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... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

... dann eben Irland (Das Kleeblatt)

Titel: ... dann eben Irland (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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ließ einen Mann nach dem anderen verzückt aufseufzen.
    Suse dachte bei ihrem Seufzer weniger an den bevorstehenden Hochgenuss als vielmehr an Adrian, den besten Koch, den sie je kennengelernt hatte. Er hätte gewiss seine Freude an dem Essen gehabt. Könnte er doch nur bei ihr sein!
    „Das ist Irish Stew , oft kopiert, doch dieses hier ist unerreicht. Greif zu, Kleine, auf dass was aus dir werde. Lass es dir gut schmecken.“
    „Dafür könnte ich glatt töten.“
    „Dann greif zu, Níall. Du bist herzlich eingeladen.”
    „Ryan O’Donoghue schlachtet die Lämmer für das Stew selber, frischer geht’s wirklich nicht“, beteuerte Máirtín. „Und die Kartoffeln holt er sich wie all das andere Grünzeug, Zwiebeln, Steckrüben und Möhren, von meiner mam .“
    „Wo hast du eigentlich die ganze Zeit gesteckt? Wohnst du noch in Cavan? Du hast dich lange nicht bei uns blicken lassen, Máirtín.“
    „Mmmh, hab was zu erledigen“, murmelte er , ohne den Kopf von seinem Teller zu heben. „Ist längst überfällig diese Sache.“
     
    Suse bemerkte nicht, wie sie während des Essens, bei dem es kaum weniger lebhaft zuging als zuvor, von einem grauen Augenpaar aufmerksam unter halb geschlossenen Lidern beobachtet wurde. Immer wieder wanderte der flackernde Blick über den Tisch zu ihr, und nur wer den jungen Mann genauer kannte, hätte an seinem lebhaften Mienenspiel erkennen können, wie seine Gedanken jagten.
    F ür derartige Nebensächlichkeiten jedoch waren alle viel zu sehr mit dem köstlichen Eintopf beschäftigt.
    Als sich Suse s chließlich behaglich auf ihrem Stuhl zurücksinken ließ, hielt sie sich mit einem seligen Gesichtsausdruck den Bauch. „Ich bin gestopft wie eine Weihnachtsgans“, stöhnte sie.
    „Das wundert mich nicht. Du hast drei von diesen Tellern geleert.“
    „Drei? Erzähl das bitte nicht deiner mam , Ean. Sie würde es mir nie verzeihen.“
    „ Cé acu is fearr leat, tae nó caife ? Oder brauchst du einen Schnaps zur Verdauung?“
    „Ich weiß nicht, bei Kaffee bin ich ein bisschen … vorsichtig.“
    „Anspruchsvoll, meinst du vermutlich. Pingelig. Genau wie Mat.“
    Suse runzelte bei diesem völlig überflüssigen Hinweis die Stirn.
    „ Wenn ’s doch wahr ist! Ihr habt mehr Gemeinsamkeiten, als du denkst“, schlich sich Ean erneut in ihre Gedanken.
    Was sollte denn das? Versuchte er , ihr seinen Freund schmackhaft zu machen?
    „Hab ich irgendwas gesagt?“, gab Suse schnippisch zurück.
    „Oh ja. Sogar alles Mögliche.“
    Unterdessen hatte der Wirt auf ein Zeichen hin fünf Gläser von Fingerhutgröße mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit aus einer Flasche ohne Etikett gefüllt. Máirtíns Augen blitzten voll Vorfreude, als er die kostbare Ladung auf einem Tablett an ihren Tisch balancierte.
    Skeptisch beäugte Suse den Inhalt der Gläser. „ Und ihr seid euch sicher, dass man das trinken kann?“
    „Nicht oft, a stór . Aber einmal ist kein Mal“, raunte Ean ihr zu und legte seine Hand auf ihre. „Vertrau mir.“
    Das tat sie wirklich und plötzlich keimte in ihr der Wunsch , mit Ean den Freund gefunden zu haben, von dem sie gar nicht gewusst hatte, wie sehr sie ihn brauchte.
    Mit spitzen Fi ngern fasste sie das Glas und schaute fragend in die Runde.
    „ Einen einzigen Schluck, hörst du? Und schnell muss es gehen. Und um Gottes Willen nicht riechen! Mach am besten die Augen zu.“
    „ Go raibh do ghloine lán go deo. Go raibh láidir go breá an dion thar do cheann. Go raibh tú í Neambh, leathúair os comhair a bhfuil a fhíos ag an diabhal atá tú bás “, vernahm sie Máirtíns Trinkspruch und gleich darauf Eans Kommando: „Los jetzt!“
    Die Flüssigkeit schoss wie ein Lavastrom durch ihre Kehle, explodierte im nächsten Moment in ihrem Magen und schickte glühende Wellen auf demselben Weg zurück. Ihre Speiseröhre krümmte sich unter der zweifachen Attacke und Suse tat es ihr gleich. Sie schlug sich die Hand vor den Mund und schluckte verzweifelt aus Angst, mit ihrem Atem das Mobiliar der Kneipe in Brand zu setzen. Der Schnaps trieb ihr die Tränen in die Augen, während ihre Beine zu zittern begannen. Sie konnte noch immer nicht Luft holen und lief im Zeitraffer dunkelrot an.
    Ean, der sie erwartungsfroh beobachtet hatte, wartete noch einen Moment, dann nahm er ihr zuvorkommend das Glas aus der Hand und schlug ihr so heftig auf den Rücken, dass sich ein feiner Sprühregen aus ihrem Mund über die Tischplatte verteilte.
    „D-Das … ver … zeih

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