Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition)
Ein paar Meter weiter dreht sich ein Kettenkarussell im Kreis.
Conni wird schon vom Zusehen total schwindelig. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass sie kurz vorm Verhungern ist. Dankbar nimmt sie einen Pappteller mit einer Bratwurst, einem Stück Brot und einem dicken Klacks Senf von Phillip entgegen und leckt sich genüsslich über die Lippen.
»Yummy!« Billi versenkt zwei Pommes auf einmal in der Mayonnaise-Ketchup-Mischung auf ihrem Teller und schiebt sie sich zwischen die Zähne.
Conni beißt von der Bratwurst ab und schließt die Augen.
»Das ist so lecker!«, stöhnt Anna.
Dina nickt selig.
Die Jungs verputzen ihre Würste mit wenigen Happen und ordern schon die nächste Portion.
Als alle satt sind, bummeln sie über den Markt. Conni kauft eine Tüte gebrannte Mandeln und lässt sie herumgehen.
»Seht mal da!«, sagt Anna plötzlich. »Ist das nicht unser Weihnachtsmann?«
»Du meinst, der aus dem Tierheim, der Schwimmhalle und dem Reitstall?« Conni folgt ihrem Blick mit gerunzelter Stirn.
Anna nickt eifrig.
Leider sieht Conni nur noch den pelzbesetzten Saum eines roten Mantels hinter einer Bude verschwinden.
»Was will der da? Dahinten sind doch nur Parkplätze.« Billi zieht die Nase kraus.
»Wieso interessiert der Typ euch?«, fragt Mark.
»Weil er uns schon ein paarmal über den Weg gelaufen ist«, antwortet Anna.
»Und weil ich zu gern wüsste, wer hinter dem Bart steckt«, fügt Conni murmelnd hinzu. »Ich bin mir absolut sicher, dass ich den kenne!«
Phillip mustert sie belustigt, als würde er an ihrem Verstand zweifeln, aber das ist Conni ganz egal.
»Ich hab ihn eben noch am Kinderkarussell gesehen«, mischt Paul sich ein. »Er hat da Süßigkeiten verteilt.«
»Das haben Weihnachtsmänner so an sich«, grinst Dina.
Conni lugt hinter die Bude, hinter der der geheimnisvolle Weihnachtsmann verschwunden ist.
»Was machst du da?«, fragt Anna.
»Ich will nur mal gucken, was –«, setzt Conni an. Weiter kommt sie nicht, weil sie in der nächsten Sekunde unsanft mit jemandem zusammenprallt, der schwungvoll um die Ecke kommt.
»Aua!«, schimpft Conni.
»Entschuldigung!« Der Weihnachtsmann bleibt stehen und starrt sie erschrocken an.
Conni starrt genauso erschrocken zurück. Es ist der Weihnachtsmann, so viel steht fest. Er hat noch den roten Mantel und die Stiefel an. Allerdings hat er seine Mütze und den Rauschebart abgenommen. An seiner Wange und über der linken Augenbraue kleben verräterische Spuren der weißen Watte.
»Conni?«, fragt der Weihnachtsmann erstaunt.
Conni hält sich schnell eine Hand vor den Mund, um nicht loszuprusten.
»Hallo, Herr Gunnarsson«, presst sie hervor. »Was machen Sie denn hier?«
»Ich, ähm, also …«, stammelt ihr Lehrer.
Billis Kichern lässt ihn herumfahren. Anna und Dina reißen ihre Augen auf. Die Jungs stoßen sich mit den Ellbogen an und feixen.
Conni kann sich nicht länger beherrschen und lacht laut los.
Moritz Gunnarsson wird tatsächlich rot.
»Da habt ihr mich wohl erwischt«, sagt er mit einem schiefen Lächeln.
»Kann man so sagen«, meint Phillip.
»Haben Sie einen neuen Nebenjob?«, fragt Paul interessiert.
Zu ihrer Überraschung nickt Herr Gunnarsson. »Ein Freund von mir arbeitet für eine Weihnachtsmannvermittlung. Leider ist ihm eine Blinddarmentzündung in die Quere gekommen. Er musste operiert werden. Aber damit seine Aufträge nicht platzen –«
»Sind Sie für ihn eingesprungen«, beendet Conni seinen Satz. Sie wischt sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel.
Herr Gunnarsson nickt wie ein ertappter Schuljunge.
»Ich hab euch gesehen. Im Tierheim, beim Weihnachtsschwimmen, in der Reithalle … Ich war jedes Mal heilfroh, dass ihr mich nicht erkannt habt!«
»Haben wir auch nicht«, gesteht Conni. »Ich hatte zwar das Gefühl, als würde ich Sie kennen, aber ich war mir nicht sicher.«
Moritz Gunnarsson wischt sich eine imaginäre Schweißperle von der Stirn.
»Aber das muss Ihnen doch nicht peinlich sein!«, sagt Paul grinsend.
»Nö«, bestätigt Phillip. »Ich wette es gibt ziemlich viele Weihnachtsmänner, die nebenbei als Lehrer arbeiten!«
»Klar. Was sollen die sonst auch das ganze Jahr über machen?«, wiehert Tim.
Er klatscht sich mit Paul ab und lacht.
»Wir erzählen’s nicht weiter.« Mark bemüht sich, ein ernstes Gesicht zu machen. »Großes Ehrenwort!«
»Wo haben Sie denn heute Ihr Rentier gelassen?«, fragt Billi neugierig.
»Das ist ein Weihnachtsgeheimnis«, erwidert Herr
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