Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition)
viel besser!«, schreit Paul. Er liegt bäuchlings auf seinem Schlitten und überholt sie schwungvoll. Wegen seines hohen Tempos hat er Mühe, die Kurve zu kriegen, die plötzlich vor ihm auftaucht, und landet mit dem Kopf voran in einer dicken Schneewehe.
»Du hättest lieber deinen Eishockeyhelm aufsetzen sollen«, kichert Billi, als er – über und über mit Schnee bedeckt – wieder auftaucht.
»Nächstes Mal«, verspricht Paul.
Billi und Dina helfen ihm, die Schneekruste von seiner Rückseite abzuklopfen.
Anna und Mark teilen sich einen Schlitten. Sie rauschen vorbei und winken. Anna sitzt vorne. Mark hat beide Arme um sie geschlungen und hält sie fest, als sie kurz hinter der Kurve ebenfalls aus der Spur kommen und sich mitsamt ihrem Schlitten auf die Seite legen. Anna quiekt vor Schreck auf. Mark lacht.
»Wir sollten an dieser Stelle ein Warnschild aufstellen«, meint Tim.
»Ja«, sagt Paul trocken. »Wie wär’s mit Todeskurve?«
Conni und Phillip haben die Kurve problemlos gemeistert und genug Schwung, um am Ende des Abhangs mit ihren Schlitten noch sanft den Gegenhang hinaufzufahren und dort zu bremsen.
Conni jubelt. Ihre Wangen sind gerötet. Vom Fahrtwind hat sie Tränen in den Augen. Sie wischt sie mit dem Handschuh fort.
Phillip strahlt sie an. »Noch mal?«
»Na klar!«
Hand in Hand stapfen sie den Abhang wieder hinauf. Ihre Schlitten, die sie hinter sich herziehen, berühren sich leicht. Genau wie ihre Schultern. Conni blinzelt in den wolkenlosen Winterhimmel und seufzt behaglich.
»Ist was?«, erkundigt sich Phillip.
Sie schüttelt den Kopf. »Nein, alles super. Ich hab nur gerade gedacht, was für ein toller Tag heute ist!«
»Und die Ferien fangen erst an!«, sagt Phillip.
Conni nickt glücklich.
Sie bleiben auf dem Rodelhang, bis die Sonne tiefer sinkt. Als sie schon fast hinter den Tannenspitzen des nahen Stadtwalds verschwindet und es spürbar kühler wird, beschließen sie, den Tag zu beenden.
»Wir können ja morgen wiederkommen«, sagt Dina.
»Und übermorgen auch«, nickt Conni. »Und überübermorgen und die ganzen Ferien!«
»Es sei denn, es taut vorher«, wirft Paul ein.
Mark gibt ihm eine Kopfnuss.
»Habt ihr zufällig auch solchen Hunger?«, fragt Phillip. »Ich könnte ein Kamel verdrücken!«
»Aber nur mit ganz viel Ketchup«, meint Tim.
»Lasst uns doch auf den Weihnachtsmarkt gehen«, schlägt Conni vor. Ihr Magen knurrt schon eine ganze Weile ziemlich bedrohlich vor sich hin, und Durst hat sie auch. Außerdem hat Papa ihr vorhin ein paar Euro zugesteckt, die sie ausgeben darf. Schon der bloße Gedanke an eine leckere Bratwurst sorgt dafür, dass ihr Magen noch lauter knurrt. Dazu noch ein heißer Fruchtpunsch … Sie legt sich schnell eine Hand auf den Bauch, um ihn zu besänftigen.
»Dann mal los!« Paul rückt seine Weihnachtsmütze zurecht und stapft voraus. Die anderen folgen ihm mit ihren Schlitten.
Der Weg in die Innenstadt kommt Conni unendlich lang vor. Oder liegt das vielleicht daran, dass ihre Beine sich irgendwie benehmen, als wären sie aus Gummi? Sie hat nicht mitgezählt, wie oft sie den Rodelberg hochgestapft und wieder runtergerutscht ist, aber ihre Oberschenkel und Waden fühlen sich an, als hätte sie einen halben Marathon hinter sich.
Dazu noch die frische Luft, die Natur und der Sonnenschein, denkt sie und unterdrückt ein Gähnen. Bestimmt schlaf ich heute wie ein Murmeltier im Winterschlaf. Dabei muss ich unbedingt Phillips Schal weiterstricken! Ich hab nur noch drei Tage Zeit, und es fehlt noch mindestens ein ganzer Meter! Neben ihr lacht Phillip leise.
»Was ist?«, fragt Conni irritiert.
»Och, nichts«, meint er. »Ich wüsste nur zu gerne, woran du gerade gedacht hast.«
»Sei nicht so neugierig!« Conni denkt an den Schal und kichert.
»Dann ist es also ein Geheimnis?«, hakt Phillip nach.
Conni nickt. »Ein Weihnachtsgeheimnis sozusagen.«
Zu ihrer Erleichterung gibt Phillip sich mit der Antwort zufrieden.
Als sie den Weihnachtsmarkt erreichen, steuern sie so zielstrebig auf den nächsten Wurststand zu, als würde der Duft sie magisch anziehen.
»Hunger!«, jammert Anna.
»Ich auch!«, stöhnt Conni.
Sie stellen ihre Schlitten ab. Die Jungs bestellen sieben große Bratwürste und eine doppelte Portion Pommes für Billi, die kein Fleisch isst. Die Mädchen holen in der Zwischenzeit acht Becher mit heißem Holundersaft von dem Glühweinstand nebenan. Über ihren Köpfen dudeln Weihnachtslieder aus den Lautsprechern.
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