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Cujo

Cujo

Titel: Cujo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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die Augen wieder und sah ein Fenster, einen Nachttisch und eine Lampe
    (Ritz-Carlton in Boston, Massachusetts)
    Er beruhigte sich. Als er diesen Anhaltspunkt hatte, machte es klick, und alles hatte wieder seine Ordnung, und er wunderte sich, wie er, selbst für einen kurzen Augenblick, so verwirrt und durcheinander sein konnte. Wahrscheinlich, weil er sich an einem Ort befand, der ihm nicht vertraut war. Und dazu kam der Alptraum.
    Alptraum? Es war entsetzlich gewesen. Seit seiner Pubertät, als ihn immer Träume quälten, in denen er abzustürzen glaubte, hatte er keinen so grauenhaften Traum mehr gehabt. Er griff nach der Uhr neben seinem Bett, nahm sie in beide Hände und hielt sie nahe an sein Gesicht. Es war zwanzig Minuten nach eins. Leise schnarchte Roger im Nebenbett, und jetzt, da er sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte, konnte er ihn erkennen. Er lag flach auf dem Rücken. Er hatte die Decke über das Fußende des Bettes getreten und trug einen lächerlichen, mit College-Wimpeln gemusterten Pyjama
    Vic schwang sich aus dem Bett, ging leise ins Badezimmer und schloß die Tür. Rogers Zigaretten lagen auf dem Waschtisch, und er nahm sich eine. Er brauchte sie. Er saß auf dem Toilettenbecken und rauchte und schnippte die Asche in das Waschbecken.
    Ein Angsttraum, hätte Donna gesagt, und es gab weiß Gott genügend Dinge, vor denen er aus gutem Grund Angst hatte. Merkwürdig, aber heute war er, als er gegen zehn ins Bett ging, in so guter Stimmung gewesen wie lange nicht mehr. Als sie gestern im Hotel ankamen, hatten sie noch eine halbe Stunde in der Bar des Ritz-Carlton gesessen und sich über die Idee mit der Entschuldigung unterhalten, und dann hatte Roger seine riesige alte Brieftasche gezückt und aus ihren Tiefen einen Zettel mit der Privatnummer Yancey Harringtons herausgefischt. Harrington war der Schauspieler, der den Cornflake-Professor von Sharp gemimt hatte.
    »Wir sollten uns lieber vergewissern, ob er es auch machen will, bevor wir weitere Schritte unternehmen«, sagte Roger. Er hatte den Hörer aufgenommen und Harrington angerufen, der in Westport, Connecticut, wohnte. Vic hatte nicht gewußt, wie Harrington reagieren würde. Man würde ihm wohl ein wenig um den Bart gehen müssen - die Affäre mit den roten Himbeerflocken hatte ihn sehr mitgenommen, und er hielt sein Image seitdem für angekratzt.
    Sie hatten eine angenehme Überraschung erlebt. Harrington hatte sofort zugesagt. Er hatte die Situation erkannt und wußte, daß der Professor ziemlich erledigt war (»Der arme Kerl ist mausetot«, hatte Harrington düster gesagt). Aber auch er war der Ansicht, daß diese letzte Aktion der Sharp Company endgültig über die unerquickliche Angelegenheit hinweghelfen würde. Sie sozusagen wieder auf das Gleis setzen würde.
    »Alles Scheiße«, sagte Roger grinsend, als er aufgelegt hatte. »Ihm gefällt der Gedanke, noch einen letzten Vorhang zu bekommen. In der Werbung kriegt nicht jeder Darsteller diese Chance. Er würde sich den Flugschein nach Boston selbst kaufen, wenn wir es verlangten.«
    Vic war also ganz zufrieden ins Bett gegangen und sofort eingeschlafen. Und dann hatte er den Traum. Er stand vor Tads Schrank und sagte Tad, daß nichts darin sei, überhaupt nichts. Ich werde es dir ein für allemal zeigen, erklärte er Tad. Er öffnete die Schranktür und sah, daß Tads Kleidung und seine Spielsachen weg waren. In Tads Schrank wuchs ein Wald - alte Fichten, Rottannen und Hartholzbäume. Auf dem Schrankboden lagen duftende Nadeln und herabgefallenes Laub. Er hatte mit dem Fuß gescharrt, um zu sehen, ob die mit Farbe gestrichenen Bretter des Schrankbodens darunterlagen. Aber er fand nur fetten schwarzen Waldboden.
    Er trat in den Schrank, und die Tür schloß sich hinter ihm. Das war nicht weiter schlimm. Das Licht war ausreichend. Er ging einen Pfad entlang, der vor ihm lag. Sofort merkte er, daß er ein Bündel auf dem Rücken und eine Feldflasche über der Schulter trug. Er hörte das geheimnisvolle Rauschen des Windes und das Zwitschern der Vögel. Vor sieben Jahren, lange vor Ad Worx, hatten sie während des Urlaubs eine Wanderung durch einen Teil der Appalachen gemacht, und die Landschaft hatte ähnlich ausgesehen wie die Geographie in seinem Traum. Sie hatten es nur einmal getan und waren später immer in die Küstenregion gefahren. Für Vic, Donna und Roger war es wunderbar gewesen, aber Althea Breakstone haßte Wanderungen und hatte sich überdies eine unangenehm juckende

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