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Corum 02 - Die Königin des Chaos

Corum 02 - Die Königin des Chaos

Titel: Corum 02 - Die Königin des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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vielleicht an ein Bild aus seiner Kindheit? Aufmerksam beobachtete er die Landung und zuckte überrascht zurück, als sich etwas Winziges vom Schiff löste und auf sie zugeflogen kam.
    Es war Schnurri.
    Corum starrte Jhary an und begann plötzlich zu lachen. Die kleine Katze ließ sich auf der Schulter ihres Freundes und Herrn nieder und drückte ihr Schnäuzchen an sein Ohr.
    »Ihr sandtet also die Katze, Hilfe zu suchen, als die ChaosMeute uns angriff«, sagte Rhalina, noch ehe Corum den Mund öffnen konnte. »Darum verrietet Ihr Xiombarg, wer Corum ist weil Ihr wußtet, daß Hilfe auf dem Weg war, und wir solange ausharren mußten.«
    Jhary zuckte die Achseln. »Ich wußte nicht, daß Schnurri wirklich Hilfe finden würde, aber ich hoffte es.«
    »Woher kommt dieses merkwürdige fliegende Schiff?« fragte der König ohne Land verwirrt.
    »Nun, woher wohl, wenn nicht aus der Stadt in der Pyramide? Ich gab Schnurri den Auftrag, danach zu suchen. Es ist also anzunehmen, daß sie diese auch gefunden hat.«
    »Und wie machte sie sich den Leuten jener Stadt verständlich?« erkundigte Corum sich gespannt, als sie zum Landeplatz des blauen Schiffes schritten.
    »Wie Ihr wißt, kann Schnurri sich mir in Notfällen völlig klar mitteilen. In besonders dringenden Situationen gelingt es ihr auch, sich anderen verständlich zu machen. Natürlich kostet sie das viel Kraft.«
    Die kleine Katze schnurrte zufrieden und leckte Jhary mit ihrer rauhen Zunge zärtlich das Gesicht. Er murmelte ihr etwas zu und lächelte. »Wir müssen uns jedoch beeilen«, mahnte er laut, »ehe Königin Xiombarg sich Gedanken darüber macht, warum ich Euren Namen verraten habe. Es ist übrigens charakteristisch für die Schwertherrscher, daß sie sehr impulsiv sind und das Denken gerne für den Augenblick vergessen.«
    Das Luftschiff war gut vierzig Fuß lang und hatte an beiden Längsseiten Sitze. Es schien völlig leer zu sein, doch dann trat ein sympathisch aussehender Mann aus der geschützten Steuerkabine. Er schritt ihnen entgegen. Als er Corums vor Überraschung weit aufgesperrten Mund bemerkte, lächelte er.
    Der Steuermann dieses Luftschiffs war ohne alle Zweifel von Corums Rasse. Ein echter Vadhagh! Sein Schädel war lang, seine Mandelaugen waren purpur und gold, seine Ohren spitz. Er war hochgewachsen und von schlankem, feingliedrigen Körperbau, der jedoch trotzdem viel Kraft verriet.
    »Seid willkommen, Corum im scharlachroten Mantel«, grüßte er. »Ich bin hier, um Euch nach Gwlas-cor-Gwrys zu bringen, der letzten Bastion in diesem Reich gegen die Chaos-Kreaturen, die Ihr ja bereits kennengelernt habt.«
    Immer noch völlig verwirrt kletterte Corum in das Luftschiff. Als sie im Bug in unmittelbarer Nähe der Steuerkabine Platz genommen hatten, ließ der Vadhagh das Schiff langsam aufsteigen und lenkte es in jene Richtung, aus der es gekommen war. Rhalina blickte zurück auf das Tal der erstarrten Krieger.
    »Können wir denn nichts tun, um jenen armen Geschöpfen zu helfen?« fragte sie Jhary.
    »Doch. Indem wir der Ordnung helfen, in unserer Welt stark zu werden. Denn dann kann sie Hilfe in diese entsenden, so wie das Chaos jetzt seine Diener in die unsere schickt«, erklärte ihr Jhary.
    Sie überflogen eine Strecke aus schleimiger Substanz, die Tentakel bildete und damit nach ihnen zu greifen versuchte, um sie zu sich herunterzuziehen. Manchmal formten sich Gesichter, manchmal hoben sich Hände, flehend gefaltet.
    »Das ist ein Chaos-Meer«, murmelte König Noreg-Dan. »Es gibt mehrere hier in Xiombargs Reich. Manche sagen, zu dieser Flüssigkeit degenerieren die Sterblichen, die dem Chaos Untertan sind.«
    Jhary nickte. »Ich habe ähnliches bereits kennengelernt.«
    Gespenstische Wälder zogen unter ihnen vorbei und Täler mit ewigem Feuer. Sie sahen Flüsse aus geschmolzenem Metall, und imposante Burgen ganz aus Edelsteinen. Hin und wieder schössen grauenerregende fliegende Kreaturen auf sie zu, aber sie machten sofort kehrt, wenn sie das Schiff erkannten, obwohl es scheinbar schutzlos war.
    »Diese Leute müssen große Zauberer sein, wenn sie Schiffe fliegen lassen können«, flüsterte Rhalina Corum zu. Corum antwortete nicht sofort, denn er versuchte immer noch, sich zu erinnern.
    Schließlich sagte er: »Es ist nicht eigentlich Zauberei. Man braucht keine magischen Sprüche und Beschwörung. Sein Wesen ist mechanischer Art. Es gibt bestimmte Kräfte, die Maschinen antreiben manche so komplex, daß ein Mabden sie sich nicht

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