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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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in Europa. Er kümmerte sich um neue Flugrou ten nach Italien und Spanien, und wenn er nicht gerade in Rom oder Madrid war, hielt er sich in Paris oder London auf. Immerhin kehrte er jeden Monat nach Los Angeles zurück, denn in Asien wurde er nun nicht mehr so häufig gebraucht. Kate jedoch gewann zunehmend den Eindruck, dass es überhaupt keine Rolle spielte, wo sie sich aufhielt: Joe befand sich immer am entgegengesetzten Ende der Welt. Wie sie es auch anstellten, sie konnten nur selten zusammen sein.
    Kate flog ein- oder zweimal nach London, um J oe zu treffen, und reiste nach Madrid und Rom. In Paris verbrachten sie eine wunderschöne Woche m iteinander. Doch sobald Kate Los Angeles für länger e Z eit verließ, plagte sie das schlechte Gewissen wegen der Kinder. Joes Leben war von einem gnadenlosen Konkurrenzkampf bestimmt, ständig reiste er um
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den Globus. Und sie selbst fühlte sich zwischen ihm und den Kindern hin und her gerissen. Schuldgefühle beherrschten ihr Leben. Wenn sie bei Joe war, ließ sie die Kinder allein und umgekehrt. Immerhin fand Kate tatsächlich Freude daran, das Haus in Kalifornien einzurichten. Inzwischen scherzten beide über die widrigen Umstände: Wann immer Kate in ihrem Haus arbeitete, machte Joe sich auf den Weg nach Europa. War er in Los Angeles, verbra chte Kate die Zeit mit den Kindern in New York.
    Im Septem ber war das Haus endlich fertig hergerichtet, und Joe war begeistert. Es war behaglich und gleichzeitig elegant. Endlich hatte er ein eigenes Heim, wenn er fern von zu Hause in Kalifornien logierte. Bekannten und Freunden erzählte er stolz von Kates großartiger Leistung. Er erm utigte sie, ähnliche Aufgaben auch für Freunde zu übernehmen, doch Kate wollte sich nicht festlegen lassen. Ihre Freiheit bedeutete ihr viel. Sie konnte nur wenig Zeit mit Joe verbringen, und zwar nur, indem sie hinter ih m herreiste. Sie wollt e alles in ihrer Macht Stehende tun, um ihre Ehe am Leben zu erhalten.
    In jenem Ja hr war Joe beinahe den ganzen Oktober über zu Hause. Endlich hatte er Zeit für die Familie. In der Firma verlief alles ruhig, es gab nur eine Reihe von Besprechungen in New York und New Jersey. Kate war entzückt, dass Joe jeden Abend zu Hause war, obwohl sie zähneknirschend zugeben musste, dass er allmählich unruhig wurde. An den W ochenenden fuhr er häufig zum Flugplatz, und eines Sonntags flogen sie sogar gemeinsam nach Boston, um Ka tes Eltern zu besuchen. Den Rückflug überließ Joe Kate, und sie hatte großen Spaß daran. Schließlich übernahm J oe wieder den Steuerknüppel, und Kate nutzte die Gelegenheit, ein Thema anzusprechen, das sie schon eine ganze Weile beschäftigte. Normalerweise war Joe nicht lange genug zu Hause, als dass sich die Gelegenheit für heikle Gespräche ergeben hätte. Doch nun war er äußerst guter Stimmung, und Kate beschloss, es zu wagen. Sie wollte näm lich
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noch ein Kind. Ein Kind von ihm.
    »Jetzt?« Joe blickte sie voller Entsetzen an.
    »Also, das ist kein Grund, das Flugzeug zum Absturz zu bringen.«
    »Du hast doch schon zwei Kinder, Kate. Sie halten dich schon genug in Atem.« Stephanie war vor kurzem zwei Jahre alt geworden, Reed war mittlerweile vier. And y hatte im Juni geheiratet, und seine Frau erwartete bereits das erste Kind. Reed war davon nicht sehr angetan.
    »Wir sind jetzt seit eineinhalb Jahren verheirate t, Joe. Es wäre doch schön, wenn wir ein gemeinsames Kind hätten, oder nicht?«
    Ein Blick in Joes Gesicht genügte. Er schien keineswegs dieser Meinung zu sein. Kinder hatten ihn noch nie begeistert. Aber er liebte Reed und Stephanie und hatte eine innige Beziehung zu ihnen. Reed betete Joe geradezu an, und Joe war seinerseits verrückt nach dem Kleinen.
    »Wir können nicht noch mehr Kinder gebrauchen, Kate. Unser Leben ist auch so schwierig genug.«
    »Aber du hast doch kein eigenes Kind«, entgegnete Kate flehend. Seit mehr als zehn Jahren schon wünschte sie sich ein Kind von ihm. Elfeinhalb Jahre waren vergangen, seit sie die Fehlgeburt in Radcliffe erlitten hatte.
    »Ich brauche kein eigenes«, gab Joe unverblümt zurück. »Ich habe doch Reed und Stevie.«
    »Das ist doch nicht dasselbe«, gab Kate traurig zurück. J oe schien sich nicht darauf einlassen zu wollen.
    »Für mich ist es dasselbe, Kate. Ich würde sie nicht mehr lieben, wenn sie meine eigenen wären.«
    Er ging wirklich in bemerkenswerter Weise auf Reed und Stephanie ein. Kate war davon überzeugt, dass Joe ein

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