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Constantine

Constantine

Titel: Constantine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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ich Probleme hat, den Überblick zu behalten. Ein Großteil der Familie lebte auf Terceira, das ist eine der anderen Azoreninseln. Dort gibt es sogar einen Palast, der nach ihnen benannt ist.«
    Zwischen der Frau und der Karte hin- und hergerissen, nickte Brianna.
    Diese Insel war nicht mehr als ein Felsbrocken mitten im Ozean. Lizzie würde sie ernsthaft umbringen, wenn sie dorthin reiste. Doch nach dem was sie in Dads Büro gefunden hatte … was sollte sie anderes tun?
    »Haben Sie irgendetwas über diesen Carlos herausgefunden?«
    »Nicht viel. Offenbar wurde er von der Familie auf diese Insel verbannt.« Maria tippte mit dem Finger auf die Karte. »Ich hatte ein langes Gespräch mit einem Historiker von der Universität in Lissabon, der sagte, dass Carlos Bettencourt alles getan hätte, um wieder in den Schoß seiner reichen, berühmten Familie aufgenommen zu werden. So hat er zum Beispiel für die königliche Hochzeit 1862 ein Geschenk fertigen lassen.«
    Brianna prickelte die Haut am ganzen Körper. Das war der richtige Carlos Bettencourt. Sie hatten » CB « identifiziert! Na ja, möglicherweise. »Wissen Sie, was er dem Königspaar geschenkt hat?«
    »Nichts. Anscheinend hatte er ihnen Zepter mit wunderschönen, seltenen blauen Diamanten aus Indien versprochen. Doch so ein Geschenk ist nie aufgetaucht.«
    Irgendwie gelang es Brianna, keine Reaktion zu zeigen. Diese Frau, für die dies ein bezahlter Auftrag war, brauchte nicht zu wissen, welchen ideellen Wert ihre Auskünfte hatten. Sonst würde sie womöglich noch ihr Honorar erhöhen, und diese Reise kostete Brianna sowieso schon ein halbes Vermögen.
    Wenn Carlos Bettencourt die Zepter in Auftrag gegeben und bezahlt hatte und Aramis Dare damit geflohen war – dann war die Geschichtsschreibung korrekt und ihr Vorfahre war ein finsterer Pirat gewesen. Wenn aber Carlos Aramis nicht bezahlt hatte, wie Dad aus einem von dessen Briefen erfahren hatte, dann gehörten die Zepter rechtmäßig den Dares.
    Ihr Herz hämmerte. »Was ist mit den Zeptern geschehen? Sind Sie sicher, dass das Königspaar sie nie erhalten hat?«
    »Es gibt in den Archiven des Palastes von Queluz, das war eine der Hauptresidenzen der portugiesischen Könige, eine Liste der Hochzeitsgeschenke. Dort ist verzeichnet, dass Carlos Bettencourt sie versprochen hat, aber nie übergeben.«
    »Wusste der Historiker, mit dem Sie gesprochen haben, was aus Carlos wurde?«
    »Dem Familienarchiv zufolge reiste er mit dem Schiff nach Amerika und kehrte nicht mehr zurück. Sein Anwesen auf Corvo verblieb weitere hundert Jahre im Besitz der Familie, aber das ist auf den Azoren nichts Ungewöhnliches. Familien vererben ihre Häuser oft über viele Generationen.«
    Volltreffer. Ob diese Familie Archivaufzeichnungen besaß, die sie einsehen konnte? Das musste sie herausfinden.
    »Vielen Dank, Maria. Was Sie mir gesagt haben, ist – neben dem, was Sie über meine eigenen Vorfahren herausgefunden haben – sehr wertvoll für mich.«
    »Der Wert ist mir bewusst.« Die Frau hob abwartend ihre Brauen.
    »Ach ja, natürlich.« Bree griff in ihre Tasche und reichte Maria den Umschlag. Wozu ein schlechtes Gewissen haben? Lizzie hätte dafür genauso viel bezahlt. Und Dad hätte auch das Zehnfache investiert, um die Identität des mysteriösen » CB « aufzudecken.
    Brianna stand auf und nahm die Karte. »Das Anwesen ist eine Farm, sagten Sie?«
    »Höchstwahrscheinlich. Es gibt ein Haupthaus und eine Windmühle. Bewohnbar, aber sehr abgelegen.«
    »Wie kommt man da hin?«
    »Mit dem Flugzeug von Lissabon nach Terceira, von dort aus mit einem kleinen Flieger weiter nach Corvo, wo es nur einen winzigen Flugplatz gibt.« Sie lächelte. »Es ist ziemlich windig auf dieser Inselgruppe. Nichts für Leute mit Flugangst.«
    »Gut, die hab ich nicht.« Brianna grinste zurück. Die Aussicht auf dieses Abenteuer machte ihr Spaß. »Und Sie sind sicher, dass da noch Bettencourts leben?«
    Maria steckte den Umschlag in ihre Tasche und stand ebenfalls auf. »Die Besitzurkunde ist auf einen Amerikaner namens Jaeger Bettencourt ausgestellt, aber es ist schwer zu sagen, wer da wirklich wohnt. Es könnte auch sein, dass die Anlage verpachtet ist oder dass Einheimische eingezogen sind. Möglicherweise steht das Haus aber auch leer.«
    Mit ein wenig Glück würde sie dort jemanden vorfinden. Vielleicht sogar jemanden mit Namen Bettencourt. Und vielleicht würde sich derjenige nicht einmal um alte Legenden und verloren gegangene

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