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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: corley
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abwärts, rümpfte angewidert die Nase, als ihm beim Ausziehen der Hose der Körpergeruch entgegenschlug. Die Socken ließ er dem Mann an, eine amüsante Note. So sah das Schwein noch lächerlicher aus. Ein nackter Unterschenkel wurde mit Ny-lonschnur, die in die Haut schneiden würde, wenn Saunders sich zu befreien versuchte, an ein vorderes Bein der Couch gebunden. Den anderen fesselte er mit einem langen Stück Stromkabel an den Heizkörper neben dem Fernseher.
    Saunders lag auf dem Rücken, die Beine weit gespreizt, das breite Gesäß auf der Kante des Sofapolsters. Der Mann führte eine weitere Schnur unter den Achseln hindurch und über die Rückenlehne des Sofas, sodass Saunders straff nach hinten gezogen wurde und sich nicht bewegen konnte. Er 89

    wollte nicht, dass der Wärter sich zu viel wand, weil das seine Arbeit erschwert hätte. Als er Saunders fest verschnürt hatte, ging er in die dreckige Küche, nahm alles, was er brauchte, aus der Tasche, und legte es vorsichtig neben den Beutel mit seiner Kleidung. Beim Anblick der Staubschicht auf dem Tisch schnalzte er missbilligend mit der Zunge. Er warf einen Berg schmutziger Wäsche aus einer Schüssel auf den Boden und füllte sie mit kaltem Wasser.
    Es war herrlich mit anzusehen, wie Saunders rotzend und hustend wieder zu Bewusstsein kam. Er liebte diesen Augenblick, wenn Entsetzen die Verwirrung ablöste, Unglauben folgte, dann wieder Furcht.
    »Nng?«
    Saunders sträubte sich gegen seine Fesseln, Panik in dem verschwitzten Gesicht. Er zog und wand sich, bis ihm die Schnüre ins Fleisch schnitten. Als er wieder gegen das Polster sackte, war seine Haut bleich und ölig. Eine Sekunde lang fürchtete der Eindringling, der Wärter würde ersticken, und er wollte nicht, dass er so starb, aber der Moment verging, und er entspannte sich wieder ein wenig.
    »Hallo, Mr Saunders.« Er sprach im Plauderton, mit sanfter Stimme, aber er wusste, dass seine Augen seine wahren Ge-fühle verraten würden, und er genoss dieses Spiel. »Tja, Sie kennen mich vermutlich nicht, aber ich kenne Sie über einen gemeinsamen Bekannten, der sehr verärgert über Sie ist. Die Liste derjenigen, die da in Frage kommen, ist bestimmt sehr lang, aber ich helfe Ihnen. Der Betreffende ist noch immer hinter Schloss und Riegel.«
    Ein Ausdruck der Verwirrung glitt über Saunders’ Gesicht.
    »Noch immer zu viele? Na schön, das ist mir ohnehin zu langweilig. Kennen Sie einen netten jungen Mann namens Wayne Griffiths? Ja, genau, stellen Sie sich vor, der gute klei-90

    ne Wayne hat Freunde an hoher Stelle. Ich wette, damit haben Sie nicht gerechnet, als Sie anfingen, ihn zu schikanieren und zu misshandeln.«
    Saunders wand sich jetzt wieder, seine Augen über dem Knebel quollen hervor. Der Mann lachte, genoss den Anblick.
    »Ich habe dieses kleine Szenario geplant, seit er mir von Ihnen erzählt hat, und ich habe mir alle möglichen Raffines-sen überlegt. Leider Gottes können wir nicht alle umsetzen, da wir nicht genug Zeit haben. Im Idealfall würden wir uns einen ganzen Tag amüsieren. Das würde mir Freude machen.«
    Saunders versuchte, gegen den Knebel zu schreien. Mit übermenschlicher Anstrengung schnellte er hoch, riss sich dabei die Schienbeine blutig, und das Sofa hüpfte einen Zentimeter hoch in die Luft.
    »Hmm, alle Achtung. Sie sind ja doch beweglicher, als ich Ihnen zugetraut hätte. Ich brauche etwas mehr Hilfe. Nicht weglaufen, bin gleich wieder da.«
    Er eilte in die Küche und kramte in seiner Ledertasche, während er vor sich hinredete.
    »Meine kleine Zaubertasche. Oh, Saunders, Sie wären begeistert, wenn Sie wüssten, was ich alles hier drin habe. Da ist es ja.« Er klang wie ein kleiner Junge, der ein lange vermisstes Spielzeug wiedergefunden hatte.
    In ein Kletterseil band er eine Schlinge, die er Saunders über den Kopf streifte. Sie zog sich augenblicklich zu, und als er das andere Ende des Seils um den Treppengeländerpfosten in der Diele gebunden hatte, war Saunders im Gesicht blau angelaufen und rang nach Luft.
    Er lockerte die Schlinge ein wenig und wartete geduldig, bis sein Opfer wieder blass war vor Panik.

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    »So ist’s besser. Nicht dass Sie mir hier vorzeitig wegster-ben. Wir mögen ja nicht viel Zeit haben, aber die, die wir haben, möchte ich genießen.« Er blickte auf seine neue italienische Uhr.
    »Es ist gleich Viertel vor drei, und ich denke nicht, dass Sie vor Schichtbeginn um acht vermisst werden. Wie spät gehen Sie morgens zur Arbeit?

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