Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition)
mehr im Kopf! Ich würde so gerne mal wieder was mit Mark unternehmen. Ins Kino gehen zum Beispiel. Oder in die Schwimmhalle. Ich hab ihn gestern Abend angerufen und gefragt, aber er will nicht. Am liebsten würde er wahrscheinlich auch noch auf dem Eis übernachten. Hoffentlich taut es bald!«
»Tut’s doch schon«, erwidert Dina. »Das Eis war gestern schon ganz stumpf und matschig an den Rändern.«
Anna seufzt. »Mark hört erst auf, Eishockey zu spielen, wenn aus dem Eis wieder eine grüne Wiese geworden ist, auf der Butterblümchen sprießen und Häschen rumhoppeln. Vorher garantiert nicht.«
»Wieso gehst du nicht einfach ohne ihn ins Kino oder schwimmen, wenn du Lust dazu hast?«, fragt Billi.
»Alleine?« Anna macht ein entsetztes Gesicht. »Spinnst du? Das ist doch total langweilig!«
Billi zuckt die Achseln.
Dina kichert.
»Du könntest uns doch fragen«, wendet Conni ein. »Ich komm gerne mit.« Im Kino ist sie schon ewig nicht mehr gewesen. Und seit ihrem kurzen Gastspiel als Mitglied einer Schwimmmannschaft geht sie auch nur noch selten in die Schwimmhalle. Sie weiß gar nicht, warum.
»Das ist nicht dasselbe«, behauptet Anna. »Ich will mit meinem Freund einen Film angucken und mit ihm schwimmen gehen. Aber der sagt mir, dass er lieber Eishockey spielt. Es geht ums Prinzip! Versteht ihr das denn nicht?«
»Doch«, sagt Dina.
»Nö«, meint Billi.
Conni lacht. »Ein bisschen schon, aber nicht wirklich. Also abgemacht! Heute kaufen wir Wolle und backen Plätzchen, morgen gehen wir in die Schwimmhalle und in den Weihnachtsferien ins Kino. Ohne die Jungs. Okay?«
Billi und Dina sind einverstanden.
Anna zögert. Doch dann nickt sie. »Na gut. Ich hab erst übermorgen wieder Reitstunde. Samstag ist die Generalprobe für unsere Quadrille. Von mir aus kann Mark sich auf dieser blöden Wiese den Hintern abfrieren!«
Conni und Billi prusten laut los.
»Am Samstag ist doch auch das Eishockeymatch«, sagt Dina. »Wenn du Generalprobe hast, kannst du gar nicht zugucken.«
»Das tut mir jetzt echt leid«, entgegnet Anna ironisch. »Aber wisst ihr, was? Ich reite lieber mit Miss Daisy in der warmen Halle meine Hufschlagfiguren, als den Jungs noch länger beim Eishockeyspielen zuzuschauen. Echt wahr!«
Dina runzelt die Stirn. »Wer ist Miss Daisy?«
»Annas neues Pflegepferd«, antworten Conni und Billi im Chor.
Anna fängt sofort an zu schwärmen. »Hab ich euch schon erzählt, wie süß die ist? Im Trab ist sie total weich. Und im Galopp erst! Wie eine Wolke, echt.«
Billi und Dina grinsen. Conni kichert. Annas Überschwang ist einfach zu ulkig.
»Ist was?«, fragt Anna irritiert.
»Nö, nichts«, versichert Conni schnell.
Gleich nach der Schule gehen sie zusammen in die Stadt.
»Wie geht’s eigentlich Mau? Ist er wieder gesund?«, fragt Billi.
Conni nickt. »Ich glaub schon. Er röchelt jedenfalls nicht mehr. Ich muss nächsten Montag noch mal mit ihm zum Tierarzt. Bis dahin lass ich den Schal um. Oder das, was davon übrig ist.«
Sie hat ein Foto von Mau mit Schal auf ihrem Handy gespeichert und zeigt es den Freundinnen.
»Ein Kater mit Mandelentzündung.« Dina hält die Tür zu dem kleinen Handarbeitsladen in der Fußgängerzone auf. »Was es nicht alles gibt!«
Über ihren Köpfen bimmelt ein Glöckchen, als sie eintreten.
Natürlich ist das Geschäft wie alle anderen weihnachtlich dekoriert, allerdings besteht die gesamte Dekoration hier aus Wolle, Stoff, Häkel- und Stickgarn. In den Schaufenstern schaukeln gehäkelte Sterne neben Eiskristallen. Auf den Verkaufstischen sitzen handgestrickte Schneemänner und kugelrunde Nikoläuse. An den Wänden hängen bunte Stickbilder mit Weihnachtsmotiven. Conni staunt. So viel Garn und Wolle! Ihre Mutter hatte nur noch ein paar kümmerliche Reste in ihrem Handarbeitskorb. Die hätten nie und nimmer für einen ganzen Schal gereicht.
Zum Glück, denkt sie jetzt. Sonst wär mir das hier entgangen!
Überall liegen kleine und große Wollknäuel nach Farben sortiert in deckenhohen Regalen, als warteten sie nur darauf, zu Mützen, Schals und Pullovern verarbeitet zu werden. Conni kommt sich vor wie im Regenbogenland, Abteilung Wollparadies.
»Wow!«, sagt sie beeindruckt. »Da kann man sich ja gar nicht entscheiden!«
Eine Verkäuferin fragt, ob sie helfen kann.
Anna nickt. »Wir möchten Schals stricken.«
»Und Socken, wenn’s geht«, fügt Billi hinzu.
»Wir brauchen nur noch die passende Wolle«, kommt Conni auf den Punkt.
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