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Coogans Fluch (German Edition)

Coogans Fluch (German Edition)

Titel: Coogans Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Nietsch
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ähnlich wie Frank Buteau, ihr Leben lang dem Ruf des Goldes gefolgt waren. Und die, genauso wie Frank, niemals eine wirklich große Bonanza entdeckt hatten.
      „Jeder, der dieses Land kennt und sich selbst versorgen kann, ist mir willkommen.“
      Die Goldsucher, es waren fünf und keiner schien bedeutend jünger als Frank Buteau, nickten grimmig. „Wann wollen Sie aufbrechen?“
      „Wir treffen uns bei Sonnenuntergang hier. Es geht los, sobald alle bereit sind. Doch bevor ihr eure Sachen holt, sagt mir bitte, warum ihr uns begleiten wollt? Ihr seid keine Bürger der Stadt.“
      „Sie kennen uns nicht, Deputy, mit Pete waren wir gut bekannt. Seit über dreißig Jahren suchten wir überall in den Staaten nach Gold, wo es hieß, es gäbe welches. In diesem Land haben wir alle Episoden der großen Goldräusche miterlebt. Und nirgends, Mister Deputy-Marshall, konnten wir vor Mordbuben und Syndikaten so ungestört und sicher unserem Handwerk nachgehen als hier in Fairbanks. Und das war ausschließlich des Marshalls Verdienst. Wir finden, dass wir es ihm schuldig sind. Wir werden pünktlich zur Stelle sein.“
      Ben lächelte, dann nahm er die Schlitten, Hunde und die Fuhrwerke mit Proviant und Material in Augenschein, die der Bürgermeister zur Hauptstraße schaffen ließ. Die Zeit verflog für den Deputy-Marshall, der eigenhändig mit anfasste, Schlitten belud und Hunde anschirrte.

 
    Sally, die bis dahin im Büro gesessen hatte, half ihm so gut sie konnte. Zweimal versuchte Ben sie vorsichtig von ihrem Vorhaben abzubringen, doch tat sie, als höre sie seine Worte nicht. Seinen Anweisungen jedoch, wohin was zu verladen wäre, folgte sie augenblicklich und ohne Zaudern, wenn auch wortlos und scheinbar unberührt.
      In Gedanken versuchte sie sich klar zu werden, was sie sich davon erhoffte, wenn sie mit den Männern den Narbigen und Maloy verfolgte. Sicher, da waren die Gründe, die sie Frank und Ben gesagt hatte. Doch da war mehr. Gleichwohl es ihr schwer fiel zu akzeptieren, so war ihr klar, dass einer ihrer Beweggründe McLeary war. Noch etwas anderes wurde ihr dabei klar und dieser Aspekt erschreckte sie, wenn auch nur für die Dauer einiger Herzschläge. Etwas in ihrem Inneren verlangte nach Rache und sie wollte teilhaben an der Rache McLearys, seine Rache war nun ebenso die ihre.

 
    Der Deputy hatte damit begonnen, die vereidigten Männer den Schlitten zuzuteilen, als Frank mit seinem Freund Elroy auftauchte. Elroy führte zwei riesige Bluthunde an der Leine und seine alten Äuglein funkelten vor Datendurst. Auch ihm war Pete in den vergangenen Jahren zum Freund geworden und Frank hatte ihn nicht erst lange bitten müssen, den Trupp zu begleiten.
      „Wie in alten Zeiten, Frank. Sieh dir das an, ein richtiges Vigilantenkomitee“, rief er, während sein Blick über Hunde, Schlitten und Männer hüpfte.
      „Keine Vigilanten Elroy, hinter diesen Männern steht das Gesetz, so wie hinter dir, nachdem ich dich vereidigt habe“, sagte Ben, der den Ausruf Elroys gehört hatte.
      Bald waren alle zum Aufbruch bereit. Frank und Sally übernahmen den Schlitten mit den Vorräten und Küchengeräten.
      „Steig auf den Schlitten, Sally. Es geht los“, sagte Frank zu ihr.
      „Ich laufe“, antwortete sie und schnallte ein Paar Schneeschuhe an ihre Stiefel. „Mir ist kalt, ausruhen kann ich mich früh genug“, brummte sie noch, doch Frank zwinkerte ihr nur aufmunternd zu. Dann, die ersten Sterne funkelten am Himmel, setzte sich der Zug von elf Schlitten, fünfzehn Männern und einer Frau in Bewegung. Kaum ein Bürger Fairbank’s versäumte dies Ereignis und von allen Seiten riefen ihnen die Leute Glückswünsche zu, doch lag eine bedrückende Stimmung über der Szene, die auch nachdem sie die letzten Häuser hinter sich gelassen hatten, nicht völlig weichen wollte.
      Ben und Frank waren übereingekommen, direkt nach Süden zu marschieren und gar nicht erst nach einer Fährte zu suchen. Sie vermuteten zu Recht, dass die Mörder nicht den direkten Weg einschlagen würden. Die Flüchtigen ahnten schließlich nichts davon, dass Sally ihr Gespräch belauscht hatte.
      Frank vermutete, dass die Mine irgendwo in den engen Schluchten und Tälern des Hochlandes zu suchen sei. Die Ausläufer der Alaska Range grenzten daran und Frank meinte, wenn es da unten Gold gäbe, dann bei diesen Bergen.
      Sie kamen gut voran und als der Morgen graute, hatten sie die Tananaebene zur Hälfte durchquert. Sie

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