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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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wollte sie einfach nur anschauen, sie in seiner Nähe wissen. Er war unendlich müde. Kate spürte schnell, wie entm utigt er war. »Möchtest du in ein Hotel gehen?«, fragte sie leise, damit die anderen Leute in der Halle nichts mitbekamen.
    Joe schaute sie erleichtert an und nickte.
    »Du könntest von der Telefonzelle aus im Palmer House anrufen. Oder im Statler. Ich bin gleich wieder da.«
    Damit ging sie zum Em pfang und meldete sich für die kommende Nacht ab mit der Begründung, sie wolle ihre Eltern besuchen. Anschließend rief sie zu Hause an und erzählte, dass sie die Nacht bei einer Freundin verbringen würde, damit sie sich in Ruhe auf die Prüfungen vorbereiten konnte. Ihre Mutter sollte sich schließlich nicht aufregen, falls si e zufällig i m College anrief. Elizabeth bedankte sich für die Mitteilung und dachte bei sich, wie weitsichtig ihre Tochter doch sei. Sie wäre niemals auf den Gedanken gekommen, dass Kate sie belog. Fünf Minuten später war Kate wieder in der Lobby. Joe wartete draußen auf sie. Kate hatte schnell einige Sachen eingepackt, unter anderem auch ein Diaphragma. Sie hatte es von einem Arzt, dessen Adresse Beve rly ihr gegeben hatte. Kate hatte vorgegeben, verlobt zu sein. Sie hatte vorbereitet sein wollen, wenn Joe nach Hause zurückkehrte. Und nun war es endlich so weit!
    »Im Statler ist ein Zimmer frei«, sagte Joe nervös.
    Beide waren ein wenig verlegen, als sie sich auf den Weg zum Hotel machten. Joe hatte ein Auto gemietet. Kate konnte den Blick nicht von ihm we nden, er sah so attraktiv aus wie immer, obwohl er sehr dünn geworden war. Und Kate bemerkte, dass er reifer geworden war. Es gab so viele Dinge, die Kate ihm gern gesagt hätte, die sie ihm nicht hatte schreiben wollen. Und sie hatte so viele Fragen …
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Auf dem W eg zum Hotel ents pannten sich die beiden. Einerseits kam es Kate so vor, als hätten sie sich erst am Tag zuvor getrennt. Andererseits war Joe ihr fremd gewor den. Trotzdem fühlte sie sich ihm verbundener denn je. Sie brauchte kein Stück Papier, keine Zeremonie und auch keinen Ehering. Die Legalisierung ihrer Beziehung bedeutete ihr nichts, sie gehörte zu ihm, das stand für sie fest.
    Nachdem er das Auto in der Hotelga rage abgestellt hatte, nahm Joe eine kleine Tasche aus de m Kofferraum . An der Rezeption meldete er sich und Kate an. Sie trugen sich als Major und Mrs. Allbright ein und wurden sehr respektvoll behandelt. Der Empfangschef hatte den Namen erkannt. Ein Page erbot sich, das Gepäck auf das Zimmer zu bringen.
    »Nein danke, es geht schon.« Joe lächelte, als der Empfangschef ihm den Schlüssel reichte.
    Joe und Kate nahmen den Aufzug und fuhren schweigend nach oben. Erleichtert stellte Kate fest, dass sie ein hübsches Zimmer bekommen hatten, denn sie hatte eher mit einem engen, dunklen Verschlag gerechnet. Im Grunde war es auch gar nicht wichtig. Eigentlich war es gegen ihre Prinz ipien, sich m it einem Mann in einem Hotel einzuquartiere n. Kate hatte so etwas noch nie zuvor getan, und auf eine gewisse Weise kam es ihr äußerst verwegen vor. Doch um nichts auf der W elt hätte sie darauf verzichtet, eine Nacht mit Joe zu verbringen. Dies war schließlich die einzige Gelegenheit für die nächste Zeit. Am nächsten Tag schon würde er wieder abreisen. Unter diesen Bedingungen musste man jede einzelne Minute genießen. Wer wusste schon, was morgen geschehen würde?
    Die bekannte Befangenheit stellte sich ein, sobald sich die Tür hinter Kate und Joe geschlossen hatte. Joe streckte sich auf dem Sofa aus und klopfte dann einladend auf die Polster neben sich. Kate lächelte, als sie sich setzte. »Ich kann immer noch nicht glauben, dass du wirklich hier bist!«, sagte sie, und der
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Ausdruck in ihren Augen verriet Joe, wie sehr sie ihn vermisst hatte.
    Joe nickte. Erst zwei Tage war es her, dass er eine Bomberstaffel bei ihrem Angrif f auf Berlin e skortiert hatte. Die Alliierten hatten vier Flugzeuge verloren. Und nun saß er plötzlich mit Kate in einem Hotelzimmer in Boston. Sie war noch hübscher geworden. Sie sah so jung aus und hatte nichts mit dem Le ben zu tun, das er nun seit fast zwei Jahren führte. Er hatte großes Glück gehabt, dass er die Genehmigung erhalten hatte, nach Hause zu fliegen. Unterwegs hatte er befürchtet, Kate vielleicht gar nicht treffen zu können. Diese gemeinsame Nacht im Statler war ein unerwartetes Geschenk, das ihm geradezu unwirklich vorkam. Jo e hatte das untrügliche Gefühl, dass sich

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