Dark Lights
knielangen Rockund einer lilanen Bluse, deren erster Knopf geöffnet war. Die dunkelbraunen Haare waren streng nach hinten zu einem Pferdeschwanz gebunden. Ihre vollen, zartrosanen Lippen strahlten mich mit den zwei wunderschönen, blau-grünen Augen an. Gegen meinen Willen stieg Eifersucht in mir auf. Obwohl das natürlich unlogisch war. Aber ich konnte es nicht verhindern. Gut, in mir steckte also doch noch etwas Menschliches. Puh! Ich zwang mich, meinen Mund wieder zuzumachen. Äh, ja, bitte. Mein Name ist Marleen. Ich bin die Tocher von Mister Anderson. Er- Oh! Dein Vater hat mich eben gerade gebeten, dich zu ihm zu bringen, wenn du ankommst.Da ich das alles schon von früher kannte, überraschte es mich nicht. Ich wurde damals auch immer von irgendwelchen Angestellten abgeholt und zu ihm gebracht. Na schön. meinte ich und zuckte die Schultern.Wir fuhren mit dem Fahrstuhl hoch in den was weiß ich wievielte Stock. Darauf achtete ich nicht besonders. Insgesamt gab es hier jedenfalls 23 Stockwerke. Die Dame hieß übrigens Miss Piers und schien ganz nett zu sein.Vor einer der hellbraunen Türen blieben wir stehen und sie klopfte an.Mein Herz fing an zu rasen. Erst da realisierte ich wirklich, dass ich gleich meinen Vater sehen würde. Als die Tür nach wenigen Sekunden aufging und er dann endlich vor mir stand, machte sich ein breits Strahlen auf unseren Gesichtern breit. Dad! rief ich überglücklich und warf mich in seine Arme. Marleen. hauchte er erleichtert Dankeschön, Miss Piers. Keine Ursache, Mister Anderson. Ich wünsche euch beiden noch einen schönen Tag. Dann ging sie weg und mein Vater schloss die Tür. Das Zimmer war ziemlich groß und nur ein bisschen von den drei Stehlampen erleuchtet. Die Schreibtischlampe und die Nachttischlampe waren aus. Links vor mir lag ein Doppelbett, das mit schneeweißer Bettdecke überzogen worden war. Dahinter war eine gemütliche Sitzecke mit einem kleinen Tisch in der Mitte, auf dem irgendwelche Zeitschriften und ein schöner, bunter Blumenstrauß drauflagen. Rechts dagegen waren ein kleiner, schwarzer Schreibtisch, eine große Kommode und darüber ein aufgehängter Plasmafernseher. Davor stand eine Doppelcouch. In der Ecke war eine Tür zu sehen, die sicherlich in ein Badezimmer führte. An den Wänden hingen bunte Ölgemälde. Wow! Und es war sogar eine Minibar hier drin! Wieder musste ich mich zwingen, den Mund zuzulassen. Normalerweise nahm mein Vater nie so luxuriöse Zimmer. Ihm genügten doch eigentlich immer ein Bett, ein Fernseher, ein Telefon, ein Badezimmer und ein Schreibtisch. Mehr brauchte er doch gar nicht. Oder? Also, mir gefällt dein Zimmer irgendwie. Ja, mir auch. Mein Dad drückte mir ein Glas Fanta in die Hand, das ich sofort austrank. Vom vielen Herumlaufen war ich ziemlich durstig geworden. Danke. Bittesehr. Und jetzt erzähl mal. Wie läuft es so? Ist alles in Ordnung? Hast du Probleme oder so?War ja klar, dass er alles wissen wollte! Bei mir läuft alles super. meinte ich, doch es klang trauriger, als gedacht. Aber er durfte nichts von Darren und mir wissen. Leider. Und ja, es ist alles in Ordnung. Um die Tränen zu unterdrücken, presste ich die Lippen zusammen.Mein Vater beäugte mich einen Moment misstrauisch. Na toll. Er wusste, dass ich log. Wie immer durchschaute er mich sofort, sagte aber nichts dazu. Na gut. Wie war die Fahrt hierher? Ich habe dir extra Erste-Klasse-Tickets buchen lassen. Die war ganz angenehm. Seufzend ließ ich mich auf dem Bett nieder. Da es sich so weich unter meinem Hintern anfühlte, schloss ich kurz die Augen und legte mich ganz hin. Mein Vater fing an zu lachen. Das hast du schon damals gemacht! Wenn das Bett weich ist, kannst du nie widerstehen.Ich stimmte mit ein in sein Lachen. Du kennst mich eben. Sehr gut sogar. Nun, ich bin ja auch dein Vater. Er setzte sich neben mich und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Lächelnd schloss ich die Augen genoss es. Hast du Lust, mit mir shoppen zu gehen? Ich kaufe dir alles, was du willst. Hast du heute frei? Ja, extra für dich habe ich mir frei genommen.Hmmm... sollte ich zustimmen? Hatte ich denn Lust dazu? Okey. Lass uns gehen.Ich wartete geduldig an der Tür, während er sich die Schuhe anzog. Das dunkelgrüne T-Shirt stand ihm echt gut. Und die Jeans dadrunter auch.Aus irgendeinem Grund hatte ich es sowieso lieber, wenn er sich wie ein normaler Bürger anzog. Auch wenn wir etwas über den anderen standen. Obwohl ich es nicht gerne zugab, so stimmte es
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