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Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...

Titel: Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ... Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kommissar Peters
spöttisch. »Wenn Sie jetzt bitte mitkommen würden ...«
    Banner schluckte vor Zorn und
Hilflosigkeit. Dann preßte sie trotzig die Lippen zusammen, nahm ihren Umhang
und verließ hocherhobenen Kopfes das Büro.
    Fünfzehn Minuten später schloß sich
die Tür der muffigen kleinen Zelle hinter ihr.
    Banner hockte sich auf das Klappbett
und begann fieberhaft nachzudenken. War es möglich, daß Adam ihr das angetan
hatte? Wer hätte eine bessere Chance gehabt, die Papiere zu entwenden?
    Eine bittere Träne rollte über ihre
Wange. Adam haßte sie, er war untreu, rücksichtslos und starrsinnig, doch eine
solch niedrige, gemeine Handlungsweise traute sie ihm nicht zu. Falls er die
Absicht hatte, sich von seiner Frau zu trennen, gab es einfachere Mittel und
Wege.
    Aber was wußte sie schon von Adam?
Daß er ein erfahrener Liebhaber war, ein guter Arzt, Sahne zum Kaffee nahm und
eine Brille zum Lesen trug?
    Als Banner zu Bewußtsein kam, daß
das so ungefähr alles war, was sie über den Vater ihres ungeborenen Kindes
wußte, legte sie den Kopf in die Hände und weinte bitterlich.
    Adam fror, er war müde, hungrig und
verärgert, als er heimkam und seine Mutter mit fliegenden Röcken über den Hof
laufen sah.
    »Wo hast du nur gesteckt?« herrschte
sie ihn an.
    Adam hatte fast den ganzen Tag bei
einer Niederkunft auf einer entlegenen Farm verbracht, aber er sah nicht ein,
warum er das erklären sollte. So blieb er stumm und schaute seine Mutter
schweigend an.
    »Banner ist im Gefängnis!« rief sie
erregt. »Was?«
    »Peters, dieser Idiot, hat sie
abgeholt. Stell dir vor, er bezichtigt sie der Bigamie, Adam! Ich habe
angeboten, eine Kaution für sie zu zahlen, aber . .«
    Mehr brauchte Adam nicht zu hören.
Er drehte sich abrupt um und rannte zu den Ställen, um sein Pferd und seinen
Wagen zu holen. Es war Peters' Rache für die Demütigung, die er am Abend zuvor
an Bord der Silver Shadow erfahren hatte ... das wußte Adam, und er
freute sich schon auf den Augenblick, wo er dieser Ratte gegenüberstehen würde
.
    Katherine stolperte neben ihrem Sohn
einher wie ein wütender kleiner Hund. »Peters nimmt keine Kaution an, und er
ließ mich Banner nicht eine Minuten sehen!« klagte sie, was Adams Kopfschmerzen
und seine Wut nur noch erhöhte.
    »Verdammt, sie hat doch eine
Scheidungsurkunde!« entgegnete er wütend. »Warum hat sie ihm die nicht
gezeigt?«
    »Peters behauptete, sie hätte
überhaupt keine Papiere«, erwiderte Katherine atemlos, als ihr Sohn sein Pferd
anzuspannen begann. »Er zeigte mir nur eine Heiratsurkunde, unterschrieben von
Banner und einem Mann namens Malloy.«
    »Sean!« zischte Adam haßerfüllt.
    »Sean? Adam, wer ...«
    »Das kann ich dir jetzt nicht
erklären«, unterbrach er sie, während er in den Wagen stieg.
    In Rekordzeit erreichte er das
Gerichtsgebäude, wo er ausgerechnet Royce begegnete, der eine benommen aussehende
Banner die Treppe hinunterführte.
    »Was zum ...« schrie Adam in blindem
Zorn.
    Temple Royce hob beschwichtigend die
Hand. »Sie haben genug angerichtet, Adam«, sagte er. »Lassen Sie uns bitte
gehen.«
    Adam starrte Banner an, und dabei
schossen ihm tausend Fragen durch den Kopf. Wie war es Royce gelungen, seine
Frau zu befreien, wenn nicht einmal Katherine etwas erreicht hatte? Und warum
starrte Kleeblatt ihn an, als erkenne sie ihn nicht?
    »Geben Sie mir meine Frau, Royce!«
drohte er.
    »Ich fürchte, es bestehen
berechtigte Zweifel an der Frage, wessen Frau Banner ist. Und bis das entschieden
ist, bleibt sie in meiner Obhut.«
    »Den Teufel wird sie tun!« Adam
griff nach Banner, die sich jedoch zu seiner Bestürzung schutzsuchend an Royce
drängte.
    »Haben Sie nicht schon genug
angerichtet?« erkundigte Royce sich sanft. »Schauen Sie sie an! Sie hat Angst
vor Ihnen, und ich bin nicht einmal sicher, daß sie Sie überhaupt erkennt.«
    Es stimmte — Banners Augen waren
groß und leer, sie zitterte und hielt Temple Royces Arm umklammert.
    »Banner«, sagte Adam sanft und
reichte ihr die Hand.
    Doch sie schüttelte den Kopf und
verbarg ihr Gesicht an Royces Schulter. »Nein«, flüsterte sie. »Laß mich in
Ruhel«
    Adam war wie gelähmt vor Zorn und
Angst. »Was geht hier vor?«
    Royce zuckte die Schultern. »Ich
weiß nur, daß Banner der Bigamie angeklagt ist — ungerechterweise, vermute ich.
Als ich davon hörte, kam ich sofort her, und es gelang mir, Peters zu
überreden, sie freizulassen — unter meiner Obhut.«
    »Und wieso hat er es bei

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