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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Sache auf sich beruhen? Glauben Sie mir, diese Untersuchung ist nichts für einen normalen Mann«, sagte Saint schließlich.
    »Wir haben keine andere Wahl. Kommen wir zurück zum Manuskript – haben Sie solche Dinge in Sinatras Haus gesehen?«
    »Nein, Mann. Ich hab überhaupt nichts in der Art gesehen«, antwortete Saint.
    Brogan richtete sich aus seiner lehnenden Haltung auf. Venice hob langsam den Blick und sah ihn an. Seine Hände lagen auf der Hantelstange vor ihm, die Arme angespannt, als wäre er bereit, sich blitzschnell abzudrücken.
    »He, Jefferson«, sagte Brogan und sah Saint in die Augen.
    »Ja?«
    »Was hat die Spurensicherung bei der Leiche dieses Drogendealers festgestellt, die wir hinter Saints Apartment entdeckt haben?«
    Jefferson nickte und nahm den Ball auf. »Sie haben festgestellt, dass er mit ’ner 22er erschossen wurde.«
    »Und was wurde in Saints Wohnung gefunden?«
    »Eine Pistole, was einen Verstoß gegen seine Bewährungsauflagen darstellt.«
    »Und welches Kaliber hatte die Handfeuerwaffe?«
    »Es war eine 22er.«
    Brogan sah Saint unverwandt an. »Was glauben Sie, Saint, was wir feststellen werden, wenn wir die Kugel aus dem toten Dealer mit einer vergleichen, die aus Ihrer Pistole abgefeuert wurde?«
    Jefferson wusste, dass Brogan nur bluffte. Sie hatten beide den Bericht der Spurensicherung gelesen. Das Projektil war gegen das Rückgrat des Junkies geprallt und dabei völlig deformiert worden. Ein Vergleich der Geschosse war somit unmöglich. Aber das konnte Saint nicht wissen. Ansonsten gab es zwar nichts, das Saint mit dem Mord an dem Dealer in Verbindung brachte, doch selbst wenn es den Detectives nicht gelang, Saint mit der 22er festzunageln, konnten sie ihn jederzeit wieder ins Blade schicken, weil er gegen die Bewährungsauflagen verstoßen hatte – einmal durch den Einbruch in Sinatras Haus, zweitens wegen unerlaubten Waffenbesitzes. Und der Bewährungsausschuss sah es gar nicht gern, wenn Exsträflinge bei Raubüberfällen und Einbrüchen mitmachten und sich heimlich Waffen zulegten.
    Saint schwieg einen Augenblick betreten; dann lächelte er und sah erst Brogan, dann Jefferson an. »Okay, Sie wollen diesen Fall unbedingt aufklären. Sie wollen den Teufel in seinem eigenen Stall jagen. Meinetwegen. Ich werde Sie nicht daran hindern.«
    »Das Manuskript?«, hakte Brogan nach. »Wo ist es?«
    Saint stieß einen Seufzer aus. »Nachdem wir in Sinatras Haus waren, gingen Five und Q nach oben. Ich bin unten geblieben, bei der Tür, und hab die Fenster im Auge behalten. Das hab ich Ihnen ja alles schon gesagt.«
    »Ja. Weiter.«
    »Tja, und da hab ich dieses alte Buch liegen sehen. Niemand war in der Nähe, also hab ich’s genommen. Als dann all die anderen Sachen passierten, bin ich aus dem Haus gerannt und nach Hause, und da hab ich dann gemerkt, dass ich es noch dabeihatte.«
    »Warum haben Sie uns das nicht gleich auf dem Revier gesagt?«
    »Ich hatte Angst, Mann, ’ne Scheißangst. Ich wollte nicht mehr erzählen, als ich unbedingt musste.«
    »Was haben Sie mit dem Manuskript gemacht?«, fragte Brogan.
    »Ich hab’s meiner Mom gegeben. Sie hatte es auch, als Sie meine Wohnung durchsuchten. Five sollte das Scheißding abliefern, aber er war ja tot. Ich hab’s mir später zurückgeholt.«
    »Haben Sie es weggeworfen?«, fragte Jefferson.
    »Nee, Mann.«
    Jefferson fiel ein Stein vom Herzen. »Und wo ist es jetzt?«
    »Ich hab’s nicht mehr.«
    »Reden Sie keinen Mist.«
    »Im Ernst, Mann«, sagte Saint. »Ich erzähl Ihnen keinen Scheiß. Glauben Sie, ich will zurück ins Blade? Wegen irgendeinem Junkie, den ich gekillt haben soll?«
    »Wo ist dann das Manuskript?«, fragte Brogan.
    »Ich sagte doch, ich hab’s nicht mehr.«
    Brogan schüttelte den Kopf. »Das führt uns nicht weiter.«
    »Ich hab’s verkauft«, sagte Saint unvermittelt.
    »Sie haben was ?«, entfuhr es Jefferson. Er konnte es nicht glauben. Wer sollte von einem Mann wie Saint eine alte Handschrift kaufen?
    »Es waren bloß ein paar alte Blätter, aber ich konnte irgendwie spüren, dass irgendwas damit nicht in Ordnung war. Wie manchmal bei anderen Typen … der Bursche sieht ganz in Ordnung aus, aber man weiß irgendwie, dass er link ist. Genauso ist es mir mit diesem alten Plunder ergangen. Als würden Les Invisibles drin stecken, die Geister der Toten.«
    Jefferson erinnerte sich, dass Saint bei seiner Vernehmung Les Invisibles erwähnt hatte. Damals hatte er ihm nicht geglaubt. Doch die Zeiten

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