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Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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Dann hat man Sie übers Ohr gehauen«, sagt er. Ich höre, dass er etwas Matschiges kaut. Iiihh. » Die Maschine muss komplett überholt werden, die Kiste ist total verrostet, die Reifen sind runter… Allerhöchstens viertausend.«
    » Gut zu wissen«, sage ich benommen. » Danke, Al.«
    Ich lege auf. Mir war noch nie so schlecht. Francie hat mich abgezockt. So viel zu coolen älteren Frauen. Sie muss es mir schon eine Meile vorher angesehen haben.
    Ich lege mich wieder hin und starre an die Decke.
    Ich bin erledigt.
    Ich höre ein paar Mal die Haustür auf- und zugehen. Angie, Julia und Coco sind wohl gegangen. Das ist gut. Ich checke die Uhrzeit auf meinem Handy. 18.40 Uhr. Ich will es einfach nur hinter mich bringen.
    18.42 Uhr.
    18.43 Uhr.
    18.48 Uhr.
    Ich kann den Blick nicht von der Uhr lösen.
    Dingdongdingdongdingdong.
    Ich schnappe mir die vierhundertfünfzig Dollar, laufe die Treppe hinunter, während mein Herz vor Angst hämmert, und öffne die Tür mit dem breitesten Lächeln, das ich zustande bringe. Ein Muskel zuckt in meiner Wange.
    » Nicky!«
    » Hey«, sagt er.
    Er blickt auf sein Handy, nicht auf mich. Ich mustere wieder seine massige Gestalt, die gewaltigen Schultern und die dünnen Hühnerbeine und fühle mich prompt eingeschüchtert. Genau das ist seine Absicht, da bin ich mir sicher.
    » Hier«, sage ich.
    Ich versuche, den Mund aufzukriegen und ihm zu erklären, dass ich ein bisschen knapp bei Kasse bin, aber ich bringe keinen Ton heraus. Also gebe ich ihm einfach den Umschlag mit dem Geld und sehe kläglich zu, wie er es zählt.
    » Das ist zu wenig«, sagt er.
    » Ich weiß«, sage ich rasch. » Ich zahle die Differenz mit der nächsten Rate zurück, mit Extrazinsen, wenn Sie wollen. Aber ich musste diese Woche die Miete bezahlen, deshalb…«
    » Du gibst mir noch fünfhundertfünfzig Dollar. Sofort«, unterbricht er mich. Er verschränkt die Arme und sieht mich an. » Du willst doch Cosmo nicht verärgern, oder?«
    » Cosmo wird das verstehen…« Ah, meine piepsige Mausstimme ist zurück.
    Nicky schüttelt den Kopf. » Ich gehe nicht ohne die vollen Tausend. Glaub mir, du möchtest dir die Folgen ersparen.«
    » Aber ich…« Ich blicke hinüber zu Cosmos Wagen. Hinter der Scheibe kann ich seinen Arm sehen. » Wenn ich nur mal kurz mit ihm reden könnte…«
    Nicky seufzt ungeduldig, macht seine Jacke auf, greift in die Innentasche und zieht… einen Schlagring heraus?
    Ich keuche erschrocken. » Wollen Sie mich schlagen?«
    » Hast du das Geld?«
    » Ja, aber erst nächste Woche, ich kann nicht…«
    Nicky streift sich achselzuckend den Schlagring über, zieht einen Handschuh aus Leder darüber und drängt sich an mir vorbei ins Haus.
    » Nein, nein, nein, bitte nicht.« Ich drehe mich um und folge ihm. » Nicky, ich möchte nicht… bitte, gehen Sie wieder, ich verspreche Ihnen…«
    Er läuft die Treppe hoch und marschiert direkt durch zur Küche.
    Ich sause ihm hinterher, während ich ihn verzweifelt anflehe. » Bitte, bitte, bitte, ich verspreche Ihnen, nächste Woche…«
    Nicky wirkt hier so fehl am Platz, so verkehrt in unserer bezaubernden, heiteren Küche. Er bleibt vor der Spüle stehen und sieht sich Cocos Kräutergarten auf der Fensterbank an.
    » Nette Küche. Sehr gemütlich.«
    Dann schlägt er die Scheibe ein. Das Geräusch von splitterndem Glas ist so laut, dass ich einen spitzen Schrei ausstoße. Wird er das Haus demolieren, eine Scheibe nach der anderen, um mir eine Lektion zu verpassen? Und dann? Wir sind ganz allein im Haus, nur er und ich!
    Plötzlich wird mir ganz schlecht vor Angst.
    » Hast du die fünfhundertfünfzig, die du uns noch schuldest?«
    » Nein, die habe ich nicht, aber bitte…«
    » Ich habe sie«, sagt jemand. Ich drehe mich um.
    Es ist Coco, die im Türrahmen steht und das Geld in ihrer ausgestreckten Hand hält. Sie zittert, und sie ist sehr blass. Aber sie hält Nickys Blick stand.
    Nicky sieht zu mir, dann wieder zu Coco, und zuckt mit den Schultern. » Gut. Glaub mir, es ist besser so. Wenn Cosmo seine Spezialisten auf so nette kleine Mädchen wie euch hetzt, sieht die Situation ganz anders aus.«
    » Verlassen Sie unser Haus.« Coco klingt knallhart und sieht auch so aus. Wow.
    » Und nächste Woche hast du die vollen Tausend, oder es passiert was, das dir nicht gefallen wird«, sagt Nicky über seine Schulter hinweg. Er geht, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter.
    Während Coco die Haustür hinter ihm zuknallt und zweimal

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