Corellia 03 - Showdown auf Centerpoint
verstand. Er seufzte. Wenn dieses Angriffsboot lange genug an der Oberfläche geblieben wäre, hätte die Eindringling einen gezielten Schuß anbringen können, und dieser Krieg wäre jetzt vielleicht vorbei.
»Junge, kaum paßt man fünf Minuten nicht auf, hat sich alles verändert«, sagte Lando, als die Glücksdame die gewaltige Luftschleuse von Centerpoint verließ. »Wo ist die Eindringling?«
»Was ist die Eindringling?« fragte Jenica.
»Ein Schiff. Ein bakuranischer leichter Kreuzer. Eigentlich nicht zu übersehen, aber ich kann sie nirgendwo entdecken.«
»Haben Sie auch dort gesucht, wo Sie sie zuletzt gesehen haben?« fragte sie.
Lando lächelte. »Das habe ich, und es gibt keine Spur von ihr. Aber ich wette, daß ich sie dort finde, wo ich sie zuletzt suche.«
»Also, wo ist sie?«
»Ich vermute, daß irgend etwas passiert und unserer tapferer Admiral Ossilege losgezogen ist, um etwas dagegen zu tun, ohne Rücksicht darauf, ob es sinnvoll ist oder nicht.«
»Ich bin mir nicht sicher, ob mir Ihr Ton gefällt, Lando«, sagte Gaeriel.
»Ich bin mir nicht sicher, ob mir Ossileges Risikobereitschaft gefällt«, konterte Lando. »Aber die Frage ist: Was unternehmen wir jetzt?«
»Ich weiß es nicht«, gestand Gaeriel. »Alles wäre viel einfacher, wenn die Kommunikation wieder funktionieren würde.« Sie dachte einen Moment nach. »Können wir eine Laserkomverbindung zu einem der beiden Zerstörer herstellen?«
»Das wird nicht leicht sein«, sagte Lando. »Wahrscheinlich wäre es einfacher und schneller, wenn wir zum nächsten Schiff fliegen, andocken, die Luke öffnen und fragen, was los ist.«
»Dann tun Sie es«, befahl Gaeriel. »Wir können unsere nächsten Schritte planen, wenn wir mehr wissen.«
»Das ist eine sehr vernünftige Einstellung«, lobte Lando. »Wir sind schon auf dem Weg.«
Jaina stieß einen traurigen Seufzer aus. Sie saßen wirklich in der Patsche. Die Gefangenen hockten traurig und verloren – und ziemlich zusammengedrängt – in der mobilen Zelle und mußten hilflos mitansehen, wie die Soldaten und Techniker der Menschenliga ihre Ausrüstung auspackten und sich offenbar auf einen langen Aufenthalt vorbereiten.
Die mobile Zelle war nicht mehr als ein Kraftfeldgenerator, der so konstruiert war, daß er außerhalb des von ihm erzeugten Kraftfelds blieb, so daß die im Feld Gefangenen den Generator nicht erreichen konnten. Allerdings war das Kraftfeld durchsichtig, und die Gefangenen konnten den Generator sehen, greifbar nah und doch so fern.
Dies paßte Anakin ganz und gar nicht, um es vorsichtig auszudrücken. Die Vorstellung, daß er das Gerät, das sie gefangenhielt, sehen, aber nicht berühren konnte, schien ihn weit mehr zu empören als die Tatsache, daß er ein Gefangener war.
Die beiden anderen Kinder versuchten ihn nach Kräften abzulenken, aber es war keine leichte Aufgabe. Glücklicherweise lenkte der Versuch, Anakin aufzuheitern, sie von ihren eigenen Ängsten ab. Die beiden Drall, Ebrihim und Marcha, schienen die Zeit der Gefangenschaft zu nutzen, um den Familienklatsch eines Jahrzehnts nachzuholen – und sie hatten zweifellos eine riesige Familie. Seit Stunden saßen sie da und tratschten über das Treiben dieses Vetters, die finanziellen Probleme jenes Onkels oder die skandalöse Tatsache, daß diese Großtante es immer noch nicht geschafft hatte, sich von ihrem fünften Mann scheiden zu lassen.
Chewbacca tigerte von einer Seite des halbkugelförmigen Kraftfelds zur anderen. Er mußte tatenlos mitansehen, wie die Techniker der Menschenliga um den Millennium Falken herumschlichen, auf dem oberen Rumpf herumspazierten, Wartungsluken öffneten und das Innere studierten. Hin und wieder brachen die Techniker bei dem Anblick, der sich ihnen bot, in lautes Gelächter aus. In diesen Momenten konnte sich Chewbacca nicht mehr beherrschen. Er hämmerte dann mit den Fäusten gegen das Kraftfeld und brüllte seine Frustration hinaus, aber das einzige Ergebnis war, daß er sich das Fell an seinen Händen und Oberarmen versengte.
Wahrscheinlich waren nur die beiden Drall ruhig und beherrscht genug, um vernünftig zu reagieren, als Thrak-kan Sal-Solo das Angriffsboot verließ und zu ihnen kam. Er wurde von einem Menschenliga-Techniker mit einem Holorecorder begleitet.
»Einen wunderschönen Tag wünsche ich«, sagte Thrackan mit dieser Stimme, die der ihres Vaters so ähnlich war und gleichzeitig so fremd klang. Vetter Thrackan – es war ein seltsamer und abstoßender
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