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Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition)

Titel: Dark Angels' Winter: Die Erfüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tabita Lee Spencer
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an, sondern folge dem Wolf, seinen federnden Tritten, dem matten Glanz seines Fells. Sie sammeln sich, die Wölfe sammeln sich, um zu entscheiden, was mit uns geschehen soll. »Du hast gehört, was Mum gesagt hat. Und ich glaube, sie hat recht. Granny hat ihr alles beigebracht, sie weiß, was zu tun ist. Und wenn ich dir verzeihen muss, dann werde ich es tun.«
    Wut und Entschlossenheit steigen in mir hoch. Ich werde alles tun. Alles.
    »Manchmal kann man nicht verzeihen.«
    »Darum geht es nicht«, sage ich, »es geht nicht um uns. Um unsere Gefühle. Um das, was wir wollen.«
    »Ich habe darüber nachgedacht, Dawna, sie überlassen nichts dem Zufall. Alles macht Sinn, was sie tun. Sie schicken Shantani. Warum? Wahrscheinlich hätte Mum die Initiation nicht durchführen können, wenn Shantani am Leben geblieben wäre. Warum haben sie ihn also geschickt? Weil er der Sucher ist? Weil nur er das Lager finden kann? Nein. Weil die Chance verdammt hoch war, dass nicht Mum ihn tötet, sondern die Zigeuner … oder ich. Damit wäre alles verloren gewesen. Endgültig.«
    »Ich weiß.«
    »Warum fragt mich Sam, wer dein Liebster ist?« Indies Stimme bricht und ich spüre, wie sich nichts als Leere in meiner Brust ausbreitet.
    »Das hat er mich gefragt. Im Laden. Am Tag vor deinem Geburtstag.«
    Ich drehe mich zu Indie. Ihr Blick ist klar. Mein Herz schlägt unregelmäßig, ich kann es im ganzen Körper spüren. Das kann nicht sein, denke ich, das kann sie nicht getan haben. Doch die Gewissheit sitzt tief in mir. Natürlich. Alles fügt sich so nahtlos ineinander. Unser Sommer auf Whistling Wing. Unsere Unwissenheit. Die Engel, die uns mit Shantanis Hilfe dorthin lenkten, wo sie uns haben wollten. Jeden unserer Schritte haben wir in ihre Richtung gemacht. Und jetzt, da wir es besser wissen, ist es zu spät. Indie konnte nicht ahnen, dass Sam ihr eine Falle gestellt hat, wispert es in mir, doch ihr Verrat ist wie ein Dorn. Du wolltest, dass Sam dich mag, möchte ich sie anschreien, deswegen hast du mich verraten! Doch ich presse meine Lippen aufeinander.
    »Wir wissen beide, warum er dir diese Frage gestellt hat«, sage ich schließlich.
    »Ja, das wissen wir beide. Aber da ist noch etwas. Sam wusste, dass ich es ihm sagen würde. Und Sam wusste, dass du mir diesen Verrat nicht verzeihen wirst.«
    Indie atmet einmal tief durch, als würde sie zu wenig Sauerstoff bekommen, obwohl die Luft hier klar und schneidend ist. Ihr Atem steigt in kleinen Wölkchen über unseren Köpfen. Die Ruhe im Lager ist trügerisch, genauso wie unser Schweigen. Indies Worte rasen durch meinen Kopf. Sie sind uns immer voraus. Sie wissen, wie wir uns entscheiden und wie wir reagieren. Aber noch sind wir freien Willens.
    »Und er wusste, dass auch damit eine Initiation unmöglich sein würde.«
    Wir schweigen wieder und die Sekunden verstreichen zwischen uns und ich weiß, was Indie mich fragen will. Hat er recht? Hat Sam recht behalten oder sind wir stärker, größer? Bist du großmütiger? Kannst du mir trotz allem verzeihen?
    »Ich weiß es nicht, Indie«, sage ich.
    Indie nimmt meine Hand und ich schüttle sie nicht ab, wir laufen weiter, die Zeit drängt. Endlich taucht Emmas Wagen vor uns auf. Davor stehen Mum und die Comtesse und vier andere Personen, als würden sie Emma bewachen oder auf uns warten. Als ich sie erkenne, weiß ich, dass auch die Dunklen nicht mehr fern sind. Es sind Dusk, Diego, Kat und Miss Anderson.
    Wir umarmen uns, ich bin froh, dass sie hier sind, trotzdem fühle ich mich zwischen ihnen verloren. Ich ertrage es nicht, Indie anzusehen. Sie hat recht, sie hat mich verraten. Uns. Und so lange hat sie es für sich behalten. Die Kluft zwischen uns scheint noch tiefer geworden zu sein. Miss Anderson drückt mich kurz an sich. In ihren Augen spiegelt sich eine Mischung aus Besorgnis und Erleichterung.
    »Ihr habt es geschafft«, sagt sie und ich muss über den warmen Klang in ihrer Stimme lächeln.
    Auch Diego zieht mich in seine Arme. Seine Gestalt ist mir noch so fremd, sein markantes Gesicht, die gedrungene muskulöse Figur und die tiefe Stimme. Ich wünschte fast, er würde als Wüstenhund vor mir stehen, doch seine Berührung ist mir vertrauter als alles andere und ich sehe mich wieder an seiner Seite eingerollt einschlafen.
    »Dawna, Mädchen«, sagt er und Tränen schießen in meine Augen. »My little girrrrrrrrl.« Er wischt mir die Tränen aus den Augenwinkeln und all die vielen Stunden stürzen auf mich ein, all die

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