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Damian

Damian

Titel: Damian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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verriegelt. Entsetzt schaut sie Damian an:
    „Was soll das? Lass mich sofort aussteigen, sonst...“, weiter kommt sie nicht, denn er beugt sich zu ihr, greift nach ihrer Hand um sie festzuhalten und blickt ihr ernst in die Augen.
    „Rachel, sei vernünftig. Du hyperventilierst und Dein Kreislauf spielt verrückt. Glaubst Du etwa, ich hätte nicht bemerkt, was in der Grabkammer mit Dir los war?“ Rachel fühlt sich ertappt und irgendwie auch bloßgestellt. Dann hat er also tatsächlich ihren Schwächeanfall oder was immer es war mitbekommen? Verdammt, sie hätte ihn nicht fragen dürfen, ob er auch Stimmen hört und im Nachhinein betrachtet kommt dieser seltsame Vorfall Rachel einfach nur noch albern vor. Vermutlich war es ein Windhauch, der diesen zischenden, säuselnden Ton erzeugt hat. Und Rachel glaubte doch tatsächlich für einen Augenblick Stimmen gehört zu haben. Geradezu lächerlich!
    „Ich habe den Männern gesagt, sie sollen das Grab wieder verschließen und das die Arbeiten für heute beendet sind. Es hat keinen Sinn heute noch weiter in dem Grab zu bleiben. Wir benötigen mehr Informationen, Licht und Strom, um uns das, was du glaubst entdeckt zu haben, genau ansehen zu können. Hassan wird bis morgen alle notwendigen Geräte und Materialien besorgt haben und dann können wir wissenschaftlich arbeiten.“ Nur mühsam kann sie sich seinem Blick entziehen und erneut fühlt sie sich gemaßregelt und kommt sich so unendlich naiv vor. Natürlich hat er recht. Verdammt, was ist bloß mit ihr los? Warum ist sie offensichtlich nicht mehr in der Lage logisch nachzudenken? Ist ihr Ehrgeiz etwas Sensationelles zu finden größer als ihre sonst so viel gelobte Sachlichkeit und Disziplin? Sie sieht schweigend nach vorne und nickt. Damian startet den Motor und sie fahren zurück zum Anwesen. Die Rückfahrt ist noch schweigsamer.
     
    Kaum im Haus von Damian angekommen, kommt ihnen Henry schon aufgeregt entgegen:
    „Miss Fletcher, gut, dass sie da sind!“ Rachel verlangsamt ihre Schritte:
    „Was ist? Ist etwas mit dem Professor?“, fragt sie beunruhigt. Henry schüttelt den Kopf:
    „Nein, es ging ihm soweit gut, aber kaum dass sie das Haus verlassen haben, verlangte er von mir, ihm sofort ein Taxi zu bestellen“, berichtet der Hausdiener atemlos
    „Was! Warum denn das? Wo wollte er denn hin?“, bringt Rachel mühsam unter Staunen zustande. Henry schüttelt erneut den Kopf:
    „Das hat er mir nicht gesagt. Er hatte aber seinen Koffer dabei und soweit ich seine Anweisung an den Fahrer richtig verstanden habe, wollte er zum Flughafen.“ Rachel sieht nicht, wie Damian die Augenbrauen nachdenklich zusammenzieht.
    „Aber…ich verstehe nicht, er hatte doch erst in ein paar Tagen eine Verabredung in Kairo. Warum…“, weiter kommt Rachel nicht, denn Henry unterbricht sie, in dem er ihr einen Briefumschlag entgegenhält.
    „Mr. Rubins bat mich, Ihnen das hier zu geben.“ Rachel nimmt den Umschlag mit zitternden Händen an und geht einige Schritte beiseite um ungestört lesen zu können, was der Professor, offensichtlich in Eile, auf das Papier gekritzelt hat.
     
    Rachel,
    kann nicht länger hier bleiben. Muss nach Kairo, es haben sich neue Erkenntnisse ergeben. Mach Dir keine Sorgen, alles wird gut. Ich melde mich.
    Rubins.
     
    In Zeitlupe senkt sie ihren Arm, in dessen Hand sie immer noch zitternd das Blatt Papier hält.
    „Was hat er geschrieben? Geht es ihm gut?“, erkundigt sich Damian interessiert.
    „Ich weiß nicht. Er ist schon nach Kairo geflogen. Das ist alles“, gibt sie zaghaft preis und glaubt ein unsicheres Zittern in ihrer Stimme zu hören. Damian tritt an sie heran.
    „Vielleicht war es etwas Wichtiges, dass ihn veranlasst hat heute schon abzureisen“, versucht er Rachel zu beruhigen. Damian beschleicht jedoch das Gefühl, dass die abrupte Abreise des Professors eher etwas damit zu tun hat, dass er glaubt zu wissen, wer Damian wirklich ist. Aber warum dann Kairo? Mit wem trifft er sich dort?  
    „Du solltest Dir keine Sorgen machen. Der Professor ist ein erfahrener Mann. Er wird seine Gründe haben, warum er schon heute nach Kairo geflogen ist.“
    „Aber er lässt mich hier zurück. Allein…“, mit Dir, dem Grab und dem Fluch , fügt sie in Gedanken hinzu. Damian geht einen Schritt zurück.
    „Du bist nicht allein! Ich dachte, Dir würde etwas an meiner Gesellschaft liegen“, stellt er enttäuscht fest und der Blick in seine traurigen Augen trifft Rachel mitten ins

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