Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition)
Aber soweit sie weiß, ist hier nirgends Wasser. Kein See, kein Teich, kein Garnichts. Wo sollen sie denn hier Schlittschuh laufen? Sie will etwas sagen und tippt Phillip von hinten auf die Schulter, aber der schüttelt nur den Kopf und stapft unbeirrt weiter.
Conni, Anna und Billi wechseln einen ratlosen Blick. Dina zuckt die Achseln.
Nur die Jungs scheinen sich nicht zu wundern. Sie murren nicht mal, als Phillip sich mit dem Kopf voran durch eine verwilderte Hecke schiebt. Wortlos klettern sie hinter ihm her und landen auf der anderen Seite in einer Schneewehe.
»Hilfe!«, kreischt Billi und taucht lachend wieder auf.
»Sind wir bald da?« Anna klopft sich den Schnee von der Jacke.
Phillip nickt. Dann tritt er zur Seite und breitet die Arme aus.
»Tada!«, ruft er. »Unsere private Eisbahn!«
»Hä?« Paul kratzt sich am Helm. »Bin ich schneeblind? Ich seh kein Eis!«
»Ich auch nicht«, raunt Anna Conni zu. »Du vielleicht?«
Conni schüttelt verwirrt den Kopf. »Nö. Nur Schnee.«
Phillip deutet auf seinen Schneeschieber. »Was glaubt ihr, warum ich die ganze Zeit dieses Ding mit mir rumschleppe?«
»Vielleicht hast du’s lieb?«, vermutet Anna.
»Genau! Es ist sein Lieblingsschneeschieber«, meint Billi.
Conni lacht.
Phillip fasst sich an den Kopf. »Blödsinn. Wir stehen auf einer überschwemmten Wiese! Wir müssen nur den Schnee wegräumen!«
»Was?« Dina springt erschrocken zur Seite. »Du meinst, wir stehen auf Eis?«
Phillip nickt. »Bevor es angefangen hat zu schneien, war hier alles überschwemmt. Keine Panik, es ist nicht tief! Bestimmt ist das Eis inzwischen so dick, dass es bis auf den Grund gefroren ist.«
Probehalber schiebt er den Schneeschieber über die glatte Schneefläche. Darunter kommt tatsächlich blankes Eis zum Vorschein.
»Genial!«, jubelt Paul. »Wir haben eine eigene Eisbahn!«
»Keiner kann uns mehr vorschreiben, wann wir Eishockey spielen dürfen und wann nicht!« Mark klatscht Phillip ab.
»Wenn du vorher was gesagt hättest, hätte ich einen Besen mitgebracht«, meint Tim.
Phillip winkt ab. »Ich zieh meine Schlittschuhe an und schieb ein paarmal hin und her. Die Fläche ist ratzfatz geräumt.«
»Hey, das ist wirklich cool!«, sagt Conni beeindruckt.
Phillip strahlt über das ganze Gesicht. Seine Augen funkeln. Conni wird richtig warm ums Herz.
»Wie hast du die Wiese entdeckt?«, fragt sie ihn.
»Herr Engel hat mir den Tipp gegeben.«
»Unser Schulhausmeister?«
»Ja. Er hatte hier einen Schrebergarten und kennt das Gelände wie seine linke Kitteltasche«, erzählt Phillip. Er wischt den Schnee von einem umgestürzten Baumstamm, bevor er sich hinsetzt, seine Winterstiefel auszieht und in die Eishockeystiefel steigt. Dann schnappt er sich den Schneeschieber und macht sich an die Arbeit. Schon bald ist ein großes Stück freigeschoben.
Paul löst ihn ab, danach Mark und Tim. Sie schieben so lange, bis die Fläche die Größe eines Spielfelds hat. Die Ecken und die Tore markieren sie mit abgebrochenen Tannenzweigen.
»Das sieht ziemlich perfekt aus«, sagt Billi anerkennend.
»Und wo sollen wir Schlittschuh laufen?« Anna runzelt die Stirn.
»Wir schaufeln uns unsere eigene Bahn frei!« Conni nimmt den Schneeschieber, den Tim gegen einen Baum gelehnt hat, und legt los. Es ist gar nicht so einfach, stellt sie fest. Das Eis ist rau und hubbelig. An manchen Stellen ist es von Furchen durchzogen, aus denen gefrorene Grasbüschel ragen. Aber irgendwie schafft sie es schließlich, eine fast runde Eisbahn freizuräumen.
»Die Wiese ist wirklich groß«, staunt Billi.
Conni nickt. »Zum Glück! Sonst müssten wir uns mit den Jungs abwechseln.«
»Oder wir müssten mit ihnen Eishockey spielen«, kichert Anna.
»Wieso nicht?« Conni zuckt die Achseln. »Macht bestimmt Spaß!«
Wie auf Bestellung kommt Phillip angerauscht und macht vor ihnen eine Vollbremsung. »Wollt ihr mitspielen?«
Die Mädchen gucken sich an.
Dina schüttelt den Kopf. »Ich bin schon froh, wenn ich mich einigermaßen auf den Schlittschuhen halten kann. Da kann ich nicht auch noch einem blöden Puck hinterherjagen.«
»Vielleicht später«, sagt Conni.
Phillip nickt ihr zu, klopft mit dem Schläger aufs Eis und rauscht wieder davon. Conni stellt fest, dass er als Eishockeyspieler eine ziemlich gute Figur macht – trotz der knallroten Weihnachtsmannbommelmütze.
Sie nimmt Dinas Hand und hilft ihr, die ersten Schritte auf dem Eis zu machen. Sie selbst hat keine Probleme damit,
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