Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
wissen darüber Bescheid. Urvon gäbe seinen ganzen Reichtum dafür; Zandramas die Verehrung der Menschen; Mengha seine Seele – und wahrlich hat er das bereits, indem er sich der Hilfe von Dämonen bedient. Selbst Agachak, der Hierarch von Rak Urga, gäbe seine Vorherrschaft in Cthol Murgos auf, nur um ihn zu besitzen.«
    »Wie ist es möglich, daß etwas so Wertvolles meiner Aufmerksamkeit entging?«
    »Eure Aufmerksamkeit gilt weltlichen Dingen, Zakath. Der Sardion ist nicht von dieser Welt – ebensowenig wie es die andere Hälfte des geteil-ten Steines ist.«
    »Die andere Hälfte?«
    »Die Angarakaner nennen sie Cthrag Yaska und die Menschen des Westens Auge Aldurs. Cthrag Sardius und Cthrag Yaska wurden in dem Augenblick gespalten, als es zur Geburt der beiden gegensätzlichen Notwen-digkeiten kam.«
    Zakaths Gesicht war sehr bleich geworden, und er verschränkte krampfhaft die Hände, um sie vom Zittern abzuhalten. »Dann ist wirklich alles wahr?« fragte er heiser.
    »Alles, Kal Zakath. Alles.«
    »Sogar, daß Belgarion das Kind des Lichtes und Zandramas das der Finsternis ist?«
    »Auch das.« Er wollte sie noch etwas fragen, doch sie hob die Hand.
    »Meine Zeit ist knapp, Zakath, und ich muß Euch jetzt etwas enthüllen, das für Euch wichtiger ist. Euer Leben nähert sich einem bedeutenden Wendepunkt. Legt Eure Gier nach Macht und Rache ab, sie sind nur kindisches Spielzeug. Kehrt nach Mal Zeth zurück, um Euch auf Eure Rolle in der bevorstehenden Begegnung vorzubereiten .«
    »Meine Rolle?« Er klang erschrocken.
    »Euer Name und Eure Aufgabe stehen in den Sternen geschrieben.«
    »Und was ist diese Aufgabe?«
    »Ich werde sie Euch erklären, wenn Ihr bereit seid zu verstehen, was Ihr tun müßt.«
    Sein Gesicht wurde reglos, und er seufzte. »Ich fürchte, ich werde nicht mitmachen, Cyradis. Was Ihr verlangt, ist völlig unmöglich.«
    »Dann werdet Ihr ganz gewiß sterben, noch ehe die Jahreszeiten wechseln. Überlegt, was ich Euch gesagt habe, und überlegt gut, Kaiser. Ich werde wieder mit Euch sprechen, wenn die Zeit gekommen ist.« Sie begann zu flimmern und verschwand.
    Zakath starrte auf die Stelle, wo sie gestanden hatte. Sein Gesicht war bleich, und er hatte die Zähne zusammengebissen.
    »Nun, Zakath, seid Ihr jetzt überzeugt?« erkundigte sich Belgarath.
    Der Kaiser stand auf und ging unruhig hin und her. »Das ist eine absolute Absurdität!« rief er plötzlich erregt.
    »Ich weiß«, entgegnete Belgarath ruhig, »aber die Bereitschaft, das Ab-surde zu akzeptieren, ist schon ein Zeichen von Glauben. Vielleicht ist gerade der Glaube der erste Schritt der Vorbereitung, von der Cyradis sprach!«
    »Es ist nicht, daß ich es nicht glauben möchte, Belgarath.« sagte Zakath mit seltsam demütigem Ton. »Es ist nur…«
    »Niemand hat behauptet, daß es leicht sein würde«, sagte der alte Mann.
    »Aber Ihr habt schon des öfteren Dinge getan, die nicht einfach waren, oder?«
    Zakath ließ sich gedankenversunken wieder in den Sessel fallen. »Warum ich?« klagte er. »Weshalb muß ich in so was verwickelt werden?«
    Unwillkürlich lachte Garion.
    Zakath blickte ihn kalt an.
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Garion, »aber seit ich vierzehn war, habe ich immer wieder gefragt ›warum ich‹? Niemand hat mir darauf je eine befriedigende Antwort gegeben. Aber man gewöhnt sich allmählich an die Ungerechtigkeit.«
    »Es ist ja nicht, daß ich Verantwortung irgendwelcher Art ablehnen möchte, Belgarion. Es ist nur, daß ich nicht begreife, von welcher Hilfe ausgerechnet ich sein könnte. Ihr habt vor, Zandramas zu stellen, Euren Sohn zurückzuholen und den Sardion zu zerstören. Das ist es doch in et-wa, nicht wahr?«
    »Ein bißchen komplizierter ist es schon«, warf Belgarath ein. »Die Zerstörung des Sardions wird kataklysmische Ausmaße annehmen.«
    »Das verstehe ich nicht. Genügt denn nicht bloß eine Handbewegung, und dann gibt es ihn nicht mehr? Schließlich seid Ihr doch ein Zauberer –
    wie man sagt.«
    »Das ist verboten«, murmelte Garion unwillkürlich. »Man kann Dinge nicht ›entschaffen‹. Das hat Cthuchik versucht und sich dabei selbst vernichtet.«
    Zakath blickte Belgarath stirnrunzelnd an. »Ich dachte, Ihr hättet ihn ge-tötet.«
    »Das denken die meisten.« Der Alte zuckte die Schultern. »Es trägt zu meinem Ruf bei, also streite ich es nicht ab.« Er zupfte an einem Ohrläppchen. »Nein, ich fürchte, wir müssen das Ganze bis zum Ende durchste-hen. Ich bin sicher,

Weitere Kostenlose Bücher