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Daemonenherz

Daemonenherz

Titel: Daemonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Zogg
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leuchteten hell in dieser dumpfen Schwarz-Weiss-Umgebung.
    Neben der Echse stand ein Mann, der komplett aus Asche zu bestehen schien. Nur seine Augen leuchteten wie zwei glühende Stück Kohle und sie ruhten auf mir. Nur ein Fünkchen Belustigung spiegelte sich darin und ich wusste, dass es Samael sein musste. Die imposante Echsengestalt passte zu Legion. Aeshma saß etwas abseits auf einer Kiste und ließ uninteressiert die Beine baumeln. Über ihr schwebte eine wunderschöne Gestalt. Es verschlug mir fast den Atem, als ich Vanth erblickte. Schwarze Schmetterlinge flirrten um sie herum, saßen auf ihr und bildeten ein Kleid aus hauchdünnen Flügeln und Gliedern. Ihre Haare leuchteten lila und fielen fein über ihre sonnengebräunte Haut. Sanft schlug sie mit ihren großen, schwarz-violetten Schmetterlingsflügeln und landete sanft wie eine Feder neben mir. Ihre Stimme jagte mir einen wohligen Schauer über den Rücken.
    «Du kannst es ja doch», flüsterte sie und lächelte zurückhaltend.
    Ich nickte bloß dämlich. Neben ihr sah ich aus wie ein Monster aus der Hölle und ich fragte mich, wie ich ebenfalls so schön wie Vanth werden könnte. Oder wie Lilith. Warum musste ich aussehen wie ein halber Drache, wenn andere wie Elfen daher kommen konnten?
    Nun gut, Legion hatte es auch nicht gerade ästhetisch getroffen. Dafür umso beeindruckender.
    Ich begnügte mich mit dem Gedanken, dass ich vielleicht ebenfalls mehr beeindruckend als schön war. Und das ich mit Lucifel im Bett gewesen war. Das wiederum brachte mich zum Grinsen.
    «Das mit dem Neid auf meine Schönheit legt sich», säuselte Vanth und lächelte freundlich. Sie schien das todernst zu meinen. «Das ist eine meiner natürlichen Eigenschaften als Dämon.»
    «Beruhigend», murmelte ich.
    Mein Blick fiel auf mein Handgelenk. Ich hatte nicht nur in die Höllenebene gewechselt, ich trug auch mein Höllenequipment. Der Armreif mit meinem Computer schlang sich kühl über meine erhitzte Haut.
    «Hier», donnerte Legions Stimme und ich zuckte zusammen.
    Mit seiner riesigen Klaue reichte er mir einen weiteren Armreif. «Leg ihn an.»
    Zögernd nahm ich das Ding in meine Finger, das an seiner Klaue beinahe fragil wirkte. Aber es war massiv. Und schwer. Ich ließ den Reif um mein Handgelenk zuschnappen.
    Sofort brach ich in die Knie und schrie aus Leibeskräften. Während die Schmerzen mein Hirn zu durchfressen schienen, fraß sich scheinbar etwas anderes durch jedes Glied meiner Finger. Ungläubig und unter Tränen starrte ich auf meine Hand. Fünf glänzende Spitzen bohrten sich gerade durch meine Fingerkuppen ins Freie. Sie verbanden sich mit einer metallenen Linie und bildeten ein Netz in meiner Handfläche. Ich biss die Zähne zusammen und wimmerte stoßweise.
    «Was zur Hölle…» brachte ich hervor.
    «Daran gewöhnst du dich auch», kicherte Aeshma. «Der Seelenfänger ist etwas schmerzhaft, aber es wird von Tag zu Tag besser.»
    «Ich muss das jeden Tag machen?!» keuchte ich und schüttelte meine Hand, um die Schmerzen irgendwie los zu werden. Aber es nützte nichts. Mir war schlecht. Keine Chance, mich auf die bevorstehende Arbeit zu konzentrieren.
    «Was dachtest du?» 
    «Vergiss es!» rief ich. «Ich kündige!»
    Nun lachte Legion. Es klang wie eine Lawine.
    «Du kannst nicht einfach kündigen. Außerdem habe ich gehört, du wolltest den Job?»
    Zähneknirschend schwieg ich und starrte auf den Boden.
    «Ich würde ja zu gern wissen, was Lucifel geritten hat, jemanden wie dich zu einem
Hunter
zu machen. Du bist Anfängerin!»
    Ich grinste innerlich breit und merkte, wie ich errötete. Aber ich schwieg. Es ging die vier nichts an. Es ging niemanden etwas an und ich würde es geheim halten, solange es nur ging. Die Tatsache, dass ich mich quasi hoch geschlafen hatte, würde meine Beliebtheit vermutlich nicht gerade steigern.
    «Völlig egal. Du bist jetzt im Team und ich will volle Leistung sehen, ist das klar? Also reiß dich zusammen.»
    Ich nickte stumm.
    «Sollen die Engelchen zittern vor uns», kicherte Aeshma, wurde aber von Legion mit einem feurigen Blick zum Schweigen gebracht.
    «Wie lange noch?» fragte Vanth ungeduldig.
    Da knarzte es in meinem Ohr.
    «Hallo hallo liebes Team 85X. Mein Name ist Vex und ich werde heute ihr
Tracker
sein. Bitte stellen sie ihre Sitzlehne senkrecht und klappen sie die Tische vor sich ein. Wir legen in Kürze los und ich verspreche ihnen, es wird wie immer ein Höllenritt.»
    Die Stimme klang fröhlich und ich

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