Danus Highland Warrior - Caileans Fluch (German Edition)
hatte, darüber wollte er nicht nachdenken. Er wollte nicht wissen, ob sie gesehen hat, was er hatte ertragen müssen, was die Narben verursacht hatte, die sie geheilt hatte. Jetzt zählte nur, sie hatte den Grund für ihre Anwesenheit auf seinem Burgfried gesehen. Und doch sang eine leise Hoffnung in ihm, wenn sie wirklich gesehen hatte, was Lancaster und seine Bastarde mit ihm getan hatten, und sie trotzdem noch so tief für ihn empfand, wie er es durch ihr gemeinsames Band verspürt hatte, dann konnte dieses Wissen keine Abscheu in ihr verursacht haben. Es hatte sie nicht abgeschreckt, sie begehrte in trotzdem.
Duncan kam ihm schnellen Schrittes auf dem Gang entgegen. Mit einer Hand band er sich sein Claymore um, mit der anderen artikulierte er wild in Caileans Richtung. »Sie haben Fomori auf unserem Gebiet ausgemacht. Sie schleichen herum, als suchten sie etwas. Und ich meine zu wissen, was sie suchen.« Duncan sah ihn mit blitzenden Augen an. Seine Miene wirkte zwar vorwurfsvoll, aber Cailean wusste, dass Duncan froh war, einen Kampf erwarten zu dürfen. Genau danach lechzte auch Cailean jetzt.
»Ich kläre dich unterwegs auf. Ist mein Pferd gesattelt?«
»Alles bereit, mein Freund. Die Männer warten nur noch auf dich.« Vorfreude bemächtigte sich Caileans. Er würde all seinen Frust an den Fomori auslassen und mit seinen Männern seine Pläne besprechen. Er hoffte, dass er nichts übersehen hatte, aber Duncans wacher Verstand würde jedes Problem, dass sich ihnen in den Weg stellen könnte, finden.
Zitternd stieg Amber in ihr geliehenes Kleid. Sie konnte es noch immer nicht glauben. Er hatte sie einzig aus dem Grund, sie an diese Airmed auszuliefern, in diese Welt gebracht. Und obwohl er das wusste, hatte er es gewagt, sie zu verführen. Aber Amber war selber schuld, es hatte nicht viel gebraucht, um ihren Körper davon zu überzeugen, sich diesem Kriegsherren hinzugeben. Alle Frauen ihrer Zeit mussten so reagieren, wenn sie einen solchen Mann sahen. Mit seiner unfassbar m askulinen Ausstrahlung, seiner stolzen Haltung, den tiefgründigen, geheimnisvollen Augen und dem Versprechen im Blick, eine Frau zum Wimmern zu bringen, hatte er nicht nur ihren Körper zum vibrieren gebracht, sondern auch ihr Herz erobert. Und jetzt musste Amber selbst mit dieser Enttäuschung fertig werden, denn sie hatte zugelassen, dass er all das mit ihr tat.
Vorsichtig öffnete sie die Badtür, linste in das Zimmer. Er war weg. Hatte sie einfach zurückgelassen in dem Wissen, dass sie wusste, was er ihr antun wollte. Ein Knoten zog sich in Ambers Brust zusammen. Sie wusste, dass es besser war, dass er fort war. Aber es stimmte sie auch traurig. Ein Teil von ihr hatte gehofft, er würde bleiben um zu kämpfen. Dass er sie so schnell aufgab, schmerzte sie mehr, als sie sich hatte vorstellen können.
Sie durchquerte den Raum, schnappte sich ihre Jeans und sein Leinenhemd von der Truhe am Fußende und trat auf den Flur hinaus. Flucht war die einzige Möglichkeit, die ihr in den Sinn kam. Er würde sich dem Fluch nicht widersetzen können. Und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, wollte sie das auch nicht. Sie hatte gesehen, dass diese Frau seinen Bruder in Gefangenschaft hielt. Es wäre dumm von ihr, anzunehmen, dass Cailean für sie das Leben seines Bruders beenden würde. Genau das täte er, wenn er sich dem Wunsch widersetzte. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass diese Frau Ian töten würde, wenn sie nicht bekam, was sie wollte. Und wenn Cailean den Wunsch nicht erfüllte, würde auch er sterben.
Aber was sollte sie tun? Sie konnte unmöglich hier bei ihm bleiben und darauf warten, dass sich ihr Schicksal erfüllen würde. Sie wusste ja noch nicht einmal, warum diese Airmed sie wollte. Es musste mit ihrer Gabe zusammenhängen. Nur warum sollte die Fähigkeit zu Heilen, so besonders sein? Diese Wesen in Anwynn lebten ewig. Wozu dann Heilen können? Sie hätte auf eine Erklärung von Cailean bestehen sollen. Aber sie hatte es nicht fertiggebracht, ihn länger anzusehen oder seine dunkle erotische Stimme zu hören, die sich wie Samt über ihren Körper legte und ihn zum Klingen brachte. Sie hatte ihm aus dem Weg gehen müssen.
Amber sah aus einem der Fenster auf dem Gang hinunter in den Hof. Mehrere Männer saßen schwer bewaffnet auf Pferden. Aufgeregte Stimmen drangen zu ihr nach oben. Den Wortfetzen konnte sie entnehmen, dass die Krieger sich auf den Weg machten, Eindringling e zu vertreiben. Sie sah auch Cailean, der
Weitere Kostenlose Bücher