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Dangerous Liaison

Dangerous Liaison

Titel: Dangerous Liaison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savi Jansen
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„Die andere Welt“ heraus und blätterte in den Seiten herum.
    Robin spürte, wie Marcel ihn abwartend betrachtete. Langsam drehte er sich zu ihm herum.
    „Es ist eine Story für eine englische Zeitung“, erklärte er schließlich, als ihm die rettende Lösung einfiel, „Sie wird nicht hier erscheinen!“
    „Aber du bekommst doch bestimmt ein Exemplar“, meinte Marcel und kam langsam auf ihn zu, nahm ihm das Buch aus der Hand und stellte es zurück. Lange sah er dem anderen in die Augen, bis Robin schließlich den Blick senkte. Er konnte schlecht lügen, fühlte sich immer so miserabel dabei.
    „Warum lügst du mich an?“, fragte Marcel leise und enttäuscht.
    Dieser Satz ging Robin mitten ins Herz. Er wollte Marcel doch nicht verletzen, denn immerhin mochte er ihn. Innerlich gab er sich einen Ruck. Vielleicht hatte Jack Recht und er musste endlich seine Anonymität aufgeben?
    Marcel blickte ihn liebevoll und zärtlich, aber zugleich auch drängend an. Er wusste, dass der andere kurz davor war, sich zu offenbaren und hoffte, dass er ihm genug vertraute, um es zu tun.
    Robin griff mit zitternden Fingern nach dem Buch und nahm es wieder aus dem Regal heraus.
    „Ich bin er“, sagte er schließlich schlicht und deutete auf den Namen „Raven Hunt “.
    „Was meinst du jetzt?“, fragte Marcel, die Sache nicht ganz begreifend.
    „Na, ich hab dieses Buch geschrieben“, erklärte er. Da er Marcels ungläubigen Blick bemerkte, holte er seine Geldbörse aus der Gesäßtasche der Jeans, zog den Ausweis heraus und hielt ihn Marcel hin.
    Unter Künstlernamen stand dort „Raven Hunt “.
    Ungläubig starrte Marcel zuerst auf den Ausweis und dann auf dessen Inhaber.
    „Du bist das?“, fragte er, und Robin nickte leicht.
    „Du bist der einzige außer meinem Verleger, der das weiß“, gestand er leise.
    „Wow!“ Mehr sagte Marcel nicht. Er musste die Überraschung wohl erst einmal verarbeiten.
    Doch schließlich breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Er lief aus dem Raum hinaus in sein Arbeitszimmer, kramte dort in der Schreibtischschublade und kehrte dann mit einem schwarzen Edding in der Hand zurück.
    „Schreibst du mir eine Widmung rein?“, bat er und drückte Robin das Schreibutensil in die Hand.
    Ein wenig verwundert starrte Robin darauf, schließlich jedoch klappte er das Buch auf.
    Mit zittrigen Händen schrieb er die Worte:
     
    Für meinen Geheimniswahrer
     
    hinein und unterschrieb flüssig mit Raven Hunt .
    Mit roten Ohren reichte Robin das Buch zurück, und Marcel betrachtete es stolz. Dann beugte er sich vor und hauchte ihm einen leichten Kuss auf die Wange. Ein Kribbeln machte sich in Robins Bauch breit, als würden sich dort Hunderte von Schmetterlingen tummeln. Doch bevor er noch reagieren konnte, löste sich Marcel bereits wieder von ihm „Ich danke dir. Dein Geheimnis ist bei mir sicher“, hauchte er und strich fast liebevoll über die Widmung, und für einen Moment wünschte Robin sich, Marcel würde nicht das Buch, sondern ihn streicheln.
    Langsam ging er zum Tisch zurück und griff nach seinem Glas, um einen großen Schluck zu trinken und so seine Verlegenheit zu überspielen.
    „Ich bin wirklich gespannt auf das neue Buch“, sagte Marcel irgendwann, und Robin konnte nur nicken.
    „Krieg ich das Exemplar auch mit Widmung?“
    Robin musste leise lachen. Marcel hatte eine liebenswert freche Art an sich, ohne dabei aufdringlich zu wirken, und so sagte er ihm zu, das erste Exemplar zu bekommen, das vom Band lief.
    Marcel freute sich wie ein kleines Kind über ein unerwartetes Weihnachtsgeschenk.
     
    In Ruhe tranken die beiden jungen Männer ihren Sekt, dann sprang Marcel kurz unter die Dusche und zog sich um. Nachdem er Robin eine halbe Stunde lang überredet hatte, verließen sie schließlich die Wohnung. Robin hatte widerstrebend eingewilligt, die Feier in einer in der Nähe gelegenen Cocktailbar fortzusetzen. Die Kneipe befand sich nur eine Straße weiter entfernt und war gut zu Fuß zu erreichen, doch kaum hatte Robin einen Fuß in den warmen, von Kerzen und gedämpftem Licht nur spärlich erhellten Raum gesetzt, erstarrte er, als er einen der Gäste zu erkennen glaubte. Marcel, der schon vorgegangen war, kam sofort zurück, als er merkte, dass der andere ihm nicht folgte.
    „Was ist mit dir?“, fragte er leise.
    „Lass uns gehen!“, flehte Robin, drehte sich auf dem Absatz um und rannte förmlich aus der Bar, hoffend, dass er von niemandem gesehen oder –

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