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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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wissen sollen.«
    Lee gab sich keine Mühe, es zu leugnen. »Ich kille niemanden für Sie, Lady. Ich hab andere Ziele vor Augen und nur dafür halte ich noch durch. Ich hab nicht mehr viel Kampfgeist übrig und ich will ihn nicht verplempern.«
    Malinda setzte Gilly auf den Boden, woraufhin das Glaskaninchen sofort unter den Tisch flitzte. »Ich wünschte, du würdest es dir noch einmal überlegen. Vielleicht könnten wir ein Geschäft machen. Gibt es nichts, worum du mich bitten möchtest?«
    Lees Blick huschte zu dem Zauberstab, der an seinem Haken hing.
    Malinda kicherte erneut, doch diesmal klang es weit weniger freundlich. »Das wird dir in deiner Welt nichts nützen«, ließ sie ihn wissen. »Er wäre nichts als ein hübscher Gehstock.«
    »Vielleicht sollte ich das selbst rausfinden.«
    »Es wäre reine Zeitverschwendung, außerdem sollte man die Gutmütigkeit von Malinda nicht so leichtfertig ablehnen oder belächeln. Ich könnte dir das Leben um ein Vielfaches erleichtern.«
    »Mein Leben kann man so oder so im Klo runterspülen, das lässt sich nicht mehr ändern – und ich glaub nicht mal, dass ich das überhaupt will, weil es nämlich viel zu sehr wehtut und ich es nicht mehr ertrage. Aber wenigstens werde ich ein anderes Stück Scheiße mitnehmen, wenn es zum letzten Mal Wasser marsch heißt!«
    »Hoffnung strahlt am stärksten, wenn man es am wenigsten erwartet.«
    »Jede Hoffnung, die ich mal hatte, ist hinüber – und der Drecksack, der dafür verantwortlich ist, wird bezahlen. Alles andere ist mir egal.«
    »Aber was wird aus deinen Freunden hier? Sicherlich darf man sie nicht einfach so unbeachtet lassen, oder? Ihnen könnte ich auch helfen, könnte ihnen gewähren, was sie sich am meisten ersehnen.«
    »Nein, danke«, sagte Spencer.
    Die Atmosphäre in dem kleinen Häuschen hatte sich schlagartig geändert. Was eben noch so gemütlich gewirkt hatte, fühlte sich nun bedrohlich und erdrückend an. Maggie spürte es auch. Die Schatten verdichteten sich. Trotz des Feuers fröstelten die drei Teenager. Malindas sanfte Züge wurden härter. Lee verstärkte den Griff um seinen Einhornknüppel.
    »Ich habe eine Tinktur, die diese abstoßenden Wucherungen in deinem Gesicht heilen würde«, versprach die gute Fee Spencer. »Und ein einziger Tropfen eines Tranks wird die hässlichen Polster des fetten Mädchens in Luft auflösen. Macht euch doch nichts vor – wie oft habt ihr euch nicht schon gewünscht, nicht mehr so grotesk auszusehen?«
    Spencer und Maggie starrten sie an. Die aufgesetzte Liebenswürdigkeit war schlagartig verschwunden. Es war, als spräche nun ein anderer durch Malindas Mund … Der Geruch von Fäulnis breitete sich aus.
    »Wir gehen«, bestimmte Lee, stand auf und richtete das Horn auf die gute Fee. »Wenn Sie jemanden tot sehen wollen, machen Sie sich gefälligst selber die Hände schmutzig. In zehn Minuten werden meine rot genug sein.«
    »Du hast keine Ahnung, was?«, schnaubte Malinda. »Keinen Schimmer, nach all der Zeit! Aber du bist eben doch nur ein Kind. Du begreifst nicht einmal, worum ich dich bitte. Du weißt nicht, wer der Böse Hirte ist.«
    »Ist mir scheißegal – ihr habt an diesem verfluchen Ort so viele Psychopathen, auf einen mehr kommt’s auch nicht an.« Er nickte den anderen beiden zu, die sich ebenfalls erhoben.
    »Oh, aber es ist dir eben nicht egal!«, widersprach Malinda. »Und du kennst ihn sehr wohl. Dein ganzes Leben schon hast du seine Worte gehört, habt ihr alle, vor allem deine Großmutter.«
    »Sie wissen rein gar nichts über meine Familie!«, fuhr Lee sie an. »Spence, greif dir den Stab, die Teestunde mit Tinkerbell ist vorbei.«
    »Ich weiß alles über eure Familien«, sagte Malinda. »Ich habe meine Hausaufgaben gemacht. Lee Jules Sherlon Charles, ich weiß, dass deine Großmutter ein Gemälde vom Bösen Hirten an der Wand in ihrer guten Stube hängen hatte. Ein Bild, das sie versteckte, sobald sie zur Gesegneten wurde.«
    Lee ließ den Schädel sinken. »Moment mal«, murmelte er. »Was genau soll das heißen?«
    »Was faselt sie da?«, nuschelte Maggie.
    Lee glaubte, eine Ahnung zu haben, aber er konnte es einfach nicht fassen. »Das Gemälde bei meiner Grandma war ein Bild von Jesus«, sagte er vorsichtig. »Und sie hat es gegen ein potthässliches Poster von eurem Weißen Schloss ausgetauscht. Sie labern Bullshit!«
    »Der Böse Hirte hat viele Namen in eurer Welt«, ließ Malinda sie wissen. »Es gibt bei euch so viele Propheten in

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