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Coogans Fluch (German Edition)

Coogans Fluch (German Edition)

Titel: Coogans Fluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Nietsch
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beunruhigte. Eine sich ihm nähernde Präsenz, undeutlich zwar, dennoch vertraut. Die Präsenz eines alten Feindes, die des Kopfgeldjägers!
      „Der Teufel soll dich holen, McLeary!“ Noch lange starrte er in die Schwärze, die sich hinter dem Lichtkegel seiner Laterne erstreckte. Als wenn er seinen Feind aus dem Dunkel zwingen wollte, ihm befahl sich augenblicklich zu stellen. Unberührt von seinen Wünschen und seinem Hass starrte das Dunkel zurück, noch schien der Jäger weit entfernt und irgendwann wandte sich der Narbige ab und stapfte zurück. Das Gefühl einer drohenden Gefahr und die vielfachen Schwingungen, die er neben der des Jägers ausgemacht hatte, verdrängte er. Die unverhoffte Nähe seines Widersachers ließen den Narbigen alles andere vergessen. Plötzlich, er hatte den Stollenausgang fast erreicht, hallte ihm Gewehrfeuer entgegen. Sofort beschleunigte er seinen Schritt, als ihn die Druckwelle einer Explosion von den Füßen riss.

 
    „Was machen wir jetzt?“ Schrill stieß einer der Männer die Frage aus und aller Augen richteten sich auf Owen. Nachdem sie feststellen mussten, dass ihre Waffen nicht über die nötige Reichweite verfügten, hatten sie sich bis zur letzten Senke zurückgezogen. Hier waren sie vor dem Beschuss geschützt. Ihrer Enttäuschung darüber, so kurz vor dem Ziel aufgehalten zu werden, machten sie zunächst mit grimmigen Bemerkungen Luft, doch mehr und mehr wurde Owen zum Ziel ihrer Wut.
      „Hast du nicht behauptet, dass wir die überraschen, wenn wir von Osten kommen?“
      „Ja und jetzt knallen sie uns ab wie die Hasen.“
      „Woher hätte ich wissen sollen, dass die auf der Lauer liegen? Bin ich ein verdammter Hellseher? Was regt ihr euch überhaupt so auf, is' vielleicht irgendwer verwundet?“, schrie Owen mit hochrotem Gesicht zurück.
      „Wir hätten auf Jim hören und uns erst gar nicht auf dieses verfluchte Abenteuer einlassen sollen“, warf einer der Männer ein.
      „Ach ja? Warst nicht du auch einer von denen, die Adams Stiefel geleckt hatten? Hast du nicht mit Willroth zusammen am lautesten nach dem Gold geschrieen?“, drohend schritt Owen auf den Mann zu.
      „Hört auf damit!“, tönte Matt Crawleys Stimme über die Streitenden hinweg. „Ihr hört euch an wie ein Haufen verängstigter Kinder. Was ist los mit euch? Hier sind wir vorerst sicher und viel wichtiger ist es, herauszufinden was mit Jim, Adams, James und Mike ist. Wer immer auf uns geschossen hat, tötete vorher unsere Jungs und den Boss.“
      „Und was willst du tun? Rüber gehen und fragen? Die können von dem Felsen da, die ganze Umgebung im Auge behalten.“
      „Wir sollten herausfinden, was mit unseren Leuten ist. Wenn sie noch leben und die Mine verteidigen konnten, haben wir diese Bastarde beim Felsen in der Zange, du Held. Und wenn sie die Mine in der Hand haben, dann räuchern wir sie ebenso aus, wie die das mit unseren Leuten gemacht haben. Versteht ihr denn nicht? So wie die das Umland beobachten können, so können wir verhindern, dass sie von hier weg kommen“, grimmig blickte Matt in die Runde.
      Owen nickte erleichtert. Fast wäre ihm das Heft der Führung entglitten. „Matt hat recht, Jungs. Wir sind im Vorteil und haben Zeit. Wer dennoch zurück zu den Bäumen will, der kann ja gehen.“
      Davon jedoch, wollten die Männer nichts hören. Keiner wollte freiwillig aufs Gold verzichten, solange andere noch dafür zu kämpfen bereit waren.
      Nachdem sich alle einig waren, wandte sich Owen an Matt: „Du hast doch früher in den Indianerkriegen gekämpft. Die meisten von uns waren ihr Leben lang Waldarbeiter und ich schlage vor, dich zu unserem Anführer zu bestimmen, bis wir auf den Boss stoßen.“
      Niemand hatte etwas dagegen einzuwenden und obwohl sich Matt zunächst sträubte, stimmte er schließlich zu. „Also gut, doch sage ich dies nur einmal, wer meinen Anweisungen nicht folgen will, der soll lieber zum Camp zurückgehen.“ Zwingend blickte er in die Runde, doch niemand machte Anstalten aufzubrechen.
      „Hast du einen Plan?“, wollte Owen wissen.
      Matt grinste: „Ja, ich will was essen. Machen wir ein Feuer und beraten uns. Mit vollem Bauch denkt es sich besser.“
      Wachen wurden ausgewählt und nachdem die Männer gegessen und jeder einen Schluck Whiskey getrunken hatte, eröffnete Matt seinen Plan: „Hört zu. Als erstes sollten wir wissen, mit wem wir es da vorn zu tun haben und wie es um unsere Leute steht. Owen, du

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