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Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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Korb. » Mensch, diese Bienen sind einsame Spitze! Ich liebe die guten Ideen von meinem Bruder. Was wohl der Grund ist, warum er reicher und erfolgreicher ist als ich.«
    » Dafür kann er sich keinen Schnurrbart stehen lassen so wie du«, sagt Jonah. » Vermisst du deinen Vollbart?«
    » Nicht besonders«, antwortet Phil und zwirbelt seine roten Bartspitzen. » Als ich Ray das letzte Mal gesehen habe, meinte er, dass mein Bart Ähnlichkeit mit Kathy Griffins Vagina habe. Okay! Mal sehen… Wollt ihr geröstetes Sauerteigbrot mit Ricotta und Honig?« Er hebt die Stimme. » Lara? Schatz? Haben wir genug Ricotta?«
    » Ja«, antwortet eine hübsche Frau mit zerzausten Haaren, die hinten aus dem Truck steigt.
    » Sauerteigbrot aus unserer Biobäckerei in D.U.M.B.O, selbst gemachter Ricotta von einem Freund aus Fort Greene, Honig aus Williamsburg. Alles aus Brooklyn«, erklärt er, während er uns Frühstück macht.
    Ich nicke kurz.
    » Was machen die Eier und der Speck, Schatz?«
    » Es gibt ein kleines Problem.« Lara beginnt zu kichern. » Wir haben die Eier vergessen.« Ich habe das Gefühl, das ist nicht das erste Mal, dass sie etwas vergessen haben.
    » Einfache Bacon-Sandwiches?«, erwidert Phil zweifelnd. » Gähn. Habt ihr eine andere Idee, Leute?«
    » Bacon mit… ähm… Bacon?«, sagt Jonah.
    » Wie wäre es mit Bacon-Sandwiches mit Chili-Marmelade?«, sage ich.
    Das ist eine meiner Lieblingsvarianten. Eddie machte uns das früher in den Ferien als Katerfrühstück. » Frühstück für Helden, Keller«, sagte er dann immer und zog mich auf seinen Schoß. Abwechselnd bissen wir von dem Sandwich ab. Danach gingen wir einen Lebkuchensirup-Milchkaffee trinken, der bei Gott echt widerlich schmeckt, aber Eddie war der Meinung, es schmecke nach Urlaub. Bah! Hör auf, an ihn zu denken, Pia.
    » Ja! Ich liebe kreative Ideengeber! Okay, ihr zwei, seht euch ruhig auf dem Markt um. Ich brauche euch erst mittags. Hier!« Er drückt uns unsere Sandwiches mit Ricotta und Honig in die Hand.
    Jonah und ich schlendern mampfend über den Flohmarkt.
    » Woher kommst du eigentlich, Prinzessin?«, fragt Jonah, mit vollem Mund.
    Die alte Standardfrage. » Ich bin hier geboren, aber wir sind oft umgezogen, falls du das meinst«, antworte ich, als wir an einem Stand mit antiken Spiegeln vorbeikommen, die gut in die Diele unseres Hauses passen würden. Ich sollte wieder herkommen, wenn ich Geld habe. Falls ich jemals wieder zu Geld komme.
    » Ehrlich? Schräg.«
    Ich spule meine übliche Antwort auf den ach so reizenden Kommentar ab. » Schule ist Schule, egal, wo sie steht. Lesesaal, Freizeit- AG s, Hausaufgaben…«
    » Du hast nie eine Schule in den Staaten besucht?«
    » Doch. Ab der sechsten bin ich hier aufs Internat gegangen… Genau genommen war ich auf drei Internaten.«
    Ich bleibe vor einem Stand mit Schmuck, der aus Teilen einer alten Schreibmaschine gemacht ist, stehen. » Cool, sieh dir das an.«
    » Drei Internate? Mann, wenn das mal nicht schräg ist! Woher sind deine Eltern?«
    Schräg. Schon wieder. Wie kann ich mich jemals irgendwo zugehörig fühlen, wenn ich ständig darauf hingewiesen werde, dass ich anders bin?
    » Meine Mutter ist aus Indien. Mein Vater stammt aus der Schweiz, aber er hat zwanzig Jahre in den Staaten gelebt. Er ist wesentlich älter als meine Mutter.«
    » Ist das der Grund, warum du grüne Augen hast? Hast du die von deinem Vater geerbt?«
    » Ich nehme es an.« Meine Augenfarbe ist ein komisches Jadegrün. Als ich jünger war, dachte jeder, ich würde farbige Kontaktlinsen tragen, und ich musste Gott weiß was tun, um das Gegenteil zu beweisen.
    » Dann sprichst du… wie viele Sprachen? Drei?«
    » Nicht wirklich.«
    » Und wo ist deine Heimat?«
    Ich unterdrücke ein lautes Stöhnen. » Wo immer ich meine Beine hochlege, Baby.«
    Das ist einer meiner Standardsprüche auf diese nicht zu beantwortende Frage. Ich weiß nicht, wo meine Heimat ist. Warum machen alle immer so viel Tamtam um die Heimat? Weil sie glauben zu wissen, wer du bist, sobald sie deine Heimat kennen?
    » Mann, du hattest ein ganz schön abgefahrenes Leben.«
    » Mhm.«
    Ich stöbere einen Ständer mit alten Pelzmänteln durch. Ich kann nie erklären, wie es ist, ich zu sein. Nur Eddie hat mich jemals wirklich verstanden, und er hat mich zum Teufel gejagt.
    Gott, dieses Gespräch deprimiert mich.
    » Du vermisst deine Eltern bestimmt sehr.«
    » Äh… ja…«
    Ich vermisse nie jemanden, ich bin es gewohnt, Abschied zu

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