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Corum 01 - Der scharlachrote Prinz

Corum 01 - Der scharlachrote Prinz

Titel: Corum 01 - Der scharlachrote Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Waffen und Rüstung bereitlegen?«
    Sie nickte, und er folgte dem Krieger.
     
    Die Landbrücke war nun schon fast wasserfrei. Beldan brüllte den Mabden-Kriegern am Strand etwas von Verhandlung zu.
    Immer noch dröhnte die Trommel im gleichen eintönigen, aber eindringlichen Rhythmus.
    Die Krieger antworteten nicht.
    Beldan wandte sich an Corum. »Man könnte fast meinen, sie sind taubstumm«, brummte er. »Für Barbaren sind sie übrigens erstaunlich diszipliniert. Ich habe das Gefühl, es gibt noch irgend etwas, womit wir nicht gerechnet haben.«
    Auch Corum quälte dieses nagende Gefühl. »Warum hast du nach mir geschickt, Beldan?«
    »Ich glaubte etwas zwischen den Bäumen zu sehen. Es glitzerte golden. Aber ich bin mir nicht sicher. Vadhagh-Augen sollen schärfer als Mabden-Augen sein. Sagt mir, Prinz, ob Ihr etwas zu sehen vermögt. Dort drüben.« Er deutete mit der Hand.
    Corums Lächeln war bitter. »Zwei Mabden-Augen sind besser als ein Vadhagh-Auge - «. Aber trotzdem spähte er in die angegebene Richtung. Tatsächlich, irgend etwas war hinter den Bäumen verborgen. Er änderte den Blickwinkel, und da erkannte er, was es war.
    Ein goldverziertes Streitwagenrad.
    Als er noch starrte, begann das Rad sich zu drehen. Pferde trotteten aus dem Wald. Vier zottlige Pferde, ein wenig größer als die der Ponystämme, zogen einen schweren Kampfwagen, auf dem ein großer Krieger stand.
    Corum erkannte den Lenker. Der Mabden trug Pelz und Leder und Eisen. Er hatte einen Flügelhelm und einen struppigen Bart und eine stolze Haltung.
    »Graf Glandyth-a-Krae, mein Todfeind!« murmelte Corum.
    »Ist das derjenige, der Euch die Hand abgeschlagen und das Auge ausgestochen hat?« fragte Beldan.
    Corum nickte.
    »Dann hat er vielleicht die Ponystämme vereint und ihnen die neuen glänzenden Schwerter gegeben und sie wohl auch Disziplin gelehrt.«
    »Das ist sehr wahrscheinlich. Aber das bedeutet auch, daß ich es bin, der Burg Mordel in diese Gefahr gebracht hat.«
    Beldan zuckte die Achseln. »Wir wären ihr auch so nicht entgangen. Ihr habt unsere Markgräfin glücklich gemacht. Nie zuvor habe ich sie glücklich gesehen, Prinz.«
    »Ihr Mabden scheint zu glauben, daß Glücklichsein mit Leid bezahlt werden muß.«
    »Vielleicht ist es so.«
    »Das ist für uns Vadhagh nicht leicht zu verstehen. Wir glauben -glaubten -, daß Glücklichsein der Normalzustand für vernunftbegabte Wesen ist.«
    Zwanzig weitere Streitwagen folgten dem ersten und reihten sich hinter ihm auf, so daß der Graf von Krae sich nun zwischen den schweigenden maskierten Kriegern und seinen eigenen Denledhyssi befand.
    Der Trommelwirbel erstarb.
    Corum lauschte der sich zurückziehenden Flut. Nun war die Landbrücke vollkommen frei.
    »Er muß mir gefolgt sein und erfahren haben, wo ich bin. Und sicher hat er den ganzen Winter dazu benutzt, die Ponystämme zu rekrutieren und auszubilden.«
    »Aber wie konnte er Euren Aufenthalt erfahren haben?« wunderte sich Beldan.
    Als Antwort öffneten sich die Reihen der Ponykrieger, und Glandyth lenkte seinen Streitwagen zum Ufer. Er bückte sich und hob etwas vom Boden des Wagens auf, hielt es hoch und schleuderte es über den Rücken seiner Pferde auf die Landbrücke.
    Corum erschauderte, als er es erkannte.
    Beldan schien wie vom Schlag gerührt. Er klammerte sich an die Brustwehr und senkte den Kopf. Heftig atmend fragte er: »Ist es wirklich der braune Mann, Prinz Corum?«
    »Ja, Beldan.«
    »Es war ein so sanftes, unschuldiges Wesen. So gütig. Konnte sein Herr es nicht retten? Sie müssen es gefoltert haben, um die Auskunft über Euch zu bekommen.«
    Corum starrte blicklos in die Weite. »Ich sagte einmal zu deiner Herrin, daß Glandyth eine Seuche ist, die aufgehalten werden muß. Ich hätte mich früher darum kümmern müssen, Beldan.«
    »Er hätte Euch getötet.«
    »Aber nicht den braunen Mann von Laahr. Serwde würde auch jetzt noch seinem Herrn mit dem schwermütigen Gesicht dienen. Ich glaube, ich bringe nur Unglück, Beldan. Ich glaube, ich sollte schon längst tot sein, und ich glaube auch, daß alle, die mir helfen weiterzuleben, zum Tode verdammt sind. Ich werde jetzt hinausgehen und allein gegen Glandyth kämpfen. Dann ist die Burg gerettet.«
    Beldan schluckte schwer und sagte mit heiserer Stimme: »Wir entschieden uns, Euch zu helfen. Ihr batet nicht um diese Hilfe. Überlaßt es also uns, wenn wir sie zurückziehen wollen.«
    »Nein, denn ich will nicht, daß die Markgräfin und alle ihre

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