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Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter

Titel: Dämonen-Reihe Bd. 4 Traumsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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distinguierter Miene zu sehen.
    »Leander Rerrick, so heißt du also«, flüsterte Ella. »Wusste ich doch, dass ich dich irgendwoher kenne.«
    Dann schlüpfte sie auf die Terrasse und setzte ihren Weg zum Teich fort. Als sie das Ufer erreicht hatte, ließ sie sich auf die Knie fallen und starrte auf das Wasser … das zu ihrer Enttäuschung nur Wasser war, auf dem geschlossene Seerosen schwammen. Von dem
    Nachtfalter war keine Spur zu entdecken.
    Konnte das wirklich sein? Hatte sie sich getäuscht, ein Zeichen gelesen, wo keines
    gewesen war? Für einen Moment glaubte sie, den Verstand zu verlieren, aufgezehrt von Sehnsucht und Bedürftigkeit.
    Langsam senkte Ella ihre Hand in das Wasser, und als sie sie wieder herauszog, sah es einen Herzschlag lang so aus, als hätte sie ihre Finger in Quecksilber getaucht, das nun in Tropfen hinabrann und die Oberfläche des Teichs erschütterte.
    Die von den Tropfen ausgelösten Ringe brachen den Spiegel in konzentrische Kreise, auf dessen Erhebungen sich Silber zeigte, bevor die Wellen sich wieder glätteten.
    Ella starrte auf das Wasser, aus dessen Tiefe ihr Spiegelbild auftauchte. Allerdings nicht bloß das ihrige. Neben ihr saß ein Schemen, und obwohl es dauerte, bis er Konturengewann, wagte sie es nicht, auch nur zu blinzeln. Es war Gabriel, und beim Blick in den Teich wirkte es, als säße er neben ihr.
    »Das hat der Inkubus also gemeint, als er sagte, ich hätte noch einen weiteren Traum«, wisperte sie. »Zumindest bist du ein wesentlicher Teil von ihm, wie ein Splitter.« Die Erkenntnis breitete sich wie eine Flutwelle in ihr aus. »Gabriel, ich werde dich jetzt auf diese Seite der Nacht holen. So wie die blaue Blume, die ihren Weg in den Garten gefunden hat.«
    -
    Mit geschlossenen Augen richtete Ella sich auf und stieg in den Teich. Das Wasser
    schmiegte sich an sie, angenehm und kühl. Es umschloss sie und trug sie zugleich, als sie zur Mitte des Teichs schwamm. Ella holte noch einmal tief Luft, dann tauchte sie unter. Nur für einen Augenblick. Sie spürte seine Hand, griff nach ihr, dann stieg sie wieder auf.
    Hell und warm, reines Gold. Ich sehe es vor mir und bin geradezu geblendet.
    Ich tauche ein in seine geschmeidige Umarmung, lasse mich mitreißen von seinem Willen.
    Spüre, wie ich aus dem Garten gerissen werde und eine Grenze überquere.
    Werde neu und bin doch alt, nehme Form an, während ich mich verliere. Lasse alles geschehen, denn das Einzige, was zählt, ist diese Umarmung, die mich hält.
    Ich gehe mit, weil sie es will. Weil sie es kann. Blicke durch den Spiegel und kein einziges Mal zurück.
    -
    »Hab dich«, sagte sie, während Gabriel auftauchte. »Endlich.«
    »Du hast mich?« Er sah sich um, als wäre er gerade erst erwacht. »Schau mal einer an, du hast mich wirklich.«
    »Ja«, sagte Ella. »Ich bin eben ein echter Traumfänger. Wenn mir der eine Traum verloren geht, dann fange ich mir einfach einen neuen.«

Kapitel 42
    Schlaf süß
    Im Erwachen kam es Gabriel so vor, als würde er sich nicht lediglich von einem
    Traum losreißen, der ihn viel zu lange umfangen gehalten hatte, sondern als würde er seine Lider überhaupt zum ersten Mal aufschlagen und den neuen Tag begrüßen.
    Der neue Tag hatte grün-braun gesprenkelte Augen und sah ihn erwartungsvoll an.
    »Und ich habe dich immer noch und gebe dich nicht mehr her« erklärte Ella. »Nur damit du es weißt.«
    Gabriel musste sich räuspern, weil seine Stimmbänder noch halb schliefen. »Wenn du
    glaubst, du kannst mir Angst machen, dann muss ich dich leider enttäuschen. Frauen, die im Mondschein baden, sind vielleicht eine Klasse für sich, aber ich fühle mich ihnen durchaus gewachsen.«
    »Große Sprüche klopfen kann jeder«, behauptete Ella.
    »Meinetwegen, aber ich kann es auch beweisen«, hielt Gabriel dagegen und begrub Ella kurzerhand unter seinem Gewicht.
    Als es ihm endlich gelang, sich von dem Zauber ihrer im Mondlicht schimmernden Haut zu lösen, konnte Gabriel es immer noch nicht fassen. »Wie hast du das nur angestellt?«, sprach er aus, was ihm nach wie vor unmöglich schien, obwohl er zweifelsohne neben Ella im
    weichen Gras lag.
    »Würdest du mir glauben, wenn ich dir erzählte, dass mir ein Nachtfalter den Weg zu dir, meinem Traummann, gezeigt hat?«
    »Ich glaube dir alles«, erklärte Gabriel wahrheitsgetreu. Sie hatte sich auf dem Unterarm aufgerichtet, und er nutzte die Gelegenheit, ihre mit Grasflecken übersäte Schulter zu streicheln.
    »Dann glaubst du mir

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