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Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel

Titel: Dancing Jax - 02 - Zwischenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Jarvis
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kann. Aber ich darf sie nicht schlechtmachen, sie ist schlicht übermüdet – das arme Ding schläft nie. Teil der Verwünschung, nehme ich an.«
    »Verwünschung?«, hakte Maggie nach.
    »Einst war sie eine Jungfer, genau wie du, die das Pech hatte, eines Morgens auf Haxxentrot zu stoßen und verbotene Süßigkeiten zu naschen. Die Hexe hat sie verwandelt und auch noch anderes mit ihr angestellt …«
    »Anderes?«
    »Oh, ja, leider. Das Glas ist innen hohl und auch wenn es leer erscheint, so ist es das nicht. Darin ruht etwas Böses. Haxxentrot hat sie mit einer eigens zusammengebrauten Pest befüllt und Gilly mit einer gewissen waghalsigen Veranlagung bestraft. Deshalb darf sie nie zerbrechen. Sollte dies je geschehen, würde die Seuche frei und die Bewohner von Mooncaster allesamt zugrunde richten. Mehr als ihr einen gepolsterten Stall zu geben, kann ich leider nicht für sie tun.« Wieder streichelte sie Gilly und kam dann wieder auf das eigentliche Thema zu sprechen. »In der Hexennacht wollte ich dir mitteilen, dass ich helfen kann. Aber du bist einfach mit der Nacht verschmolzen. Seither habe ich auf deine Rückkehr gehofft.«
    »Warum sollten Sie helfen?«, wollte Lee wissen.
    »Ich bin Malinda«, antwortete sie lächelnd. »Jeder weiß, dass ich helfe, wo immer Hilfe gebraucht wird. Außerdem gibt es noch einen anderen Grund … Schon viel zu lange wird dieses Land von einem schlimmen Übel heimgesucht. Ein Geschwür, dem keiner ein Ende setzen kann. Ein Fluch für unser Leben hier.«
    »Die Hexe?«, fragte Maggie.
    »Die doch nicht!«, stieß die gute Fee aus. »Haxxentrot spinnt ihre Intrigen, jagt den Unvorsichtigen Angst ein und umgarnt arme Maiden wie unsere Gilly, aber sie würde es nie wagen, sich offen mit dem Ismus anzulegen. Als sie in der Hexennacht am Himmel miteinander gekämpft haben, ist sie nur mit knapper Mühe entkommen. Nein, es gibt nur einen wahren Schrecken, der das Reich durchstreift und den alle fürchten, ja, selbst ich – ich vielleicht sogar mehr als alle anderen, denn ich habe schon grässlich gelitten unter seinen barbarischen Händen.«
    »Der Böse Hirte«, murmelte Lee.
    Malinda erschauderte und die Flügelstummel auf ihrem Rücken zitterten. »Allein sein Name erfüllt mich mit Abscheu und Furcht. Er ist der fleischgewordene Hass, nur von der Gier nach Mord und Zerstörung angetrieben.«
    »Können Sie ihn nicht irgendwie verzaubern?«, schlug Maggie vor. »Warum bringt der Ismus ihn nicht mit seinen Rittern zur Strecke?«
    Malinda lächelte traurig. »Wenn wir nur könnten! Doch der Böse Hirte stammt nicht aus diesem Königreich. Auch er kommt aus einer fremden Welt und ist nur ein ungebetener Gast unter uns. Unsere Magie hat keine Macht über ihn und wir vermögen es nicht, ihn zu vernichten. Wir können ihn über die Grenzen jagen, aber wir können uns seiner und seiner Bosheit nicht vollständig entledigen. Immer wieder kehrt er zurück, um neues Leid, neue Qualen zu bringen.« Sie blickte in den Kamin und Tränen traten in ihre hellblauen Augen. »Ich fürchte, schon sehr bald wird er seine bisher schlimmste Missetat vollbringen und ich bin machtlos, es zu verhindern. Nur eine einzige Person kann ihn aufhalten.«
    »Der Castle Creeper?«, überlegte Spencer laut.
    Malinda nickte. »Es steht geschrieben, dass nur ›der namenlose Schatten, der durch Schloss und Nacht streift‹ den zerstörerischen Tanz des Bösen Hirten für immer beenden kann. Einer von euch drei goldigen jungen Menschen muss uns von diesem Unhold erlösen. Wer es auch ist, ich flehe den Castle Creeper an, uns zu Hilfe zu kommen und uns zu retten. Bitte, ich beschwöre dich, während unsere finsterste Stunde bereits naht!«
    Lee blickte die anderen verunsichert an. »Was sollte einer von uns schon gegen diesen Typen ausrichten können?«
    Die alte Frau hielt inne, bevor sie antwortete, und schenkte ihnen ihr liebenswertestes, zuckersüßestes Lächeln. Stille breitete sich aus, die nur vom Knistern der silbernen Flammen im Kamin durchbrochen wurde. Vom Fenster her fiel ein Regenbogen auf ihr Gesicht und die schimmernden bunten Farben ließen den Rest von Malinda dunkel, schon beinahe schmutzig erscheinen.
    »Ich will, dass du ihn tötest«, flötete sie.
    Maggie und Spencer schnauften entsetzt und blickten dann Lee an.
    Malinda beobachtete sie genau, und als sie das Rätsel löste, wurde ihr Lächeln ein breites, siegreiches. »Endlich«, wandte sie sich an Lee. »Du bist es also. Ich hätte es

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