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Dämonenherz

Dämonenherz

Titel: Dämonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Talbot
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einem beeindruckenden Vorbau aus Schrubbern,Besen und Wischmopps quälte sich aus der engen Kabine. Er wurde von einem Mann geschoben, und als Anna zum zweiten Mal hinsah, fielen ihr beinahe die Augen aus dem Kopf. Er trug einen blauen Arbeitsoverall und war ohne Zweifel Martin Guyot. Er entdeckte Anna und rollte langsam auf sie zu, wobei er den Wagen wie einen Schutzschild vor sich herschob. Anna stand auf. Ihr Vorrat an Verständnis war für diesen Tag endgültig aufgebraucht. Konnte sich nicht einmal jemand so verhalten, wie man das von ihm erwartete?
    »Wenn das ein Scherz sein soll, dann bin ich nicht amüsiert. Oder arbeiten Sie hier undercover ?«
    Guyot war offenbar auch nicht zum Lachen zumute. Er stoppte den Wagen keinen Millimeter vor Annas Schuhspitzen, schnappte sich einen Lappen und begann, den gläsernen Couchtisch abzuwischen.
    »Was machen Sie hier?«, fragte er, aber es klang eher nach einer Abfuhr als nach höflichem Interesse.
    »Das könnte ich genauso gut Sie fragen. Ich denke, Sie sind Fotograf!«
    »Schschsch.«
    Guyot deutete auf den Portier, der aufmerksam zu ihnen herüberspähte.
    »In meiner Mittagspause, ja.«
    »Und die Akkreditierungen? Haben Sie die etwa gefälscht?«
    »Welche Akkreditierungen?«
    Anna trat einen Schritt näher. »Hören Sie, von mir wird keiner etwas erfahren. Wenn Sie mir die Speicherkarte mit den Fotos überlassen, die Sie heute Mittag von Carl Weller gemacht haben.«
    »Von wem?«
    Mit enervierender Gleichgültigkeit schichtete Guyot die durcheinandergeratenen Zeitungen wieder aufeinander.
    »Von Carl Weller. Tun Sie doch nicht so, als wüssten Sie nicht, von wem ich rede.«
    Guyot nahm den Papierkorb und leerte ihn in einen blauen Sack an der Seite seines Wagens.
    »Ichweiß tatsächlich nicht, was Sie meinen. Aber wenn Sie die Fotos meinen, die ich heute vom Springbrunnen im Park gemacht habe – die habe ich bereits an die Redaktion verkauft.«
    Mit stillem Zorn beobachtete Anna, wie sich die Selbstzufriedenheit auf dem runden Gesicht Guyots ausbreitete.
    »Dann fordern Sie sie wieder zurück.«
    »Ausgeschlossen.«
    Er trug den Papierkorb zurück in die Ecke. Anna überlegte fieberhaft. Guyot sah nicht so aus, als ob er den Deal seines Lebens wieder rückgängig machen würde. Geld, um ihn zu bestechen, hatte sie keines. Auf sanfte Bitten würde er sich vermutlich auch nicht einlassen. Die Fotos würden morgen erscheinen. Es sei denn, sie würde ihm etwas bieten, das weit über den Abdruck eines Schnappschusses hinausging.
    Sie zwang sich zu einem verschwörerischen Lächeln.
    »Nun, wenn Ihnen das reicht … Ich hätte Ihnen nämlich einen Vorschlag zu machen.«
    Guyot steckte die Hände in die Taschen seines Overalls und begann, abwartend mit den Füßen zu wippen.
    »Fünfhundert«, sagte er. »Keinen Cent weniger. Dann frage ich auch nicht nach, warum Weller so erpicht darauf ist, dass er hier nicht gesehen wird.«
    Anna trat einen Schritt näher. Der schwache Duft von Alkohol kam definitiv nicht von der Flasche Glasreiniger.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Obwohl ich es weiß. Ich finde, dafür kommt il scorpio noch verdammt gut weg.«
    »Wer bitte?«
    Doch Guyot fühlte sich plötzlich wieder zu Niederem berufen. Er ging hinter dem Putzwagen in Position und sah nicht so aus, als ob irgendetwas auf dieser Welt ihn nun davon abhalten könnte, Anna über den Haufen zu fahren. Sie musste an die Speicherkarte kommen. Und Guyot überzeugen, die Veröffentlichung der Fotos zu verhindern. Oder zumindest zu verschieben, bis sie den Job hatte.
    »Ichbiete Ihnen etwas viel Besseres als Geld«, sagte sie. »Was halten Sie von einem Exklusivinterview?«
    Weller würde nicht begeistert sein. Aber wenn sie Guyot dazu brachte, es erst zu veröffentlichen, wenn der Finanzhai längst das Land verlassen hatte, müsste ihr Plan funktionieren. Ihrer Erfahrung nach wurden die wichtigsten Gespräche immer vormittags geführt. Also könnte Weller einen Termin in der Mittagspause der Konferenz wahrscheinlich einschieben.
    »Morgen Mittag. Vierzehn Uhr. In der Casino-Suite des Grand Hotels.«
    »Ein Interview?« Habgier glitzerte in seinen kleinen Augen. »Das kaufe ich Ihnen nicht ab. Weller gibt keine Interviews.«
    »Doch. Er wird Ihnen zuliebe eine Ausnahme machen. Wenn Sie ihm ein kleines bisschen entgegenkommen.«
    Sie lächelte ihn zuckersüß an und streckte die Hand aus. Dabei vermied sie jeden Gedanken daran, wie Weller wohl rea gieren würde, wenn er von diesem Termin

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