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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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auszugehen. Doch die Stimmung war zum Zerreißen gespannt. Kate begriff, dass Andy jedes seiner Worte so gemeint hatte, wie er es gesagt hatte. Kate hatte gehofft, ihn während des Dinners davon überzeugen zu können, dass eine Scheidung der einzige Ausweg für sie beide war, doch sie hatte keinen Erfolg. »Andy, bitte, hör mir zu … ich kann nicht bei dir bleiben. Und du willst doch unter diesen Umständen auch nicht m it mir zusammen sein.« Sie spürte aber, dass dies der falsche Zeitpunkt war, ihm von Joe zu erzählen.
    »Kate, als ich fort ging, war alles in Ordnung. Alles war wunderbar! Und so wird es wieder sein. Vertrau m ir! Du bist im Moment hysterisch und weißt nicht, was du tust. Ich werde nicht zulassen, dass du unser Leben zerstörst.« Andy war unbeugsam. Kate spürte einen Kloß im Hals und konnte kaum sprechen. »Die Dinge haben sich geändert. Du warst vier Monate fort …« Verzweifelt versuchte sie, ihm alles zu erklären. Bei de m Gedanken, dass er bereits ahnte, was geschehen war und m it wem, schauderte sie. A ber wenn es tatsächlich so war, schien es ihn kalt zu lassen. Es war zwecklos. Andy stellte keine Fragen, er wollte nichts mehr davon hören. Während sie im Taxi nach Hause fuhren, sprachen sie kein Wort m iteinander.
    Kate war vollkommen erschöpft und ging sofort zu Bett. Am nächsten Tag bestellte sie aberm als einen Babysitter und ging zu Joe ins Büro. Sie zitter te am ganzen Körper, und Joe war sehr aufgebracht. Kate brauchte jetzt seine Unterstützung und seinen Rat. Andy schien sich während seines Aufenthaltes
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in Deutschland verändert zu haben. Nichts war mehr übrig von dem zärtlichen, verständnisvollen Ehemann. Tränenüberströmt setzte Kate sich hin und erzählte Joe alles.
    »Er kann dich nicht einfach festhalten, Kate. Du bist nicht sein Eigentum. Pack deine Sachen und verschwinde aus der Wohnung!«
    »Und mein Sohn?«
    »Reed kannst du später noch holen! Du musst vor Gericht gehen.«
    »Und was soll ich dort sagen? Da ss ich ihn betrogen habe? Ich habe nicht einen einzigen Grund, mich scheiden zu lassen. Er wird behaupten, dass ich meinen Sohn im Stich gelassen habe. Ich werde niemals das Sorger echt für Reed bekommen. Man wird sagen, dass ich eine schlechte Mutter b in, weil ich e ine Affäre mit dir hatte und meinen Sohn verlassen habe. Joe, ich kann nicht fortgehen!«
    »Willst du dam it sagen, dass du die Ehe m it ihm aufrechterhältst?«
    »Was soll ich denn sonst tun?« Sie blickte ihn kummervoll an. »Ich habe doch gar keine andere Wahl, jedenfalls im Augenblick nicht. Vie lleicht lenkt er irgendwann ein. Aber momentan will er ja nicht einmal darüber sprechen.«
    »Kate, das ist verrückt!«
    Sie wusste, dass er Recht hatte. Doch Andy kämpfte um sie. Kate bewunderte seine Energie. Doch so sehr sie ihren Ehemann auch immer geschätzt hatte: Joe war der Mann, den sie liebte. Joe kam um seinen Schreibtis ch herum und nahm sie in die Arme.
    Kate schluchzte verzweifelt. »Ich hätte dich damals nicht verlassen dürfen«, weinte sie. Sie hatte die Chance vertan, mit Joe zusammen zu sein. Doch selbst für ihn würde sie ihren Sohn nicht aufgeben.
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»Es gab für dich keine Alternative. Ich war ein verdammter Idiot, weil ich es überhaupt zugelassen habe. Und zu allem Übe l habe ich dir auch noch gesagt, dass du mir niemals so viel bedeuten würdest wie meine Arbeit.« Joe erinnerte sich noch gut an seine Worte. Jetzt, drei Jahre später, wusste er, d ass er sich geirrt hatte. Nun sah es so aus, als käme seine Einsich t zu s pät. »Soll ich mal mit ihm sprechen, Ka te? Vielleicht hilft das. Oder wir bieten ihm Geld an …« Das war eine haarsträubende Idee, doch Joe war bereit, alles zu unternehmen, was ansatzweise Erfolg versprach.
    Aber Kate schüttelte den Kopf. »Er wird sich doch nicht bestechen lassen. Hier geht es um Liebe!«
    »Jemanden zu besitzen hat nichts mit Liebe zu tun, Kate. Du bist nicht sein Eigentum. Reed ist das einzige Druckmittel, das Andy besitzt.«
    Der Kleine war ta tsächlich ein m achtvolles Druckmittel. And y sprach am selben Tag m it einem Kollegen darüber. Wenn Kate den Jungen zurückließ, bestand die Gefahr, dass sie ihn für immer verlor. Und wenn sie ihn mitnahm, konnte m an sie zwingen, ihn zu seinem Vater zurückzubringen. Sie hätte untertauchen müssen. Doch das kam weder für Kate noch für Joe in Frage.
    »Ich sitze in der Falle, Joe, und ich komme nicht mehr heraus«, stellte sie kläglich fe st. In den

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