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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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ließen, damit sie anschließend unsere Eierstöcke ihrer ansehnlichen Kollektion hinzufügen können.«
    Deborah lachte kurz auf, obwohl ihr absolut nicht zum Lachen zumute war. »Interessant, dass du ausgerechnet jetzt deinen Sinn für schwarzen Humor entdeckst.«
    »Das ist im Moment der einzige Weg für mich, mit der bitteren Realität fertig zu werden.«
    »Hat dich der Streit zwischen Dr. Wingate und Dr. Saunders zu der Erwägung bewogen, unser Schicksal in die Hände des Klinikgründers zu legen?«
    »Das vielleicht auch«, erwiderte Joanna. »Aber vor allem seine Antwort auf deine Frage nach den Nicaraguanerinnen. Wir glauben doch beide nicht, dass er wirklich weiß, was hier vorgeht. Wenn er ein normaler Mensch ist, wird er genauso geschockt sein wie wir.«
    »Das ist die Frage«, wandte Deborah ein. »Auf jeden Fall würden wir ein gewaltiges Risiko eingehen.«
    »Das größte Risiko sind wir eingegangen, indem wir überhaupt hierher gekommen sind«, wandte Joanna ein.
    Deborah nickte und starrte in die Finsternis. Joanna hatte Recht. Ihre Aktion war weit gefährlicher, als sie erwartet hatten. Doch rechtfertigte dies, sich tatsächlich an Spencer Wingate zu wenden und sich ihm auf Gedeih und Verderb auszuliefern?
    »Lass es uns als Erstes mit der Farm versuchen«, schlug sie schließlich vor. »Die Option, Spencer Wingate einzuschalten, läuft uns ja nicht weg. Fürs Erste erscheint es mir am vielversprechendsten, es mit einem großen Truck zu versuchen. Okay?«
    »Einverstanden«, willigte Joanna ein. »Aber wir sollten sämtliche Optionen in Betracht ziehen.«
     
    Zu ihrer Erleichterung mündete der Gang unter der Farm genau wie unter dem Klinikgebäude in einem weitläufigen Keller. Das Heizungsrohr verzweigte sich in alle möglichen Richtungen und verschwand schließlich durch die Decke. Ebenfalls wie unter dem Klinikgebäude mündete der Gang in einem weiteren Gang, der zu einem Lastenaufzug führte. Diesmal versuchten sie nicht, die Türen des Aufzugs zu öffnen, und suchten stattdessen nach einer Treppe. Hinter dem Fahrstuhlschacht entdeckten sie eine. Sie stiegen die Treppe hinauf und landeten vor einer Tür.
    Dort hielten sie inne. Deborah presste ihr Ohr gegen die Tür und lauschte. Außer dem gedämpften fernen Summen von Maschinen war es mucksmäuschenstill. Sie informierte Joanna, dass die Luft offenbar rein war, knipste die Taschenlampe aus und schob vorsichtig die Tür auf. Der Gestank, der ihnen entgegenschlug, kam eindeutig aus einem Stall. Es war immer noch nichts zu hören.
    Durch die Stille ermutigt, schob sie die Tür so weit auf, dass sie ihren Kopf hindurchstecken konnte, und sah sich um. Von der Decke des Gebälks hingen in unregelmäßigen Abständen nackte Glühbirnen herab und spendeten gedämpftes Licht. An der Wand gegenüber befanden sich etliche Boxen. Links gab es mehrere Türen, die allesamt geschlossen waren. Mitten im Raum lagerten aufeinander gestapelte Kartons, Heuballen und Säcke mit Tierfutter.
    »Und?«, flüsterte Joanna von unten. »Kannst du irgendwas sehen?«
    »Der Stall ist voller Tiere«, erwiderte Deborah. »Aber Menschen sehe ich nicht. Zumindest noch nicht.«
    Sie schob die Tür ganz auf und betrat den Stall. Der Boden bestand aus unbearbeiteten Holzbohlen und war mit Heu ausgelegt. Einige der Tiere spürten ihre Anwesenheit und grunzten, wodurch wiederum andere Tiere wach wurden. Joanna folgte Deborah, und sie sahen sich aufmerksam nach allen Seiten um.
    »So weit, so gut«, sagte Deborah schließlich. »Falls es eine Nachtschicht gibt, scheinen im Moment alle zu schlafen.«
    »Was für ein furchtbarer Gestank«, stellte Joanna fest. »Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie hier irgendjemand arbeiten kann.«
    »Ich wette, es sind vor allem die Schweine, die so stinken«, entgegnete Deborah und blickte im nächsten Moment tatsächlich in die Augen einer fetten hellrosafarbenen Sau, die ihren Blick mit großem Interesse erwiderte.
    »Dabei hat mir irgendjemand erzählt, dass Schweine sauber sind«, flüsterte Joanna.
    »Sie sind sauber, wenn sie sauber gehalten werden«, erklärte Deborah. »Den Schweinen selbst macht der Dreck nichts aus, und ihre Exkremente stinken wie die Pest.«
    »Guck mal da!«, wechselte Joanna abrupt das Thema und zeigte auf die Wand hinter ihnen.
    Deborah sah über ihre Schulter, und ihr Gesicht hellte sich schlagartig auf. »Ein Telefon!«
    Sie stürzten auf den Apparat zu. Deborah war als Erste zur Stelle und

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