CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition)
sagst du besser nicht zu! Oder hast du etwa schon?“
Wir starrten ihn alle gespannt an. Er starrte stumm zurück. Dann hob er eine Hand in die Höhe als Geste der Verstärkung. „Zehn Riesen sind …“
„Eine Menge Geld“, fiel ihm Adriana ins Wort, „… aber Mama hat recht, Sergio. Gegen einen völlig Unbekannten zu kämpfen, ist oberriskant und dumm dazu.“
Seine Augen blinzelten aufgeregt, er lehnte sich vor, um seinen Worten mehr Gewicht zu verleihen. „Ich weiß, aber ich hab noch nie verloren, und ich bin in topform .“
Jelena stand kopfschüttelnd auf. „Ich bin dagegen. Ich will das Geld nicht. Eigentlich will ich, dass du mit dem Ganzen … mit diesen Kämpfen aufhörst, Sergio. Ich kann mir unter dieser Szene nichts Gutes vorstellen. Jedes Mal sterbe ich tausend Tode und bete das Ave Sanja rauf und runter wegen dir!“ Sie wartete Sergios Antwort nicht ab, nahm wütend ihren Teller und ging zum Mülleimer, in den sie ihr Restessen kippte. Dann schnappte sie sich ihre Zigarettenschachtel und stampfte aus der Küche.
„Und ich bin dagegen, dass du weiterhin rauchst wie ein Schlot! Ich will, dass du damit aufhörst!“, rief ihr Sergio laut hinterher. Er war sichtlich verstimmt.
Adriana sah mich bedrückt an, als wollte sie sagen, so kann es bei uns auch zugehen …
Im nächsten Moment fing Yvo an, mit seinem Besteck auf den Tisch zu klopfen und reichlich Krach zu machen.
Sergios angespannte Miene verwandelte sich wie auf Knopfdruck in ein wundervolles, strahlendes Lächeln, und fast flüsternd sprach er mit Engelszunge zu seinem Bruder neben sich: „Yvo … Yvo … hör auf. Ich sag dir was. Wir bauen die ‚Uneinnehmbare Festung’, und zwar heute, heute noch … was sagst du dazu? Die ‚Uneinnehmbare Festung! Aber vorher essen wir auf. Was sagst du dazu?“
„Die Uneinnehmbare Festung … Das ist gut. Das ist sehr gut. Das ist gut … gut … Wir essen auf. Die Uneinnehmbare Festung … Versprochen?“ Yvo freute sich wohl, nur konnte man diese Freude seinem Gesichtausdruck in keinster Weise entnehmen.
„Versprochen, Kumpel“, antwortete Sergio, diesmal mit einem sichtlich erleichterten Lächeln, das tief aus seinem Innersten zu kommen schien.
„Siehst du, Yvo, du kriegst doch immer, was du willst“, sagte Adriana mit einem leicht verdrossenen Unterton. Sergio sah sie missbilligend an, unterließ es aber, ihre Bemerkung zu kommentieren.
Yvo aß still seinen Teller leer, trank sein Glas aus und rannte anschließend in Windeseile aus der Küche.
Für einige Minuten schwiegen wir zu dritt, bis ich es nicht mehr aushielt und das große Schweigen durchbrach: „Und du willst also diesen Fight durchziehen … ähm … wegen der Kohle?“
Sergio nickte.
„Und wenn du ernsthaft verletzt wirst?“, fragte Adriana, die Stirn in Sorgenfalten gelegt.
„Wieso sollte ich?“ Sergio versuchte selbstsicher zu schmunzeln, was ihm nur ungenügend gelang.
„Vielleicht kriegst du einen psychotischen Grizzly als Gegner?“, sagte ich mit ernster Miene.
Doch plötzlich mussten wir alle drei loslachen.
Als Sergio sich beruhigt hatte, sah er mich schief grinsend an. „Mit psychotischen Grizzlys hab ich schon meine Erfahrung. Die können mir gar nichts!“
„Sergio“, sagte Adriana nachdrücklich, „… deine Entscheidung steht doch offensichtlich fest. Kein Mensch kann dich umstimmen, richtig? Wir brauchen also gar nicht mehr weiter diskutieren.“
„Exakt“, gab er zu, nahm sich ein Stück Brot und biss trotzig drauf.
Wir schwiegen wieder.
„Dann viel Glück …“, sagte ich mit vollem Ernst. Die ganze Angelegenheit hörte sich so an, als könnte er es gut gebrauchen.
„Danke …“ Er fuhr sich mit dem Zeigefinger über die Lippen. Sein Blick blieb an meinem Gesicht haften. Ich lächelte verlegen. Wenn er mich zu lange ansah, fürchtete ich, er könnte etwas merken, falls er es nicht schon getan hatte.
„Ich muss langsam los …“, sagte ich schließlich und erhob mich von meinem Platz.
„Ist doch noch nicht so spät“, wendete Adriana ein. „Ich dachte, wir setzen uns noch mal in mein Zimmer …?“
Sergio fiel ihr ins Wort. „Lass sie, Janna, vielleicht hat Lexi noch Dinge zu erledigen. Du hast sie schon genug in Beschlag genommen …“ Er musterte mich. Ich suchte in seinem Blick den Wunsch, ich möge doch noch bleiben, aber ich fand nichts dergleichen
„Genau. Ich muss … einiges für die Schule erledigen … und … meiner Mutter im Haushalt helfen“,
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