht! In dieser Hinsicht konkurrieren wir mit jedem anderen ausländischen Kaufmann in Lyon, der nicht den hier verbreiteten Glauben teilt, dass Einträge in ein Hauptbuch genau das Gleiche sind wie Geld«, sagte Samuel.
    »Was für Menschen würden denn so etwas glauben?«, fragte Abraham.
    Jacob Gold antwortete: »Menschen, die schon sehr lange hier sind und dank dieser Bücher in angenehmen Verhältnissen leben.«
    Eliza sagte: »Aber dieses System funktioniert nur deshalb, weil diese Menschen einander so gut kennen und einander vertrauen. Was ja auch gut und schön für sie ist. Doch als Außenstehende, wie wir es sind, kann man nicht am Dépôt – so heißt das System – teilnehmen, und es ist schwer, Gewinne zu realisieren.«
    Jacob Gold fügte hinzu: »Es ist gut und schön für diejenigen, die hier die Häuser, das Land, die Diener haben. Sie wickeln ungeheuer viele Geschäfte ab und finden Möglichkeiten, gut zu leben. Dass es an barer Münze fehlt, macht sich nur bemerkbar, wenn man sich auszahlen lassen und woanders hinziehen will. Aber wenn man so jemand ist...«

    »Dann lebt man nicht in Lyon und ist kein Angehöriger des Dépôt«, sagte Eliza.
    »Wir können den ganzen Tag darüber reden und uns im Kreis drehen wie der Uroboros«, sagte Samuel und klatschte in die Hände, »aber Tatsache ist, dass wir hier sind und Bauholz für den König kaufen wollen. Und wir haben kein Geld. Aber wir haben Kredit von Monsieur Castan, der seinerseits ein sehr anerkannter Angehöriger des Dépôt ist.«
    »Danke, Samuel«, sagte Eliza. »Ihr habt recht: Die Leute vertrauen Monsieur Castan; wenn einer der anderen Angehörigen dieses Dépôt in sein Hauptbuch schreibt: ›Monsieur Castan schuldet mir soundsoviel ecus ‹ , dann ist das für sie so gut wie Gold. Und wir müssen dieses ›Gold‹ in Bauholz verwandeln, das in Nantes eintrifft.«
    »Dank Monsieur Wachsmann«, sagte Jacob Gold, der von ihrem Gastgeber sprach, »haben wir einige Ideen, wohin wir uns wenden und Nachforschungen darüber anstellen könnten, wer Bauholz hat und vielleicht bereit wäre, es uns zu verkaufen; aber wie transferieren wir dann eigentlich das Geld vom Schatzamt des Königs zu dem Betreffenden?«
    »Wir müssen jemanden finden, der Angehöriger des Dépôt und bereit ist, in sein Hauptbuch zu schreiben, dass der König ihm das Geld schuldet«, sagte Eliza.
    »Aber damit gelangt das Geld noch nicht in die Hände desjenigen, der uns das Bauholz verkauft, es sei denn, er ist ebenfalls ein Angehöriger des Dépôt, und ich nehme nicht an, dass Holzfäller dort Aufnahme finden«, sagte Samuel.
    »Außerdem bietet uns das keine Möglichkeit, einen Gewinn zu realisieren«, rief ihnen Abraham, der allzeit Wachsame, ins Gedächtnis.
    Eliza zwickte ihn in die Nase, um ihn zum Schweigen zu bringen, während sie hervorhob: »Richtig, aber dennoch werden hier Wachs, Seide und andere Waren in ungeheuren Mengen verkauft, also muss es auch irgendeine Möglichkeit dazu geben! Und manche erzielen auch Gewinne in barer Münze, wie die geheimen Transporte von Edelmetall nach Genf beweisen!«
    Man zog

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