Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition)
Hand in Hand durch menschenleere Straßen. In der Kirche brennen Kerzen, es werden festliche Lieder gesungen und – Dina holt sie aus ihren Träumen in die Küche zurück. »Ich weiß nicht, ob meine Eltern das erlauben.«
Billi und Anna gucken sich an. Die Jungs ziehen ihre Augenbrauen zusammen.
»Ich bin außerdem katholisch«, sagt Billi.
»Darf man deshalb nicht in die Christmette?«, fragt Anna. »Eigentlich ist das doch eine katholische Feier, oder nicht?«
»Ja, stimmt.« Billi zuckt die Achseln. »Ich wollte immer schon einen anderen Gottesdienst mitmachen. Warum nicht eine evangelische Christmette?«
Phillip steht auf und wirft einen Blick aus dem Fenster.
»Ich bin nicht mal getauft«, sagt er. »Meine Eltern sind aus der Kirche ausgetreten, als ich noch ganz klein war.«
»Meine auch«, sagt Tim.
»Muss man Weihnachten unbedingt in die Kirche?« Paul runzelt die Stirn.
»Warum nicht?«, fragt Mark zurück.
Conni knabbert an ihrem Daumennagel. »Wir haben ja noch ein paar Tage Zeit, um es uns zu überlegen«, sagt sie. »Ich muss auch erst meine Eltern fragen. Die Christmette fängt um elf an und geht bis Mitternacht. Vielleicht erlauben sie’s mir gar nicht.«
»Also, ich finde die Idee gut.« Anna verschränkt die Arme vor der Brust.
»Ich auch«, sagt Dina.
Billi nickt.
»Mir ist es egal.« Paul streckt sich. »Aber wenn ihr geht, komm ich mit.«
»Okay«, sagen Mark und Tim gleichzeitig.
Phillip guckt Conni an. »Wenn ihr alle geht, bin ich auch dabei. Ist doch logisch.«
»Ich glaub, die Plätzchen sind fertig!«, verkündet Conni lächelnd. Die Vorstellung, dass sie und ihre Freunde sich an Heiligabend treffen, gefällt ihr. Aber natürlich muss Phillip dabei sein. Das geht gar nicht anders.
Mit vereinten Kräften füllen sie die abgekühlten Plätzchen in große Keksdosen um. Eine davon nehmen sie mit nach oben.
Phillip und Paul holen ein paar Limoflaschen aus dem Keller. Conni schafft es gerade noch, ihr Strickzeug im Schrank zu verstecken, als die Jungs in ihr Zimmer poltern.
»Wollen wir morgen vielleicht Schlitten fahren?«, fragt Billi.
»Ja, cool!«, sagt Conni. »Wenn Jakob mir seinen Schlitten leiht, gerne. Ich hab leider keinen eigenen mehr.« Plötzlich fällt ihr Phillips Handgelenk ein. »Aber geht das denn überhaupt mit deinem Arm?«
Phillip grinst. »Kein Problem, solange ich keinen Stunt mache. Mein Vater sieht’s ja nicht.«
»Gebongt!« Paul klatscht ihn ab. »Rodeln statt Eishockey. Wieso nicht? Ist mal was anderes!«
»Und wo?« Mark hat sich neben Anna auf den Teppich gesetzt. Anna füttert ihn mit einem Vanillekipferl.
»Die Rodelwiese am Stadtpark ist am Wochenende total überfüllt«, weiß Tim. »Aber hinter dem Neubaugebiet gibt es eine Wiese mit einem richtig coolen Abhang. Da kommen nicht so viele hin.«
Die anderen sind sofort einverstanden.
»Okay, abgemacht.« Phillip nickt und nimmt sich einen Nusstaler aus der Dose. »Dann treffen wir uns um zwei im Neubaugebiet.«
»Holst du mich ab?«, fragt Conni ihn.
»Klar«, erwidert Phillip. »Ich wohn doch jetzt nebenan!«
»Schon wieder ein perfekter Wintertag!«, jubelt Conni. Es ist Sonntag, der vierte Advent.
Und in drei Tagen ist schon Weihnachten!, denkt sie, als sie sich auf ihren Schlitten schwingt. Neulich hatte ich noch Angst, dass dies die schlimmsten und traurigsten Weihnachtsferien meines Lebens werden könnten. Und jetzt werden sie richtig toll! Juhu!
Phillip und Paul haben vor einer halben Stunde an der Haustür geklingelt, jeder mit einem Schlitten im Schlepptau. Nach kurzem Hin und Her hat Jakob ihr schließlich seinen Schlitten geliehen, was Conni wirklich nett von ihm fand. Sie musste ihm zwar versprechen, dafür mit ihm am ersten Weihnachtstag zum Rodelberg zu gehen, aber das ist in ihren Augen ein ausgesprochen fairer Handel.
Zu Fuß sind sie, Phillip und Paul anschließend durch halb Neustadt gewandert, bis sie endlich im Neubaugebiet hinter dem Stadtwald angekommen sind. Die anderen haben schon auf sie gewartet.
Der weite Weg hat sich gelohnt, stellt Conni mit einem Blick auf den Rodelhang fest. Fast unberührter Schnee, ein langer, nicht zu steiler Abhang, der in eine sanfte Kurve übergeht, und außer ihnen kaum eine Menschenseele. Nur ein Vater mit zwei Kleinkindern ist zu sehen und in der Ferne ein paar Spaziergänger mit ihren Hunden.
»Das ist fast wie im Skiurlaub!«, ruft Phillip ihr zu, als ihre Schlitten nebeneinander den Hang hinunterschießen.
»Nee,
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