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Crime

Crime

Titel: Crime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh , Pößneck GGP Media GmbH
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klasse. Family Guy mag ich auch.
    – Jaaa, sagt Lennox. Versucht es noch mal:– Ich bin hinüber. Ich muss ins Bett. Er gestikuliert Richtung Tür.
    Tianna will nicht gehen. Lennox muss aufstehen, die Tür aufmachen und sie zu ihrem Zimmer eskortieren. Etwa zehn Minuten später klopft es an die Tür. Er weiß, wer es ist.Sie kaut auf ihren Haaren und lächelt ihn seltsam an.– Kann nich schlafen, sagt sie mit affektiertem Lächeln.
    Ihr Grinsen und ihre Körpersprache haben etwas an sich, das ihm übel werden lässt. Er wird sie auf keinen Fall über die Schwelle lassen.– Pass auf: Geh einfach wieder in dein Zimmer und guck fern.
    – Kann ich nicht zu dir ins Bett?, bettelt sie.
    Sein Herz hämmert in seiner Brust passend zum Rhythmus der Klimaanlage. Er hält die Tür fest im Griff, wie ein Türsteher, der sich potenziell gewaltbereiter Klientel gegenübersieht.– Nein. Wie kommst du denn auf so was?
    – Ich glaub, weil ich dich mag. Gefall ich dir nicht? Sie reißt verlockend-bittend die Augen auf.
    – Doch, aber wir sind Freunde. Und nicht–
    – Es ist wegen Trudi. Du liebst sie! Jetzt will ich endlich von mir aus mit jemandem zusammen sein, und der liebt eine andere!, mault sie und stampft wütend mit dem Fuß auf.
    Was zum Teufel –
    – Nein, sagt Lennox barsch und sieht sich in Panik rasch draußen um. Kein Mensch zu sehen. Er holt tief Luft.– Hör zu, sie ist meine Freundin, aber selbst wenn sie es nicht wäre, du bist doch ein kleines Mädchen. Männer meines Alters   … fängt er an, dann,– …   Männer jeden Alters gehen nicht mit Mädchen in deinem Alter ins Bett!
    Sie sieht ihn durchdringend an.– Manche schon.
    – Aye, sagt Lennox,– die nennt man pädophil. Die Sorte kenne ich. Manche sind böse, andere nur schwach und erbärmlich. Aber alle tun sie etwas Falsches, jeder Einzelne von ihnen. Denn sie haben kein Recht, so etwas zu tun. Und nun geh bitte zurück in dein Zimmer!, sagt er nachdrücklich.
    Er sieht ihr nach, wie sie deprimiert davondackelt und in ihrem Zimmer verschwindet, dann schließt er seine eigeneTür und stellt die Klimaanlage ab. Unter protestierendem Klicken läuft die Maschine langsam leiser werdend aus, während er ins Bett steigt. Beunruhigenderweise wandern seine Gedanken zu Robyns üppigem Busch. Sein Verstand hadert mit sich selbst, denn ein Teil davon ist mit eigensinniger Obszönität zugleich bei deren Tochter und dem haarlosen Genital des unglückseligen Kinds in Edinburgh. Gott sei Dank erregt es ihn nicht sexuell, trotzdem verflucht er diese Gedanken, die sich seiner Kontrolle entziehen. Er fühlt sich beschmutzt durch die eigene Schäbigkeit, bei der Vorstellung, dass er nicht besser ist als die .
    Zwei Türen weiter geht Tianna zu Bett. Ihre Seele ist in Aufruhr, und ihre Stirn klebt schweißnass auf dem schmierigen, verschossenen Kissen. Sie wirft die lästige, erstickende Decke fort, damit kühle Luft ihr über Bauch, Brust und Beine streichen kann, doch das Zimmer ist voller Schatten, in denen Tausende von Albträumen wimmeln. Ihre Jacke, die sie über die Badezimmertür gehängt hat, hat die Gestalt eines bösartigen Buckligen angenommen. Sie hört ein ängstliches Wimmern in sich aufsteigen, zieht sich die Decke wieder bis zum Kinn und hofft, im Treibsand des Schlafs zu versinken. Das geschieht auch, aber nur Minuten später scheint sie zu ertrinken und kämpft sich nach Luft schnappend wieder heraus aus dem Schlaf.
    Ein paar Wände weiter wird Ray Lennox durch ein Flattern an seinem Ohr gestört. Irgendein Scheißinsekt. Ein schwirrendes Geräusch. Schon wieder. Dann scheint es Ruhe zu geben. Er trinkt einen Schluck Wasser aus dem Glas auf dem Nachttisch. Irgendetwas bleibt ihm in der Kehle stecken. Er beginnt zu würgen. Es lebt, bewegt sich, surrt in ihm. Seine Augen brennen und tränen, als würde er Blut weinen; er taumelt in die Petrischale von Badezimmer. Er versucht, den Fremdkörper herauszuwürgen, doch es gelingt nicht. Dann explodiert sein Magen, doch der brennende Schwall an Erbrochenem scheint gegen etwas in seiner Kehle zu prallen, und die Säure aus seiner Galle verätzt ihn, als sie wieder zurück in seinen Magen stürzt.
    Ein einziger Gedanke in seinem Kopf: das ist also das Ende .
    Verzweifelt jetzt, benommen und voller Angst, der hämmernde Schädel kurz vor dem Platzen, würgt er erneut, und diesmal kommt alles in einem quälenden, kraftvollen Schwall heraus. Er schaut in die Toilettenschüssel und sieht es, schon mehr

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