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Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition)

Titel: Dark City 2 (Die Tränen des Lichts) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damaris Kofmehl , Demetri Betts
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«wünsche, gut geruht zu haben. Das Frühstück steht auf dem Tisch. Bedient euch.»
    Sihana räkelte sich. «Guten Morgen», gähnte sie und rieb sich die Augen. «Ich habe tatsächlich wie ein Stein geschlafen.» Sie stand auf und stapfte zur Kochkerze hinüber. Sie fand einen Topflappen, nahm den Teekessel von der Kerze und stellte ihn auf den gedeckten Tisch. Es gab Fladenbrot, selbstgemachte Marmelade aus Moorbirnen, wie Sihana auf einem Glas entzifferte, dazu süßes Sumpfgras und verschiedene Pilzsorten.
    «Mmm», machte Sihana fröhlich. «Da kriegt man direkt Hunger. Vielen Dank für Eure Gastfreundschaft.» Sie schlurfte zu ihrem Schlafplatz zurück, holte ihre Kosmetiktasche hervor, kämmte sich die Haare und bepinselte ihr zerknittertes Gesicht. Dann ging sie zu Miro hinüber und stieß ihn amüsiert in die Seite. «Hey, du Siebenschläfer! Auf mit dir! Auf mit euch allen! Es gibt Frühstück!» Sie stupste Aliyah und Ephrion an und wandte sich dann Joash zu. Der Bursche streckte sich und setzte sich auf.
    «Hat hier jemand was von Frühstück gesagt?», fragte er munter.
    «Joash!» Sihana starrte ihn an, als käme er von einem anderen Planeten. «Du … du …», stotterte sie und klimperte nervös mit ihren Lidern, «du siehst blendend aus!»
    «Ich fühle mich großartig», grinste Joash, selbst überrascht von seiner Aussage. «Frag mich nicht warum, ey, aber … ich fühl mich total gesund. Voll krass, ey!»
    «Du bist wieder gesund, Joash?» Aliyah saß augenblicklich kerzengerade auf dem Boden. «Ist das wahr?»
    Auch Miros Müdigkeit war wie weggeblasen. Er kroch unter seiner Decke hervor, fuhr sich durch sein verstrubbeltes Haar und brachte nur ein «Wow!» hervor, als er Joash entdeckte. Einzig Ephrion schien tief und fest zu schlafen und nichts von den Begeisterungsstürmen seiner Freunde mitzukriegen.
    «Was ist geschehen?», fragte Sihana fasziniert.
    «Keine Ahnung, Leuchtkäfer», sagte Joash genauso verblüfft. «Ich … ich weiß es nicht, Mann. Wo sind wir hier eigentlich?»
    «Bei einer Prophetin namens Andora», erklärte Aliyah. «Du hattest hohes Fieber. Wir haben um dein Leben gefürchtet, Joash.»
    «Wirklich?»
    «Tatsache», bestätigte Miro. «Du hast Blut gespuckt. Du hast furchtbar ausgesehen.»
    «Hast du noch Schmerzen?», wollte Sihana wissen.
    Joash verneinte. «Eigentlich nicht», stellte er fest und hob sein Hemd hoch, um nach seinem Brustkorb zu sehen. Zu seiner großen Überraschung war keine einzige Prellung mehr zu sehen.
    «Das gibt’s doch nicht!», staunte Sihana völlig perplex.
    «Ich versteh das nicht», murmelte Joash fassungslos. Er tastete vorsichtig jeden Zentimeter seines Oberkörpers ab. «Ich hatte mehrere gebrochene Rippen, das weiß ich ganz bestimmt.»
    «Nicht nur das», sagte Miro und schüttelte genauso verblüfft den Kopf. «Wie ist das möglich? Gestern Abend dachte ich, du würdest sterben. Und jetzt …»
    Joash stand auf und dehnte seinen Körper in alle Richtungen. «Nichts», sagte er begeistert. «Ey, keine Schmerzen. Nichts!»
    Vor überschwänglicher Freude packte er Miro mit einer Hand und stemmte ihn ohne Vorwarnung über seinen Kopf. «Ich bin gesund!», verkündete er, während Miro etwas unbeholfen in der Luft herumzappelte.
    «Ist ja gut, aber lass mich wieder runter, ja?», piepste er, aber Joash war nicht mehr zu halten und ließ den armen Jungen wie einen Propeller unter der Zimmerdecke kreisen, bevor er ihn wieder grinsend auf den Boden zurückstellte.
    «Leute, ich bin gesund!», verkündete er, und zum krönenden Abschluss versetzte er dem taumelnden Miro ohne böswillige Absicht einen so heftigen Boxhieb, dass der schlaksige Junge quer durch den Raum purzelte und einen Stuhl mit sich umriss.
    «Vielleicht solltest du dich noch etwas schonen», stöhnte Miro vom Boden her und rieb sich die Ellbogen. Sihana eilte auf ihn zu und half ihm beim Aufstehen.
    «Geht’s dir gut? Ich wusste gar nicht, dass Joash so stark ist.»
    Miro lächelte gequält. «Das war noch gar nichts. Du solltest ihn mal sehen, wenn er wütend ist.»
    «Ich bin gesund!», rief Joash übermütig, packte Aliyah von hinten, dass sie vor Schreck einen spitzen Schrei ausstieß, zerzauste ihr die rostbraunen Haare und bohrte ihr die Zeigefinger in die Seite.
    «Lass das, Joash!», quietschte sie. «Das kitzelt!»
    Andora saß die ganze Zeit in ihrem Schaukelstuhl und schwieg. Als Nächstes knöpfte sich Joash Ephrion vor, der noch immer in tiefem Schlaf

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