Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

CSI: Miami - Der Preis der Freiheit

Titel: CSI: Miami - Der Preis der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
Vom Netzwerk:
essen.
    »Vielen Dank«, sagte Calleigh zu der Kellnerin, die aussah, als schenkte sie schon seit der Kuba-Krise Kaffee aus. Die Frau nickte ihr zu und stellte zwei Teller auf den Tisch.
    »Maisgrütze«, sagte Wolfe kopfschüttelnd. »Wie kannst du dieses Zeug nur essen?«
    »Mit einer Gabel und großem Genuss«, antwortete Calleigh. »Das habe ich schon als Kind gern gegessen, und ich sehe keinen Grund, jetzt damit aufzuhören.«
    Wolfe widmete sich seinen Rühreiern mit Speck und Toast. »Ja? Also, meine Mutter hat mir immer Sandwiches mit gebratenem Frühstücksfleisch gemacht, und das esse ich heute nicht mehr.«
    »Du meinst Spam? Igitt! Davon bekomme ich bereits per E-Mail mehr als genug, vielen Dank!« Sie nahm den Krug, der vor ihr auf dem Tisch stand, und schenkte sich Grapefruitsaft nach. »Und H. ist unterwegs, um mit dem Diät-Doktor zu reden?«
    »Ja. Ich arbeite zwar noch nicht so lange mit ihm, aber er wirkte ziemlich … angespannt.«
    »Horatio? Ach, der ist doch nur ein lieber Schmusekater.«
    »Wohl eher ein hungriger Tiger!?«
    Calleigh grinste von einem Ohr zum anderen und schob sich eine Gabel voll Maisgrütze in den Mund. »Mmmm … wunderbar!«, murmelte sie. »Entschuldige, ich sollte nicht mit vollem Mund sprechen.« Sie schluckte, dann antwortete sie: »Als ich klein war, hatten wir eine Katze. Sie war grau getigert und hieß Tina. Sie war eine gute Jägerin und wusste ganz genau, wie man Mäuse fängt. Wenn sie einmal einen Ort gefunden hatte, wo sich Mäuse versteckt hielten, ein Loch in der Fußleiste oder so, dann legte sie sich davor auf die Lauer. Und dann wartete sie. Und wartete, und wartete … manchmal stundenlang. Total aufmerksam, total geduldig. Und früher oder später streckte die Maus den Kopf aus dem Loch – und dann schlug Tina zu.«
    Calleigh nahm einen Schluck Saft, bevor sie fortfuhr. »Horatio erinnert mich sehr an sie. Er gibt niemals auf und lässt niemals sein Ziel aus den Augen. Er beobachtet und wartet ab.«
    »Dieses Angespannte ist also einfach seine Art, hm?«
    »Aber du hast in gewisser Weise Recht, er ist nicht immer gleich. Die erste Stufe ist so ein unterschwelliges Brodeln, würde ich sagen.«
    »Und die letzte?«
    Calleighs Lächeln schwand. »Das ist dann schon ganz schön Furcht einflössend. Als stünde man neben einem Vulkan, der jeden Augenblick auszubrechen droht.«
    Wolfe nahm einen Schluck Kaffee. »Hast du das schon mal erlebt?«
    Nun lächelte Calleigh wieder. »Nein. Das wird wohl auch nie passieren. Es sei denn …« Sie hielt inne und nahm noch eine Gabel voll Maisgrütze.
    »Es sei denn?«, hakte Wolfe nach.
    »Nun … Ich habe nur einmal erlebt, wie Horatio kurz davor war auszurasten, und da ging es um Kinder.« Calleigh fügte rasch hinzu: »Er ist natürlich nicht wirklich durchgedreht. Solche Fälle gehen jedem an die Nieren. H. scheint sie nur immer ganz persönlich zu nehmen.«
    »Kinder«, wiederholte Wolfe. »Ja, das muss wirklich hart sein.«
    Während er vor sich hin grübelte, nahm Calleigh noch einen Schluck Saft.
    »Am besten gewöhnst du dich schnell daran, Ryan«, sagte sie. »Manche Fälle, mit denen du zu tun haben wirst, sind alles andere als angenehm. Ich habe mal über einen Fall gelesen, da hat ein Serienkiller die Leichen von Prostituierten in einen Häcksler gesteckt und das, was herauskam, an seine Schweine verfüttert. Die Opfer mussten anhand der DNS im Kot der Tiere identifiziert werden – und bis man den Kerl gefasst hatte, waren einige der Schweine bereits geschlachtet und das Fleisch längst verkauft worden.«
    Wolfe stutzte und sah Calleigh irritiert an, während sie ruhig weiteraß.
    »Und deshalb hast du mich zum Essen eingeladen?«, fragte er schließlich.
    »Nein, ich habe dich eingeladen, weil ich dachte, du siehst hungrig aus.« Sie schaute ihn an. »Naja, eigentlich siehst du immer irgendwie hungrig aus. Ich dachte nur, ich nutze die Gelegenheit und bringe mal ein paar Dinge aufs Tapet.«
    Wolfe schaute auf seinen Teller. Er piekste ein Stück Speck auf und studierte es eine Weile, bevor er es sich in den Mund steckte und zu kauen begann.
    Calleigh lächelte und winkte die Kellnerin heran, um sich Kaffee nachschenken zu lassen.

    Die Anlage war, wie sich herausstellte, viel größer als Horatio angenommen hatte. Hinter dem Hauptgebäude befanden sich ein Pool, ein Platz zum Bogenschießen und eine Turnhalle. Mit weißem Muschelkies ausgelegte Wege führten zu verschiedenen Gebäuden, in denen sich

Weitere Kostenlose Bücher