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Coogans Fluch (German Edition)

Coogans Fluch (German Edition)

Titel: Coogans Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Nietsch
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begegneten einigen Goldsucher, die sich sichtlich erschöpft auf dem Weg in die Stadt befanden, von den Flüchtigen hatten sie nichts gesehen. Zwei der Goldsucher ließen es sich nicht nehmen, sich dem Aufgebot anzuschließen.
      Unter der meterdicken Schneedecke verbargen sich die Sümpfe und Moorflächen der Ebene. Von den weiten Wäldern der Zwergbirken ragten nur die Wipfel aus dem Schnee. Frank registrierte dies alles sehr genau und der Gedanke an ihren Rückweg erfüllte ihn mit Unbehagen. Kam der Frühling so schnell wie es der Prospektor vermutete, dann würden sie in nur wenigen Tagen ihre Schlitten zurücklassen und zu Fuß weiter marschieren müssen. Für die bisher in wenigen Stunden zurückgelegte Wegstrecke benötigten sie dann wenigstens zwei Tage.
      Allmählich stieg das Land an, immer weniger Bäume reckten ihre blattlosen Äste aus dem Schnee. Frank hatte überhaupt nicht damit gerechnet und erschreckt zuckte er zusammen, als Sally so unvermittelt ihre Sprache wieder fand und fragte: „Wann erreichen wir Coogans Land?“
      „Ich kenne die Grenzen nicht genau, doch wenn es warm wird und wir ein Lager aufschlagen, werden wir uns sicherlich schon mitten drauf befinden.“
      „Wenn es warm wird?“
      „Wir haben April, Sally, wolkenlosen Himmel und du wirst staunen, welche Kraft die Sonne bereits hat“, lachte Frank. „Wir sind auf dem Anstieg zum Hochland, wenn es heller wird und sich die Nebel heben, werden wir die Berge erkennen können. Irgendwo dort liegt diese verfluchte Mine.“
      „Was machen wir, wenn wir nichts finden?“
      „Wir werden etwas finden, Sally. Bei Tag kann man eine frische Fährte im Schnee auf Meilen erkennen. Wenn es eine Mine gibt und Petes Mörder dorthin wollen, dann finden wir sie.“
      „Und wenn nicht, Frank?“, beharrte Sally. „Was, wenn der Wolf sie bereits getötet hat?“
      Der Prospektor hob die Augenbrauen: „Was soll das, Sally? Bereust du deinen Entschluss, uns zu begleiten?“
      Mit blitzenden Augen entgegnete Sally: „Unter keinen Umständen wollte ich jetzt in Fairbanks sein, Frank. Das kannst du getrost glauben. Es ist nur, seit Petes Tod kam ich nicht mehr richtig zum Denken, ich ließ mich treiben. Versteh' mich nicht falsch, ich will nur wissen, ob wir einen Plan haben oder nicht.“
      „Ich versteh schon“, brummte Frank. „Tja, es gibt keinen Plan, Sally. Die Mörder haben einen Tag Vorsprung, darum entschieden wir uns, direkt nach der Mine zu suchen, vielleicht laufen uns die Burschen dabei in die Arme. Vielleicht auch nicht, manche Dinge muss man eben auf sich zukommen lassen.“
      Sally nickte, dann deutete sie nach vorn und sagte: „Sieht so aus, als ob Ben etwas gefunden hat, er winkt nach dir.“
      Frank stapfte an die Spitze des Zuges, wo ihn Ben erwartete.
      „Eine Schlittenfährte, ziemlich verweht. Könnte McLearys sein“, sagte Ben, dabei auf eine undeutliche Spur deutend. Frank beugte sich nieder, schließlich zuckte er den Achseln und meinte: „Auf jeden Fall sechs oder acht Tiere und sie führt nach Süden. Ich kann's zwar nicht mit Sicherheit sagen, doch glaube ich auch, dass es Johns Fährte ist. Wenn nicht, ist es vielleicht die der Mörder. Auf jeden Fall sollten wir ihr folgen.“
      „Der Meinung bin ich auch. Doch da wir nun einmal stehen, können wir auch gleich bis zum Nachmittag rasten. Die Tiere brauchen Futter und ein wenig Ruhe. Du kannst Sally bei der Feldküche helfen.“
      „Feldküche? Donnerwetter.“
      „Ja“, schmunzelte Ben. „Elbridge hat sich selbst übertroffen und im Lagerhaus der Northern Commerciell Company alles requiriert, was ihm brauchbar erschien. Das meiste davon schickte ich wieder zurück. Im gesamten Territorium würden wir nicht genügend Schlitten für den ganzen Kram auftreiben. Die Feldküche allerdings, ist ein Glücksgriff. Ist ein leichtes, zerlegbares Ding und wird uns sicherlich wertvolle Dienste leisten.“
      „Wenn du meinst. Aber bedenke auch, dass die beste Küche nur so gut ist wie ihr Koch“, schmunzelte Frank und stapfte zu Sally zurück. „McLearys Fährte“, rief er ihr zu. „Wir schlagen hier unser Lager auf und ich bin dazu abkommandiert, mit dir für unser leibliches Wohl zu sorgen.“
      Als die Sonne hoch am Himmel stand, hatten sie gegessen und wer konnte, der holte etwas Schlaf nach. Sally staunte über die angenehme Wärme, obwohl auch sie mit der Müdigkeit kämpfte, fand sie keinen Schlaf. So schweifte ihr Blick

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