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Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Titel: Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ... Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Machen Sie, daß sie hinauskommen!«
    Die Frau stand auf und strich ihren
pelzbesetzten Umhang glatt. »Ich kann Ihnen sagen, wie Sie Ihren Mann erfreuen
können«, sagte sie in anzüglichem Ton.
    »Vielen Dank, aber ich glaube, das
weiß ich selbst. Würden Sie jetzt bitte gehen?«
    Bessie ging zur Tür.
»Selbstverständlich. Aber schauen Sie wirklich in Adams Rocktasche nach.«
    Als Banner allein war, legte sie
bekümmert den Kopf auf die Schreibtischplatte. Jetzt wußte sie, warum Adam
gestern abend kein Theater aufgeführt hatte, als sie die Tür absperrte. Er war
gar nicht zu Hause gewesen und hatte ihre großartige Geste vielleicht nicht
einmal bemerkt!
    Da sie wußte, daß sie keine Ruhe
finden würde, bis sie sich überzeugt hatte, ging sie zum Haus hinüber und
suchte den Rock, den Adam am Abend zuvor getragen hatte. Tatsächlich befand
sich eine Visitenkarte in der Tasche — >Bessie Ingram, Zimmer 8, Silver
Shadow. Diskretion wird zugesichert.<
    Als Banner sich von ihrem Schock
erholt hatte, nahm sie ihre letzte Kraft zusammen und räumte ihre Sachen aus
Adams Raum in ein Gästezimmer um.
    Adam wußte sofort, was passiert war, als
er die zusammengeknüllte Visitenkarte auf dem Fußboden seines Schlafzimmers
fand. Jähe Verzweiflung überfiel ihn und schnürte ihm die Kehle zu.
    Er setzte sich auf die Bettkante und
legte bekümmertdie Hände vors Gesicht. Wenn Banner schon nicht glauben wollte,
daß Lulani nicht seine Geliebte war, würde sie ganz bestimmt nicht glauben, daß
er nicht mit Bessie Ingram geschlafen hatte.
    Adam fluchte und massierte seinen
Nacken. Aber der Druck in seinem Kopf wurde noch unerträglicher, als er zum
Schrank hinüberging und feststellte, daß Banners Sachen fehlten.
    Adam seufzte. Er konnte sie zwingen,
ins eheliche Schlafzimmer zurückzukehren, aber was würde das schon nützen? Er
konnte sie nicht zwingen, ihn zu lieben, und nur das war wirklich wichtig für
ihn.
    Das Haus war dunkel, als Adam eine
Stunde später hinunterging, um Zuflucht in seinem Büro zu suchen. Dort setzte
er sich an seinen Schreibtisch, legte die Beine auf die Platte, nahm eine
Flasche Whiskey aus einer Schublade und begann zu trinken .
    »Adam?«
    Er senkte die Flasche und starrte
O'Brien an, als handelte es sich um eine Erscheinung. »Hm?«
    »Was machst du hier?« Sie war keine
Erscheinung und ganz eindeutig auf dem Kriegspfad. »Ich trinke«, erwiderte er
mit schleppender Stimme.
    »Das sehe ich. Du solltest ins Bett
gehen.«
    Adam zog eine Augenbraue hoch. »Ganz
recht, Madame. Aber nur, wenn du mich begleitest.«
    Banner faltete die Arme über ihrem
blauen Morgenrock und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Flasche in Adams
Hand. »Warum nimmst du sie nicht mit ins Bett?«
    Adam betrachtete den Whiskey
stirnrunzelnd. »Ich glaube, sie zweifelt an meiner emotionellen Reife«, vertraute
er der bernsteinfarbenen Flüssigkeit an.
    »Und du nennst dich Arzt!« rief
Banner empört. »Stell dir vor, es würde jemand krank? Eine schöne Hilfe wärst
du jetzt!«
    »Du bist ja auch noch da«, bemerkte
Adam.
    »Geh ins Bett, Adam.«
    »Nein. Da ist es mir zu kalt. Zu
einsam.«
    »Zweifellos, da Lulani nicht da ist,
um dich zu wärmen. Aber du könntest ja immer noch zu Bessie gehen. Vergiß
nicht, daß sie die Diskretion in Person ist!«
    Adam lachte, was seltsam war in
seinem bedrückten, unglücklichen Zustand.
    »Was für ein Name für eine
Indianerin — Lulani!« murmelte Banner wütend.
    »Sie ist keine Indianerin«,
erwiderte Adam. »Sie kommt aus Hawaii.«
    Warum hatte er das jetzt bloß
gesagt? Rasch hob er die Flasche an den Mund und trank, bevor er noch mehr verraten
konnte.
    »Wirst du deine Besuche bei ihr
einstellen?«
    Adam stellte die Flasche krachend
auf den Tisch. »Nein.«
    O'Brien drehte sich um und stürmte
hinaus, und Adam mußte sich sehr zusammennehmen, um sie nicht zurückzurufen
und ihr alles zu erzählen.
    Zwei Wochen vergingen, und Adam unternahm
keinen Versuch, Banner in sein Zimmer zurückzulocken oder zu ihr zu gehen.
    »Warum bleibst du überhaupt bei
ihm?« fragte Melissa, die mit Magenkrämpfen im Bett lag.
    Banner starrte ihre Schwägerin nur
an. Dann wandte sie den Kopf ab, aber Melissa hatte die Tränen schon gesehen,
die in ihren Augen erschienen waren.
    »Was hast du, Banner?« fragte sie
erschrocken. »Sag mir jetzt sofort, was los ist, hörst du?«
    Banner sank auf Melissas Bettkante.
Was sollte sie ihr sagen? Daß ihre Periode ausgeblieben war und

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