Corbins 01 - Wer Das Paradies Nur Finden Will ...
»ich brauchte dich ... ich begehrte dich ...«
»Aber liebtest du mich auch, Adam?«
Er schloß die Augen. »Ja«, stöhnte
er gequält.
Banner nahm seine Hand und legte sie
auf ihre Brust. »In jener Nacht, als ich dir sagte, Sean hätte mich immer ...
befriedigt — das war gelogen, Adam.«
Langsam, beinahe widerstrebend,
begann er ihre Brust zu streicheln. »Ich weiß«, sagte er leise.
»Er hat nie etwas anderes getan, als
mich zu quälen.«
Adam zupfte an ihren Brustspitzen,
die sich unter dem Nachthemdstoff aufzurichten begannen. »Zieh es aus«, befahl
er.
Banner gehorchte, und Adam atmete
scharf ein, als sie nackt vor ihm lag. »Banner ...«
Sanft zog sie seinen Kopf zu sich
herunter.
Zwölf
Adam schnappte nach Luft, als er das
Telegramm unter dem Stapel unerledigter Post entdeckte. Wie lange mochte es
dort schon unbemerkt gelegen haben? Warum hatte Francelle es ihm nicht
gebracht, als es gekommen war?
Mit bebenden Händen riß er den
Umschlag auf und las die kurze Nachricht. Doch es war nicht die befürchtete
Warnung von Jeff, daß Malloy sein Schiff verlassen hatte, und so zerknüllte
Adam das Papier und warf es fort.
»Adam?«
Er schaute auf. Francelle stand mit
verlegenem Gesicht in der Tür. »Ja?«
»Geht es Banner — Mrs. Corbin —
gut?«
Adam setzte sich und verschränkte
die Hände. »Warum fragst du, Francelle?« entgegnete er ruhig, obwohl er die
Antwort darauf bereits zu kennen glaubte.
»Nun ja, weil sie verhaftet wurde
und so. Ich dachte ...« »Wo sind die Dokumente, Francelle?«
Verräterische Röte stieg in ihre
Wangen. Adam war ganz sicher, daß sie die Papiere entwendet hatte und hätte sie
vermutlich dafür erwürgt, wenn sie nicht ein halbes Kind gewesen wäre.
»Welche Dokumente?« fragte Francelle
schließlich kleinlaut.
»Das weißt du sehr gut, Francelle.
Die Heiratsurkunde hast du deinem Vater gegeben, und der hat sie sofort zu
Kommissar Peters gebracht, nicht wahr? Und da alle wissen, daß Banner mit mir
verheiratet ist, war es ein klarer Fall von Bigamie, oder?«
»Ich habe keine Papiere.«
»Francelle«, Adam konnte sich nur
mühsam beherrschen, »entweder rückst du sofort die Scheidungsurkunde heraus,
oder ich frage deinen Vater. Der wird mir dann schon die Wahrheit sagen.«
Francelle stand mit hängenden
Schultern vor Adam und suchte verzweifelt nach einer Antwort, als Melissa
hereinstürmte.
»Ich habe mit dir zu reden,
Francelle Mayhugh!« erklärte sie barsch und drängte ihre Freundin gegen ein
Bücherregal. »Banner hat mir von ihren fehlenden Dokumenten erzählt, und jetzt
möchte ich wissen, wo sie sind.«
Francelle sah aus wie ein gehetztes
Kaninchen. »Ich .. ich wollte nicht ...«
»Gib diese Dokumente auf der Stelle
zurück!« fiel Melissa ihr ins Wort. »Wenn nicht, wird dein eigener Vater dich
nicht mehr wiedererkennen, wenn ich mit dir fertig bin.«
Francelle brach in Tränen aus. »Ich
habe es aus Liebe getan!« rief sie melodramatisch wie in einem schlechten Film.
Adam schüttelte den Kopf. Fast tat
ihm das Mädchen leid.
»Wie konntest du Banner so etwas
antun?« fragte Melissa etwas ruhiger. »Stell dir vor, sie wäre im Gefängnis
geblieben und hätte dort ihr Baby bekommen!«
Adam durchfuhr ein solcher Schock,
daß er vom Rest der Unterhaltung nichts mehr mitbekam. Ein Baby. O'Brien
bekam ein Baby?
Er sprang auf und rannte zum Haus
hinüber, und auf dem ganzen Weg hörte er nicht auf, Banners Namen zu rufen.
»Du bist schwanger!« sagte Adam in
anklagendem Ton, als hätte Banner ein Verbrechen begangen. »Wann kommt das
Baby?«
»Im September«, erwiderte sie
lächelnd.
»September!« Langsam entspannten
sich seine Züge,, und ein glückliches Lächeln erschien auf seinem attraktiven
Gesicht.
»Ja — zwischen August und Oktober«,
entgegnete Banner und sah, wie sein Lächeln verblaßte und er sich abrupt
abwandte.
»Ich stelle sofort einen anderen
Arzt ein«, erklärte Adam.
Banner war so bestürzt, daß ihr für
einen Moment die Worte fehlten. »Das kannst du mir nicht antun, Adam«, flüsterte
sie schließlich, obwohl sie sehr gut wußte, daß er den herrschenden Gesetzen
nach alles tun konnte, was ihm beliebte. Er hätte sie sogar auf die
Straße setzen und sein Kind allein und nach seinem Gutdünken aufziehen können.
»Du ahnst ja nicht, wie schwer es in dieser von Männern beherrschten Welt für
mich war, Ärztin zu werden ...«
»Doch, das weiß ich«, fiel ihr Adam
hart ins Wort. »Aber das Risiko kanntest du
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