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Crystall (German Edition)

Crystall (German Edition)

Titel: Crystall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enrico Mahler
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bemerkte Mandy sauer. „So ein Mist, er liegt vor unserer Nase und wir kommen nicht heran. Maxot, was sollen wir tun?“
    „Ich glaube, die Antwort kennt nur Sator. Lass uns abhauen, wir kommen mit Nawarhon noch einmal hierher und lösen das Geheimnis.“
    „Dafür ist keine Zeit“, widersprach Mandy, obwohl sie keine Alternative wusste.
    „Scht.“ Nirrka legte einen Finger auf den Mund. „Wachen kommen, wir müssen fort.“
    Jetzt hörte es auch Mandy. Es waren genau genommen sogar zwei Männer, die sich unterhielten, nicht einmal so leise. Nirrka hatte Recht, sie mussten schleunigst hier fort. Den Kristall würden sie wohl oder übel später noch holen.
    Diesmal war sie es, die hinter Nirrka und dem Troll das Zelt verließ. Im Schatten vor der Behausung blieben sie hocken und sahen in die Weite der Wüste hinaus. Allerdings war Weite zu viel gesagt, denn die Dunkelheit der Nacht verschluckte das meiste.
    Aber etwas anderes trafen ihre Blicke. Nicht weit vom Lager entfernt hingen zwei Pferde, gebunden an stabile Holzgeländer. Und gute zwanzig Meter entfernt standen zwei Männer, verhüllt in schwarze Schleier, und unterhielten sich prappelnd.
    „Also gut“, sagte Mandy schließlich. „Kann einer von euch beiden reiten?“
    „Ich“, gab Nirrka rasch zu. „Aber zu dritt auf einem Pferd schaffen wir höchstens eine Tagesreise durch die Wüste.“
    „Hauptsache, wir sind zunächst von hier weg.“
    Ohne, dass es irgendeines Kommandos bedurft hätte, huschten die drei Flüchtlinge in geduckter Haltung zu den Pferden hinüber. Mandy löste die Riemen und gab ihr bestes, um die Pferde ruhig zu halten.
    Nirrka entdeckte im Sattelhalfter ein Schwert hängen. Sie zog es heraus und wog es prüfend. Ein Gefühl von Sicherheit durchströmte sie.
    „Das ist jetzt nicht der richtige Moment“, meinte Maxot ein wenig verärgert. Wahrscheinlich vertraute er dem Sklavenmädchen nur immer noch nicht richtig.
    Die beiden Wachen kamen gemächlich auf sie zu. Noch machten sie keine Notiz von den Flüchtlingen, doch sie kamen bedrohlich nahe.
    Bis Nirrka die Männer erkannte. „Mandy, das ist der Mann. Er hat mich jene Nächte heimgesucht.“
    „Was?!“ Mandy sah erschrocken auf. Doch alles weitere ging zu schnell, als das sie hätte etwas unternehmen können.
    Ihre Flucht endete im Chaos, wie es vorauszusehen gewesen war. Nirrka stürmte mit vorgehaltener Klinge auf die Aufseher zu. Sie schien den rechten der beiden Männer anzuvisieren. Ohne Halt raste sie über den Sand, legte die wenigen Meter in Rekordzeit hinter sich und begann sogar zu schreien. Die Männer wurden auf sie aufmerksam, doch jede Reaktion kam zu spät. Nirrka verlangsamte nicht einmal ihren Lauf, sondern rannte ihren Peiniger einfach über den Haufen, während sich die Klinge tief in dessen Leib bohrte. Ohne merklichen Widerstand stach das Schwert hinten wieder hervor, die Augen des Mannes verdrehten sich und Blut drang aus seinem Mund, vermischt mit einem erstickenden Röcheln. Chancenlos fiel er zu Boden und blieb regungslos liegen.
    Nirrka hatte unendliches Glück, denn es wäre ein leichtes gewesen für die zweite Wache, sie jetzt zu überwältigen. Doch der stand unerwartet und völlig starr da, blickte fassungslos auf Nirrka und seinen Mitstreiter.
    Sie dagegen reagierte ausgezeichnet. Das Schwert ließ sie gleich im Toten stecken und rannte mit schnellen Schritten zurück.
    Das war ihr aller Glück, denn ohne Nirrka wären die Pferde nutzlos gewesen. So saßen die drei ungeschickt, aber dennoch hastig auf.
    „Das war nicht besonders klug“, tadelte Maxot, der nicht recht wusste, ob er froh oder verbittert sein sollte.
    „Ich glaube, sie hatte allen Grund dazu.“ Mandy richtete die Worte behutsam an Nirrka, denn sie brauchten jetzt eine Reiterin mit Konzentration. Im Stillen gab sie Maxot natürlich Recht, sie hatte das Unternehmen in größte Gefahr gebracht, denn nun würde bald jeder wissen, dass sie abhauen wollen.
    Ihre Flucht endete in einem reinen Chaos.
    Nirrka nahm gerade die Zügel in die Hände, da erwachte der zweite Aufpasser. Sofort gab er Alarm.
    Augenblicklich erwachte das Nachtlager zu Leben. Feuer wurden angezündet, heftige Diskussionen brachen aus und allemann stürmten aus ihren Zelten. Ein ganzer Haufen von Wüstenbewohnern sammelte sich und jeder schrie etwas anderes. Die Nacht schien zum Tage zu werden. In dem ganzen Gebrüll ging sogar der Wind verloren. Erste bewaffnete Männer tauchten auf, Reiter wurden

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