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Dark Lights

Dark Lights

Titel: Dark Lights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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aneinander geschmiegt und tanzten langsam zu der ruhigen Musik. Links neben dem schwarz gestrichenen Gang, der zu den Toiletten führte (obwohl sie nicht notwendig waren), zog gerade eine dunkelblondhaarige Vampirin ihr blaues Kleid von vorne ein wenig hoch und hatte dann wilden, leidenschaftlichen Sex mit einem Mensch, der sich stöhnend hilfesuchend umschaute. Vergewaltigte sie ihn gerade? Erschrocken schnappte ich nach Luft, fasste mich aber schnell wieder, denn so etwas war hier schließlich normal. Nur die Wenigsten nahmen Rücksicht auf die Menschen. Doch diese Frau kam mir merkwürdig bekannt vor... ihr Duft erinnerte mich an unzählige, frische Rosen.... ach, egal. Es wäre unhöflich, jetzt zu ihr zu gehen. Daher wand ich schnell den Blick ab und schaute zur Bar, wo Dennis stand und gerade zwei Männern ein Glas mit Holkiriku einschenkte. Holkiriku war eine bittere, dunkelblaue Flüssigkeit, dass wie alle anderen Getränke von Hexen hergestellt und nach Toronto geliefert wurde. Es schmeckte widerlich und bewirkte nur, dass man in einen Rausch verfiel, um das Gefühl zu haben, betrunken zu sein. Vor rund achtzig Jahren hatte ich es mal ausprobiert und als ich wieder zu mir gekommen war, befand ich mich ganz oben auf dem CN-Tower mit einer aufgeschlitzten Leiche in den Armen, die ich aber sofort fallen gelassen hatte. Unten hatte man zum Glück vermutet, dass es Selbstmord gewesen war. Na, Prudence? He, Darren! Schön, dich mal wiederzusehen! Wir waren nun bei der Bar angekommen und Dennis drückte mir grinsend ein Glas mit warmen Blut in die Hand. Ich war mir ganz sicher, dass es frisch aus einem menschlichen Körper gesaugt worden war. Seine schwarzen Haare hatte er fein nach hinten gekämmt. Das war ziemlich ungewohnt. Aber zu dem dunkelgrünen T-Shirt und der schwarzen Hose passte es sehr gut. Ich freu mich auch. murmelte ich und blinzelte ein paar mal. Die Musik war nun lauter und schneller geworden. Aber keiner von uns musste deswegen schreien. Schließlich war unser Gehör mehr als gut. Wo ist denn diese Kleine, die letztes Mal mit dir hier gewesen ist? Marleen zieht gerade ihre Verwandlung durch. meinte ich und hatte plötzlich den Drang, dieses Phänomen der ganzen Welt zu erzählen. Dennis` Augen weiteten sich schlagartig. Habe ich richtig gehört? Sie wird eine von uns? Schnell nahm ich einen Schluck aus dem Glas in meiner Hand. Ja. Und deswegen ist mein Vater jetzt hinter uns her. Oh mein Gott! Er machte seine Schürze ab und kam um die Theke herum. Sein Gesicht war nun todernst. Ehe ich mich versah, wurde mein Arm gepackt, sodass ich mit ihm in einen kleinen, leeren Raum, der sich versteckt hinter den Girlanden befand, gehen musste. Prudence folgte uns natürlich und machte die Tür zu. Darren, bist du vollkommen übergeschnappt? Nein. erwiderte ich sofort. Mein Vater wollte, dass ich persönlich sie umbringen soll, aber das konnte ich nicht tun und- Warum denn nicht? rief Dennis heiter und hob die Arme in die Luft. Sie ist bloß ein Mensch! Vor einem Jahr konntet ihr euch nicht leiden! Was ist denn los mit dir? Ich atmete tief durch. Wir haben uns ineinander verliebt, okay? Für ein paar Minuten war es still. Keiner von uns Dreien sagte etwas. Prudence hatte sich grinsend an die Tür gelehnt und musterte mich aus irgendeinem Grund, woraufhin ich ein flaues Gefühl im Magen bekam. Du... hast dich... Dennis hatte es wohl die Sprache verschlagen. Allerdings fragte ich mich, was sein Problem war. Er liebt doch auch jemanden. Warum also dürfte mir so etwas unbeschreiblich Schönes nicht passieren? Ich war bloß eine Person, die sich nach Wärme und Zuneigung sehnte. Glaubst du, ich habe mir das ausgesucht? Nein, aber... ich dachte eigentlich, dass jemand wie du etwas vorsichtiger wäre. Du wusstest doch, dass John so reagieren würde, oder nicht? Doch. sagte ich und schluckte. Wieso hast du das Internat dann nicht vorher schon verlassen oder dich wenigstens von ihr ferngehalten? Ja, warum? Ich hatte mich schon in sie verliebt, bevor ich es überhaupt gemerkt habe! Also ist es nicht meine Schuld! Was konnte ich denn bitteschön dafür? Oh man, Darren. Das ist nicht gut. Das ist gar nicht gut! Ich nehme mal an, der Rat war nicht damit einverstanden, dass du sie verwandelst? Als mein Vater befohlen hatte, dass ich sie töten soll, habe ich den Blutaustausch gemacht und bin dann mit ihr hierher nach Toronto gelaufen. Marleen und Darren bleiben zurzeit bei uns. meldete Prudence und verschränkte die Arme.

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