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Coogans Fluch (German Edition)

Coogans Fluch (German Edition)

Titel: Coogans Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Nietsch
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zu.
      Frank fluchte erneut, die Schlitten würden bald hinter der Felsnadel vor seinen Blicken und der weitreichenden Büchse geschützt sein. Wenigstens erkannte Frank an den Gesten Bens, dass der Deputy die Gefahr ebenfalls erkannt hatte und Bill und Alan bedeutete, die Schlitten im Auge zu behalten. Trotzdem sagte ihm eine innere Stimme, dass sie etwas übersehen hatten. Frank musterte die Beschaffenheit der Hochebene. Die Senke, hinter der die Männer zu Fuß und auch die Schlitten aufgetaucht waren, durchzog die Ebene in etwa drei Meilen Länge und stieß in einen sanften Bogen an die Felsklippe, auf der Frank saß. Er schätzte die Stelle etwa eine Meile entfernt und sosehr er seine Position auch veränderte, vermochte er nicht den genauen Punkt einzusehen. Falls sich von dort jemand näherte, dann vermochte Frank den frühestens in gefährlicher Nähe zum Lager auszumachen.
      Ein kurzer Blick zu den Schlitten zeigte Frank, dass die bald hinter dem Fels verschwinden würden. Er schätzte die Zahl der Schlittenführer auf höchstens zehn, die Männer vor ihrem Lager waren mit Sicherheit auch nicht mehr als ein Dutzend gewesen und wenn sich Frank in der Morgendämmerung nicht verschätzt hatte, blieben also noch wenigstens eine Handvoll Männer übrig. Und die würden bestimmt nicht Däumchen drehend in der Senke auf ihre Kameraden warten. Kein Zweifel, es würde auch einen Angriff von einer dritten Seite aus geben und die Senke schien für solch ein Vorhaben geradezu geschaffen worden zu sein.
      Eine weitere halbe Stunde verging, ohne dass sich etwas ereignete, da erschallten wieder die donnernden Schüsse der weitreichenden Sharps Gewehre. Vermutlich waren die Schlitten bis auf Schussweite herangekommen. Frank kümmerte sich nicht darum, von seiner Position aus konnte er sowieso nicht eingreifen. Jetzt zeigten sich auch wieder die Männer vor dem Lager und sofort eröffnete Frank das Feuer. Zwei seiner Kugeln schlugen haarscharf neben den Füßen dreier Männer in den Schnee und augenblicklich hechteten sie zurück. Plötzlich glaubte Frank aus den Augenwinkeln eine Bewegung zu erkennen und er riss sein Gewehr herum. Tatsächlich tauchte ein Kopf langsam hinter einer Felsnase auf, etwa dreißig Schritte entfernt. Einige der Angreifer waren tatsächlich im Schutz der Senke bis zur Klippe gelangt.
      Heftig stieß Frank die Luft aus, er mochte sich gar nicht ausmalen, was geschehen würde, wenn er nicht hier oben Stellung bezogen hätte. Inzwischen war der ganze Mann aufgetaucht, vorsichtig arbeitete er sich voran. Ihm folgten vier seiner Kameraden. Sie achteten nicht darauf, was sich oberhalb von ihnen befand. Bald mussten sie Ben und die anderen hinter der Verschanzung ungehindert ins Visier nehmen können.
      Grimmig biss Frank die Zähne aufeinander und legte an. In diesem Augenblick ertönte eine Explosion hinter ihm. Dumpf rollte das Echo durch die Schlucht. Die Männer unter dem Prospektor hoben erschrocken ihre Köpfe und kaum bemerkten sie Frank, zuckten ihre Waffen hoch.
      „Fallenlassen!“, brüllte Frank. Der Lauf seiner Sharps zeigte unmissverständlich auf den Bauch des Vordersten. Nur sehr zögerlich senkten sie die Waffen.
      „Ganz langsam, Freunde“, mahnte Frank. „Ich bin schon recht alt und meine Finger zittern. Wenn ihr mich mit einer schnellen Bewegung erschreckt, geht meine Lady hier bestimmt los.“
      Die schwarze, bösartig erscheinende Mündung seines Gewehrs, in welche die Männer starrten, schien sie schließlich davon zu überzeugen, dass sie besser taten, was der alte Mann von ihnen verlangte. Sie ließen ihre Waffen zu Boden gleiten und hoben die Hände.
      „So ist's recht“, knurrte Frank. „Und jetzt kommt langsam näher und denkt dran – ich bin sehr nervös.“
      Sichtlich wütend darüber, von einem alten Mann überrumpelt worden zu sein, taten die Männer, was Frank von ihnen verlangte. Nur das Gesicht des Vordersten entspannte sich ein wenig, als er sich dem Prospektor näherte. Ein Ausdruck des Erkennens huschte über seine Züge.
      Auch Frank erschien der Mann irgendwie bekannt. „Moment mal“, sagte er. „Gehörst du nicht zu den Holzfällern um Jim Boxner?“
      „Donnerwetter!“, entfuhr es dem Angesprochenen, der in diesem Moment Frank ebenfalls erkannt hatte. „Frank Buteau! Was zum Teufel geht hier vor?“
      „Kennst du den Mann, Matt?“, inzwischen standen sich die Männer keine fünf Fuß voneinander entfernt gegenüber und

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