Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
Vom Netzwerk:
Wow.
    Ich war in meinem ganzen Leben noch nie für etwas nominiert. Selbst wenn ich nicht gewinne, ist das ein Zeichen. Alles wird gut.
    Gegen halb elf geht uns der Pfannkuchenteig aus, wie immer. Wir schließen die Luke und hängen draußen das » Geschlossen während der Vorbereitungen für Ihren SchlankMobil-Lunch!«-Schild auf, das Jonah gemalt hat (für meinen Geschmack ein bisschen zu keck – ich hätte das Ausrufezeichen weggelassen). Wir machen nach dem Frühstück sauber und bereiten den Lunch vor. Gott, das geht alles so viel einfacher, wenn man zu zweit ist.
    » Fertig. Hey, weißt du was? Den BROOKLYN REGIONAL FOOD TRUCK gibt es nicht mehr. Die sind pleitegegangen.«
    » Das glaub ich nicht«, sage ich. » Armer Phil, arme Lara! Geht es ihnen gut?«
    » Ja, alles bestens. Die beiden nehmen es ziemlich locker. Wie gewonnen, so zerronnen, weißt du?«
    » Ja«, sage ich. » Verstehe.« Aber alles, was ich denken kann, ist: Was für ein Jammer. Essen aus der Region anzubieten war so eine tolle Idee. Trotzdem war sie nicht erfolgreich. Eine gute Idee allein reicht eben nicht aus. Man muss auch so hart wie möglich arbeiten. » Hey, Jonah… Würdest du es in Erwägung ziehen, Vollzeit für mich zu arbeiten, sobald ich, du weißt schon, dir mehr zahlen kann?«, frage ich. Zurzeit arbeitet er für einen kriminell niedrigen Stundenlohn.
    » Kann ich dann immer freihaben, wenn ich für eine Rolle vorsprechen muss?«
    » Klar! Seit wann gehst du denn zum Vorsprechen?«
    » Seit letzter Woche. Seit ich einen Agenten habe«, antwortet er bescheiden. » Keinen Bock mehr auf blöde Internet-Werbefilmchen.«
    » Mensch, das ist ja super, ich gratuliere!«, sage ich.
    » Pia, das habe ich nur dir zu verdanken. Weißt du noch, an dem Sonntag im Carroll Park, als du mir gesagt hast, dass niemand meine Träume wahrmachen kann, nur ich selbst?«, erwidert er. » Das hat mich richtig wachgerüttelt. Ich habe die ganzen Jahre bloß herumgesessen und darauf gewartet, dass mir etwas in den Schoß fällt… Schluss mit diesem Mist!«
    » Verdammt richtig! Ich freue mich total für dich. Gut gemacht! Falls du zu einem Casting eingeladen wirst, kannst du jederzeit gehen.«
    » Cool«, sagt er. » Äh… kann ich gleich heute Nachmittag früher weg? Die casten nämlich heute Leute für eine Rolle in dieser Anwaltsserie… Ich meine, es ist zwar ziemlich aussichtslos…«
    » Sicher! Welche Serie denn? Die mit der Anwältin, die mit diesem Typen gemeinsame Sache macht? Ich bin besessen von ihren Augenbrauen…«
    Plaudernd bereiten wir alles vor und öffnen um Viertel vor zwölf. Um halb drei verschwindet Jonah zu seinem Vorsprechtermin, und ich bediene allein weiter. Gegen halb vier schrumpft die Schlange langsam.
    Und das ist der Moment, in dem es passiert.
    Ein superlauter KNALL .
    Toto vibriert unter meinen Füßen, ich höre das Knirschen von Metall und das Splittern von Glas. Ich gebe gerade einen Salat an einen meiner Stammkunden heraus, und wir stocken beide und blicken uns an.
    » Haben Sie das auch gehört?«, frage ich.
    Seine Augen sind weit aufgerissen vor Schreck. » Das hat sich angehört, als hätte Godzilla Ihren Truck gestreift.«
    Ich öffne die Heckklappe: Dort steht ein dürrer, kahlköpfiger Kerl, den ich noch nie gesehen habe. Er trägt ein Kapuzen-Sweatshirt und Basketball-Shorts und hat einen wahnsinnigen, hochkonzentrierten Ausdruck in den Augen… Und er attackiert meinen Truck mit einem Baseballschläger. Er hat bereits eine Bremsleuchte zertrümmert, als ich aus dem Truck steige, schlägt er gerade die andere kaputt.
    » Hast du einen Knall?«, brülle ich. » Geh sofort weg von meinem Truck, verdammt!«
    » An deiner Stelle würde ich nicht so reden«, entgegnet er mit einer Singsangstimme, während er den Schläger über seinem Kopf kreisen lässt wie ein Profispieler. Ich nehme plötzlich wahr, dass er schwitzt, eine seiner Augenbrauen zuckt unkontrolliert. Scheiße, der Typ ist völlig durchgeknallt.
    » Hör auf, mit dem Baseballschläger auf meinen Truck einzudreschen«, sage ich, bemüht, ruhig zu klingen.
    Er ignoriert mich und schwingt weiter den Schläger. » Das ist nur ein Vorgeschmack.«
    » Ein Vorgeschmack auf was?«
    Er lässt wieder den Schläger kreisen und drischt mit voller Wucht eine Beule in die Hecktür. Und plötzlich ist es mir egal, dass er wahrscheinlich wahnsinnig ist. Ich fühle mich selbst ein bisschen wahnsinnig.
    » Das reicht! Ich rufe die Polizei! Du kranker Irrer! Du

Weitere Kostenlose Bücher