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Titel: Cover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich will dich ganz und gar
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Chef an. »Und wann hatten
    Sie vor, mir das zu sagen?«
    »Jetzt. Ich rufe Sie morgen zu mir und
    werde Sie mit ihm bekannt machen. Er wird
    im Nebenzimmer arbeiten.«
    »Und welchen Rang wird er bekleiden.
    Also, rein interessehalber …«
    »Diane, er wird Ihnen nichts wegneh-
    men,
    sondern
    lediglich
    mit
    Ihnen
    zusammenarbeiten. Er wird Sie unter-
    stützen. Im Fall von heute, wo Ihr Text nur
    mäßig gut ist, dürfte das eine große Hilfe
    sein.«
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    »Verstehe.«
    »Nun seien Sie doch nicht so kurz ange-
    bunden. Wir sind eine große Werbeagentur
    und können uns mäßige Leistung einfach
    nicht erlauben. Morgen um zehn gibt es eine
    kurze Versammlung, wo ich die beiden
    Neuen vorstellen werde und etwas zum
    allgemeinen Arbeitsklima erläutern werde.
    Auch Jonathan wird unterstützt werden. Ich
    möchte, dass Sie kommen. Nicht, wie letztes
    Mal, sich fernhalten mit der Begründung, Sie hätten so viel zu tun. Das haben wir alle. So, ich muss jetzt zum Kunden. Bis später.«
    »Bis später.« Diane fühlte sich wie vor
    den Kopf geschlagen. Warum bekam sie
    heute die Dusche ab? Was war vorgefallen,
    dass ihr Chef sie so auf dem Kieker hatte. Diane nahm die Brille ab, um sich die Augen zu reiben, die sich mit Tränen füllen wollten.
    Bisher war sie oft für ihre Arbeit gelobt
    worden. Was war nur heute los? Vielleicht
    lag es auch daran, dass sie privat einfach
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    nicht glücklich war. Einsamkeit und dass
    ihre Freundinnen ständig neue Männer
    kennenlernten, das alles bedrückte sie.
    Heute Abend, auch wenn es mitten in der
    Woche war, würde sie losziehen. Keiner kon-
    nte ihr das verbieten.
    Mit ein wenig mehr Schwung machte sie
    sich an die stupide Arbeit des Werbe-
    Mailings.

    ***
Arthur surfte im Netz und sah sich die
    Internet-Präsenz der Firma »AdSolutions«
    an, wo er morgen seinen neuen Job beginnen
    würde. Auch betrachtete er die Referenzen.
    Kurz schweiften seine Gedanken zu Beth. Er
    hatte das Gefühl, sie in den nächsten Tagen
    nicht mehr zu Gesicht zu bekommen. Wenn
    er an den Sex dachte, den sie heute Morgen
    hatten, dann war das nur gesundes Mittel-
    maß gewesen. Er fragte sich, ob gesundes
    Mittelmaß nicht besser war, als gar keinen
    Sex zu haben. Sein Schwanz versteifte sich
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    bei dem Gedanken, wie er in ihre feuchte
    Muschi hineingeglitten war und Beth sich
    unter seinen Stößen gewunden hatte.

    ***
Die Kneipe war laut und verraucht. Diane
    war im Begriff, umzukehren, doch dann bes-
    ann sie sich. Sie hatte es dringend nötig, mal wieder raus und unter Leute zu kommen.
    Ein kleiner Drink an der Bar konnte dabei
    nicht schaden. Außerdem wäre er wohl hil-
    freich, damit sie nicht den ganzen Abend an
    ihren schon jetzt verhassten Kollegen dachte, der ihr da einfach vor die Nase gesetzt
    wurde. Ein ordentlicher Drink mit viel Alko-
    hol würde ihr guttun und ihre Gedanken
    zerstreuen.
    Kaum hatte sie an der Bar Platz genom-
    men, erschien ein hübscher Barman.
    »Ich hätte gerne einen, äh, einen …«,
    verzweifelt blätterte sie in der Karte, die auf dem Tresen stand.
    Geduldig wartete der Barman.
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    »Wie wär’s mit einem Caipirinha?«,
    hörte Diane eine Stimme hinter sich.
    Sofort blickte sie sich um. Das nette
    Gesicht eines jungen Mannes lächelte ihr en-
    tgegen. Diane nickte und bestellte einen
    Caipirinha.
    Während der junger Mann sich neben sie
    setzte, fragte er: »Darf ich Sie einladen?«
    »Gern.«
    Eine kleine Pause entstand. Da Diane aus
    der Übung war, was den Umgang mit Män-
    nern anbelangte, wusste sie nicht, was sie
    sagen sollte.
    »Wie kommt es, dass Sie nicht wissen,
    was man so trinkt?«, fragte er schließlich.
    »Ach, das ist eine lange Geschichte.« Ver-
    legen rückte Diane ihre Brille zurecht und
    spielte
    mit
    einer
    Serviette
    ohne
    ihn
    anzublicken.
    »Bis sieben Uhr morgen früh habe ich
    Zeit, dann muss ich duschen und zur
    Arbeit.«
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    Diane lachte und blickte ihn zum ersten
    Mal richtig an. Er wirkte sympathisch mit
    seinen strubbeligen Haaren und dem Laus-
    bubengesicht. Sie stellte sich vor, wie er aussehen würde, wenn er ein Alter von fünfzig
    Jahren erreichte. Wahrscheinlich auch nicht
    viel anders. Er trug eine hellblaue Jeans, ein weit aufgeknöpftes Hemd, das locker über
    ein T-Shirt und die Hose fiel.
    Nach dem zweiten Caipirinha kam Diane
    nicht mehr aus dem Lachen heraus und gen-
    oss den Abend – egal wie alt ihr Gegenüber
    war.
    Es war ganz in ihrem Sinne, dass er sie
    nach Hause brachte.

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