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Coruum Vol. 1

Coruum Vol. 1

Titel: Coruum Vol. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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nach ihrer Herkunft war praktisch unmöglich. Sie trugen schließlich keine Uniformen.
    Er fühlte, dass ihm da noch einiges an Verbindungen fehlte. Miguel holte sich einen Becher Kaffee aus der Küche und nahm die Analyseergebnisse der Bodenproben erneut zur Hand. Er blätterte ein wenig, bis er die Datierungstabelle der Bohrkerne gefunden hatte. Die Analyse der organischen Bestandteile der zwei-Meter-Proben mittels der Radio-Carbon-Methode hatte ein Alter von 1.500 bis 1.600 Jahre ergeben. Miguel seufzte. Er hatte nichts anderes erwartet. Die Ergebnisse der fünf-Meter-Proben waren differenzierter. Die beiden von der Ausgrabungsstelle waren ebenfalls 1.500 – 1.600 Jahre alt, die einen Kilometer entfernt gezogene Referenzprobe bereits 2.500 Jahre.
    Er setzte sich aufrecht hin.
    Die Analyseergebnisse der zehn-Meter-Proben bestätigten seinen Anfangsverdacht. Sie lauteten für die Proben der Ausgrabungsstelle 1.500 – 1.600 Jahre, für die Referenzprobe hingegen 5.000 Jahre.
    Ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. Er konnte das Ergebnis nicht erklären, aber hier lag es vor ihm.
    Er machte sich mit neuem Elan daran, seinen Bericht zu schreiben. Die anderen würden überrascht sein.

 
    Donavon
     
     
    Die Besprechung am nächsten Morgen im Zelt des Captains markierte den endgültigen Bruch in der Beziehung zwischen ihm und Professor Warren sowie die Trennung der an der Ausgrabung Beteiligten in zwei Parteien.
    Das unterirdische Lager war hinsichtlich seiner Größe eine Überraschung gewesen. Die nachmittägliche Vermessung hatte aber nicht die vom Professor vermuteten Betriebsanlagen für Energie und Kontrolle enthüllt. Es gab keine weiteren Türen oder Tore, zumindest hatte man sie nicht gefunden. Außerhalb der Warnlinie gab es nichts als undurchdringliches Stelenmaterial. Warren war am späten Nachmittag nach der Rückkehr von Sinistra außer sich vor Enttäuschung gewesen. Seiner Meinung nach waren die entsprechenden Zugänge übersehen worden oder zu gut verborgen.
    Was im Ergebnis keinen Unterschied machte – wir kamen an die Artefakte nicht heran.
    Dessen ungeachtet war ein Trupp der Special Forces unter dem Kommando von Captain Johns am späten Abend in den Komplex eingedrungen, nachdem der Professor und wir den Ausgrabungskomplex längst verlassen hatten. Sie waren durch die Öffnung im inneren Schutzfeld zum Fahrzeugpark vorgerückt und hatten versucht, einige der kleineren Behälter herausholen.
    Es hatte vier tote Marines und einen toten CIA-Mitarbeiter gegeben. Die Übrigen waren zum Teil schwer verletzt worden und hatten sich nur um Haaresbreite retten können. Den Behältern waren sie nicht einmal nahe gekommen.
    Captain Johns hatte noch kein Wort über die Aktion verloren. Der Sergeant, welcher den Trupp angeführt hatte, verließ nach seinem Vortrag über den Verlauf der Aktion fluchtartig das Zelt.
    Karen und Professor Warren waren sprachlos. Karen vor Zorn, der Professor über die Täuschung und Naivität des Captains. Sein Zeigefinger deutete auf Johns.
    »Und Sie haben tatsächlich geglaubt, Sie können da hineinspazieren, weil dort ein Loch im Schutzfeld ist, und die Kisten einfach so hinaustragen?« fragte er mit vor Verachtung zischender Stimme. »Was glauben Sie, wieso wir uns gestern so defensiv verhalten haben?« Sein Finger ruckte von Captain Johns weiter zu Shoemaker, der in seinem dunklen Anzug regungslos auf einer Stelle stand und mit angespannter Halsmuskulatur zu Boden blickte.
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass der Captain auf Ihren Befehl hin handelte?«
    Shoemaker hob langsam den Kopf. Der eisige Blick seiner grünen Augen traf den Professor. »Der Captain kann seine Entscheidungen selbst treffen, Professor. Ich sah keinen Grund einzugreifen.«
    Warren verschlug es einen Moment lang die Sprache.
    »Wir haben hier keine Zeit zu verlieren, Professor.« Shoemaker sprach ruhig und deutlich. »Der Captain hat die Ergebnisse der gestrigen Untersuchung des Lagers abgewartet. Wie wir gemeinsam festgestellt haben, waren sie in jeder Hinsicht unbefriedigend.«
    Er sah Karen an. »Wir müssen jedoch an die Gegenstände und die Leiche des Maya dort heran, um unser Verständnis über diese Technologie und die wahren Hintergründe dieses Fundes zu vertiefen.«
    »Sie haben durch diese unbedachte Maßnahme fünf Männer geopfert. Haben Sie daraus nichts gelernt?« Karen sah Shoemaker ungläubig an.
    Es dauerte ein paar Sekunden, bevor er ihr antwortete.
    »Doktor Whitewood,

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