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Dämonisches Tattoo

Dämonisches Tattoo

Titel: Dämonisches Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Melzer
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niederließ. Kate löffelte Zucker in den Kaffee und schüttete Milch hinein. Erst beim Umrühren wurde ihr bewusst, dass Munarez sie musterte.
    »Ich hätte Sie fast nicht erkannt«, meinte die Polizistin nach einer Weile.
    »Das ist die Haarfarbe.«
    »Wohl eher die fehlende Farbschicht in Ihrem Gesicht und der viele Stoff Ihrer Klamotten. Kein Wunder, dass da draußen niemand auf Sie aufmerksam geworden ist, obwohl Ihr Foto durch alle Medien geistert.«
    »Ich bin eben wandelbar.« Grinsend nippte sie an ihrem Kaffee, wurde jedoch schnell wieder ernst, als sie Munarez’ Blick auffing. Seufzend stellte sie die Tasse ab und lehnte sich zurück. »Wissen Sie von dem Indianer, der Chase damals angesprochen hat?«
    »Als Cassells Frau ermordet wurde.« Munarez nickte. »Ryans Bericht dazu liegt in der Akte.«
    Stück für Stück berichtete Kate, was seitdem geschehen war, ergänzte ihre eigenen Erlebnisse mit den Dingen, die Chase ihr erzählt hatte, und zeichnete auf diese Weise mit ihren Worten ein vollständiges Bild. Allerdings beschränkte sie sich dabei auf den Fall. Was zwischen Chase und ihr passiert war, ging die Polizistin nichts an. Obwohl Munarez’ Augenbraue an einigen Stellen nach oben gewandert und ihr der eine oder andere Fluch über die Lippen gekommen war, hatte sie Kate kein einziges Mal unterbrochen.
    »Chase versucht den Indianer zu erreichen«, schloss Kate ihren Bericht. »Bisher allerdings ohne Erfolg.«
    Munarez rührte sich nicht. Sie saß einfach nur da, die Kaffeetasse in Händen, und starrte Kate in einer Mischung aus Misstrauen und Unglauben an. »Und was erwarten Sie von mir?«, fragte sie schließlich.
    »Können Sie Cassell nicht irgendwie aus dem Verkehr ziehen?«
    »Ich soll ihn einlochen? Ohne Beweise?« Die Polizistin schüttelte den Kopf. »Das lässt das Gesetz nicht zu.«
    Kate dachte kurz nach. »Könnten wir ihm vielleicht eine Falle stellen?«
    »Wie soll das gehen,
Tesorita?
«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Kate. »Ich weiß nur, dass er eine Gefahr für Chase ist.« Das Problem war, dass sie keinen Plan hatte – außer dem, zu Munarez zu gehen und darauf zu hoffen, dass die Polizistin Cassell hinter Schloss und Riegel stecken würde. Sie fuhr sich über die Stirn. »Ich hatte mir das wohl ein wenig zu einfach vorgestellt. Cassell aus dem Weg schaffen, damit er Chase nicht mehr in den Rücken fallen kann, und dann dafür sorgen, dass Sie und Ihre Leute ihn bei der Suche nach dem Schlitzer unterstützen.« Sie schüttelte müde den Kopf. »Er schafft das unmöglich allein. Wir haben es versucht.«
    »Warum sind Sie so versessen darauf, ihm zu helfen?«
    »Er hat sonst niemanden und er steht mit dem Rücken zur Wand.«
Abgesehen davon bedeutet er mir etwas.
»Können wir Cassell nun eine Falle stellen oder nicht?«
    »Darüber muss ich in Ruhe nachdenken.« Die Polizistin stand auf, nahm die leeren Kaffeetassen und stellte sie in die Spüle. »Am besten schlafen Sie heute Nacht hier und wir sprechen morgen früh weiter.«
    »Sie wollen, dass ich hierbleibe? Ist das Ihr Ernst?«
    »Ich will nicht riskieren, dass Sie wieder untertauchen.«
    Munarez hätte ihr längst Handschellen anlegen und sie aufs Revier schleifen können. Dass sie es nicht getan hatte, wertete Kate als gutes Zeichen – sie würde kaum ein SWAT-Team rufen, das sie im Schlaf überfiel und festsetzte. Die Nacht über hierzubleiben war allemal besser, als in die Enge ihres Hotelzimmers zurückzukehren.
    »In Ordnung.«
    Munarez holte eine Decke und ein Kopfkissen aus dem Schlafzimmer und warf beides auf die Couch. Den größten Teil der Nacht verbrachte Kate jedoch damit, im Wohnzimmer auf und ab zu laufen und sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie eine Falle für Cassell aussehen konnte. Als sie endlich ein wenig Ruhe gefunden hatte, weckte sie kurz darauf der Kaffeeduft, der von der Küche ins Wohnzimmer zog. Kate schlug die Decke zurück, stand auf und ging in die Küche. Munarez saß am Tisch und blätterte in einer Tageszeitung, Kaffee dampfte in zwei Tassen und auf einem Teller lagen mehrere Sandwiches. Ein wenig wehmütig dachte Kate daran, dass es sonst Chase gewesen war, der ihr Sandwiches gemacht hatte – das letzte Mal, kurz nachdem sie Cassell und Munarez entkommen waren und sie so wütend auf ihn gewesen war.
    »Guten Morgen, Detective.«
    Munarez sah auf. »Anita.«
    »Kate.«
    Die Polizistin nickte nur, faltete ihre Zeitung zusammen und legte sie zur Seite. Sobald Kate saß, schob sie

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